Jakobsweg - Fischingen nach Jona


Publiziert von Freeman , 11. Januar 2010 um 22:17. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 4 April 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH   CH-TG   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 612 m
Abstieg: 805 m
Strecke:Fischingen - Au - Hörnli - Steg - Fischenthal - Gibswil - Hub - Dieterswil - Blattenbach - Töbeli - Fägswil - Jona

Auf dem Schwabenweg unterwegs

Der weitere Verlauf des Schwabenweges führt uns durch das Aubachtal nach Au, wo der steile Anstieg nach Allenwinden beginnt. Die Temperatur wird merklich kühler und der Aufstieg ist schwieriger als angenommen. Im unteren Teil führt der normale Wanderweg mehr oder minder in grösseren Schleifen den Hang auf. Doch der Pilgerweg steigt in gerader Falllinie den Berg an. So werden hier die Pilger durch unzählige Kräfte zehrende Stufen geprüft. Die grössere Schwierigkeit liegt momentan jedoch am Schnee. Im Wald sinken wir im Schnee immer wieder ein, andere Stellen sind vereist und stellen unsere Balance auf die Probe. Nach etlichen Höhenmeter und manchem Tropfen Schweiss erreichen wir den Dreiländergrenzstein TG/SG/ZH und betreten Zürcher Gebiet. Nun sind es nur noch wenige Meter bis auf das 1133 Meter hohe Hörnli.

1987 erklärte der Europarat den geschichtlich belegten Jakobsweg von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela zur ersten europäischen Kulturstrasse. Mitarbeiter des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) haben die möglichen Linienführungen wissenschaftlich erarbeitet. Sie weisen hin auf kulturelle, soziale und wirtschaftliche Hintergründe dieses kulturhistorischen Pilgerweges in der Schweiz. Der Kanton Thurgau hat 1991 zur 700-Jahrfeier der Eidgenossenschaft den ‘Schwabenweg‘, der von Konstanz bis zur Kantonsgrenze am Hörnli führt, teilweise neu erstellt und beschildert.

Da im Kanton Zürich die Bevölkerung seit 1525 vorwiegend reformiert ist, sind die Wegbegleiter vielfach aus dem religiösen Bereich verschwunden.

In Fischenthal, nun im Kanton Zürich, wird der Besuch der etwas erhöht gelegenen Kirche empfohlen, deren Vorgängerbauten seit dem 9. Jahrhundert nachgewiesen sind. So machen wir uns freudig auf diese Kirche zu besichtigen. Unsere Freude wird jedoch umgehend getrübt. Die Kirche ist: Wegen zu, geschlossen!

Weiter geht es über Gibswil, Ried, Hub, am Weiler Tänler vorbei, wo sich ein prächtiger Blick auf den Zürichsee, die kleinen Inseln Ufenau und Lützelau, bis hin zum Etzelpass bietet.

Die ehemalige Pilgerherberge ‘Rottenschwert‘ in Blattenbach, später ‘Zum Roten Schwert‘ verdeutscht, zeigt im Erdgeschoss über den stichbogenartigen Kellertoren je ein Pilgerspruch. (Siehe Fotos).

Etwas nachteilig ist wieder einmal die lange Streckenführung auf asphaltierten Wegen. Dies macht unseren Füssen arg zu schaffen und wir sehnen uns nach einer gemütlichen Unterkunft. In Jona angekommen suchen wir im Zentrum ein passables Restaurant. Wir finden ein kleines türkisches Restaurant wo wir eigentlich gar nicht hinein wollen, da wir nun wirklich keine Lust auf Kebab oder vorausproduzierte Mahlzeiten haben. Unser Hunger überzeugt uns trotzdem. Zu unserem Erstaunen erhalten wir vom Chef eigenhändig gefertigte Pizzas, die uns ausserordentlich gut schmecken.

In unserer Herberge beziehen wir ein relativ grosses Zimmer mit Balkon und unverbautem Blick direkt auf den Zürichsee. Nach dem Einnachten sitzen wir gemütlich noch etwas draussen und betrachten all die funkelnden Lichter rund um den See. Ein wundervoller Abschluss eines langen Tages.

Weiter auf dem Jakobsweg - Jona nach Einsiedeln


Tourengänger: Freeman


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