Jakobsweg - Amlikon nach Fischingen


Publiziert von Freeman , 11. Januar 2010 um 22:16. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 3 April 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 261 m
Abstieg: 70 m
Strecke:Amlikon - Hünikon - Holzhäusern - Maltbach - Kaltenbrunnen - Affeltrangen - Tobel - St. Margarethen - Münchwilen TG - Sirnach - Wiezikon - Anwil - Fischingen

Klosterkirche Fischingen

Die Zeichen stehen gut, der Himmel ist klar, die Batterien sind aufgetankt. Los geht es. Gut gelaunt verlassen wir  Amlikon südwärts. Einzig die leichte Biese macht uns etwas zu schaffen. Nach ca. einer Stunde auf wenig befahrenen Strassen und Feldwegen erreichen wir das Restaurant Biene in Maltbach, ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert, das früher als Pilgerunterkunft diente. Weitere solche alte Pilgerherbergen, welche heute meist in Privatbesitz stehen, findet man in Amlikon (Adler), Sirnach (Löwen und Engel) und die Sonne etwas nach Sirnach.

Im Dorfkern von St. Margarethen trifft man auf eine kleine schmucke Kapelle mit Pilgerinschriften aus dem 17. Jahrhundert.

Das Gemeindewappen von Sirnach schmückt sich mit drei Jakobsmuscheln. Entsprechend bekannt ist der Jakobsweg bei der gastfreundlichen Bevölkerung. Bei einem kurzen Halt in einem Restaurant werden wir schnell als Pilger entlarvt und vom Wirt zu einem kostenfreien Getränk eingeladen.

Ein grosses Schild am Wegesrand informiert den Pilger den begehrten Pilgerstempel auf der Gemeindestelle einzuholen. Voller Erwartungsfreude nehme ich diesen Abstecher unter die Füsse. Die Enttäuschung ist dann doch eher gross, als die nette junge Dame auf der Gemeindeverwaltung den Stempel der Einwohnerkontrolle in den Pilgerpass knallte. Na super, sie hat 100 Punkte!

In Oberwangen thront auf einem markanten Hügel die St. Martinskapelle, die bei Brautpaaren sehr beliebt ist. Diese Kapelle ist wirklich ausgesprochen schön. Die Entstehung dieser Kapelle basiert gemäss Überlieferungen auf einem Brudermord. Ausgrabungen haben ergeben, dass an dieser Stelle bereits in vorromanischer Zeit ein kleines Heiligtum bestanden hat.

Nun nehmen wir die letze Etappe des heutigen Tages unter die Füsse. Ein schöner Pfad führt uns auf und ab durch den Wald, bis sich plötzlich ein kleines Tal auftut und wir freie Sicht auf das Kloster von Fischingen haben.

Wir finden unser Nachtlager in einem Gasthaus, welches von russisch-ukrainischen Wirten geführt wird. Vor dem Nachtessen besichtigen wir noch das Benediktinerkloster. Die Kirche in barockem Stil ist prunkvoller als die bisher gesehenen und ein Vorgeschmack auf die Klosterkirche in Einsiedeln. Die Klosterkirche Fischingen wurde in den vergangenen Jahren in fünf Etappen restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz.
Sehr eindrücklich ist auch die Wahlfahrtskapelle der heiligen Idda, welche als Pilgerort sehr bekannt ist. Unter dem Sandsteingrab der heiligen Idda befindet sich ein Fussloch, wo die Pilger ihre schmerzenden Füsse zur Linderung hineinhalten können. Ob dies wirklich nützt entzieht sich meiner Kenntnis.

Unser Wirtepaar ist ausgesprochen gastfreundlich und die russischen Spezialitäten welche wir uns zum Abendbrot schmecken lassen sind sehr lecker. Und was gut ist, hat auch seinen Preis!

Weiter auf dem Jakobsweg - Fischingen nach Jona


Tourengänger: Freeman


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