Spontan auf den Gran Paradiso
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Nach fünf aufeinanderfolgenden Bergwanderungen wollte ich es am sechsten Tag einer Ferienwoche im Aostata eigentlichl etwas ruhiger angehen. An den vorangegangen Tagen herrschte ungewöhnlich warmes Spätherbstwetter. Noch am Vortag erreichte die Temperatur auf 3000m sagenhafte +5°C.
Für diesen Tag war ein Temperatursturz um satte 15°C angesagt. Erstaunlich: Es blieb weiterhin wolkenlos.
Meine Reise führte mich diesmal ins Valsavarenche ganz zuhinderst, nach Pont (1960m).
Erneut war alles wie ausgestorben. Dort wo sich im Sommer die Touristen gegenseitig auf den Füssen stehen, verirrte sich nur ein Nationalparkwächter. Zu meinem Ziel hatte ich das Rif. Vittorio Emanuele (2732m)auserkoren. Ich packte aber mal Steigeisen und Pickel ein, um im Falle eines Aufschlags flexibel zu sein.
Es war bereits kurz vor 9 Uhr, als ich den guten und flott angelegten Weg zur Hütte betrat. Wegen der klirrenden Kälte bewegte ich aber sehr schnell und so erreichte ich bereits nach 1:20h die Hütte. Erwartungsgemäss war keine Menschenseele zu sehen. Nachdem ich ein dringendes Geschäft zwischen den Steinen erledigen musste, war ich schnell etwas ausgefroren. Was nun? Zumindest ist in der Zwischenzeit die Sonne hinter dem Ciaforon hergetreten.
Ich entscheide mich, den Einstieg zum Gran Paradiso zu erkunden. Es hat hier oben nur Geröll. Steinmänner weisen den Weg. Über einige Platten und viele Blöcke erreicht man den Fuss des Gran Paradiso Gletscher.
Dieser machte eigentlich einen recht ansprechenden Eindruck. Die Verhältnisse sind bestens. Ich lege die Steigeisen an und teste den ersten Hang. Dieser ist zunächst steil, der Untergrund hart, aber keineswegs blank. Es geht prima und so setze ich den Weg fort. Ich queere den spaltenfreien Gletscher von links nach rechts. Man erreicht eine Kante, die felsdurchsetzt ist. Ich schau mir die Karte an und gehe weiter nach oben. Ich spekuliere nun auf den Gipfel. Schnell habe ich die Höhe von 3600m erreicht. Nun wird es etwas flacher und zwei Gletscher treffen aufeinander. Ich bin erstaunt , das es kaum Spalten hat. Diese kann ich problemlos weiträumig umgehen. Die Aussicht auf Ciaforon und La Tresenta ist phantastisch.
Ich halte mich nun ganz am rechten Rand des Gletschers Richtung Becca di Moncorve. Der Serac wird rechts herum umgangen. In einer weiten Schlaufe unterhalb der Felszacken geht es nach links Richtung Gran Paradiso. Es wird wieder steiler. Bei 3900m traversiert man dann den Gletscher flach am oberen Rand und gelangt zu den Felsen des Gifpelaufbaus. Diese sind ausgesetzt zu erklettern (II). Mir war hier recht mulmig. Ist normalerweise nicht so mein Ding und mir machte die Ausgesetztheit Mühe. Trotzdem kletterte ich die etwas schneebedeckten Felsen hoch. Die Temperatur dürfte bei -17°C gelegen haben. Auf Akrobatik und Verweilzeit hatte ich keine Lust und im Wind auch kein Bedürfnis, die Handschuhe abzuziehen um mir selbst zu gratulieren. Der Weg zurück zu P.4020 war dann noch etwas zeitintensiver, da ich eine kleine mentale Blockade überwinden musste. Erst als ich auf dem Gletscher eine Person bei 3850m auf mich zukommen sah, war die Blockade plötzlich weg (der muss ja nicht sehen, wie ich mir hier in die Hosen mache) und konnte die letzten Felsen wieder abklettern. In einer kleinen Mulde war es dann praktisch windstill und in der Sonne angenehm genug, um eine kleine Rast zu machen. Inzwischen erreichte mich der andere Tourengänger (Franzose) und wir wechselten ein paar Worte auf Englisch. Er ist genauso begeistert von der grandiosen Aussicht und den exzellenten Verhältnissen auf dem Gletscher.
Diese durfte ich dann natürlich auch beim Abstieg geniessen. Ich wählte die gleiche Route zurück. Im November sind die Tage kurz und liess es talwärts laufen. Um 16 Uhr stand ich wieder am Ausgangspunkt in Pont. Die Sonne hat sich aus dem Talgrund bereits verabschiedet und es ist immer noch (wieder) eisig kalt. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen den verlassenen Campingplatz zu inspizieren. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages erleuchten den Gran Paradiso, als ich mit dem Auto wieder zurück Richtung Aosta fahre.
Für diesen Tag war ein Temperatursturz um satte 15°C angesagt. Erstaunlich: Es blieb weiterhin wolkenlos.
Meine Reise führte mich diesmal ins Valsavarenche ganz zuhinderst, nach Pont (1960m).
Erneut war alles wie ausgestorben. Dort wo sich im Sommer die Touristen gegenseitig auf den Füssen stehen, verirrte sich nur ein Nationalparkwächter. Zu meinem Ziel hatte ich das Rif. Vittorio Emanuele (2732m)auserkoren. Ich packte aber mal Steigeisen und Pickel ein, um im Falle eines Aufschlags flexibel zu sein.
Es war bereits kurz vor 9 Uhr, als ich den guten und flott angelegten Weg zur Hütte betrat. Wegen der klirrenden Kälte bewegte ich aber sehr schnell und so erreichte ich bereits nach 1:20h die Hütte. Erwartungsgemäss war keine Menschenseele zu sehen. Nachdem ich ein dringendes Geschäft zwischen den Steinen erledigen musste, war ich schnell etwas ausgefroren. Was nun? Zumindest ist in der Zwischenzeit die Sonne hinter dem Ciaforon hergetreten.
Ich entscheide mich, den Einstieg zum Gran Paradiso zu erkunden. Es hat hier oben nur Geröll. Steinmänner weisen den Weg. Über einige Platten und viele Blöcke erreicht man den Fuss des Gran Paradiso Gletscher.
Dieser machte eigentlich einen recht ansprechenden Eindruck. Die Verhältnisse sind bestens. Ich lege die Steigeisen an und teste den ersten Hang. Dieser ist zunächst steil, der Untergrund hart, aber keineswegs blank. Es geht prima und so setze ich den Weg fort. Ich queere den spaltenfreien Gletscher von links nach rechts. Man erreicht eine Kante, die felsdurchsetzt ist. Ich schau mir die Karte an und gehe weiter nach oben. Ich spekuliere nun auf den Gipfel. Schnell habe ich die Höhe von 3600m erreicht. Nun wird es etwas flacher und zwei Gletscher treffen aufeinander. Ich bin erstaunt , das es kaum Spalten hat. Diese kann ich problemlos weiträumig umgehen. Die Aussicht auf Ciaforon und La Tresenta ist phantastisch.
Ich halte mich nun ganz am rechten Rand des Gletschers Richtung Becca di Moncorve. Der Serac wird rechts herum umgangen. In einer weiten Schlaufe unterhalb der Felszacken geht es nach links Richtung Gran Paradiso. Es wird wieder steiler. Bei 3900m traversiert man dann den Gletscher flach am oberen Rand und gelangt zu den Felsen des Gifpelaufbaus. Diese sind ausgesetzt zu erklettern (II). Mir war hier recht mulmig. Ist normalerweise nicht so mein Ding und mir machte die Ausgesetztheit Mühe. Trotzdem kletterte ich die etwas schneebedeckten Felsen hoch. Die Temperatur dürfte bei -17°C gelegen haben. Auf Akrobatik und Verweilzeit hatte ich keine Lust und im Wind auch kein Bedürfnis, die Handschuhe abzuziehen um mir selbst zu gratulieren. Der Weg zurück zu P.4020 war dann noch etwas zeitintensiver, da ich eine kleine mentale Blockade überwinden musste. Erst als ich auf dem Gletscher eine Person bei 3850m auf mich zukommen sah, war die Blockade plötzlich weg (der muss ja nicht sehen, wie ich mir hier in die Hosen mache) und konnte die letzten Felsen wieder abklettern. In einer kleinen Mulde war es dann praktisch windstill und in der Sonne angenehm genug, um eine kleine Rast zu machen. Inzwischen erreichte mich der andere Tourengänger (Franzose) und wir wechselten ein paar Worte auf Englisch. Er ist genauso begeistert von der grandiosen Aussicht und den exzellenten Verhältnissen auf dem Gletscher.
Diese durfte ich dann natürlich auch beim Abstieg geniessen. Ich wählte die gleiche Route zurück. Im November sind die Tage kurz und liess es talwärts laufen. Um 16 Uhr stand ich wieder am Ausgangspunkt in Pont. Die Sonne hat sich aus dem Talgrund bereits verabschiedet und es ist immer noch (wieder) eisig kalt. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen den verlassenen Campingplatz zu inspizieren. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages erleuchten den Gran Paradiso, als ich mit dem Auto wieder zurück Richtung Aosta fahre.
Tourengänger:
akka

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