Silvester-Skitourentage Val Müstair


Publiziert von Nicole , 4. Januar 2010 um 17:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Val Müstair
Tour Datum:30 Dezember 2009
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Münstertaler Berge   CH-GR   Tavrü-Vallatscha-Gruppe 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Autobahn Chur - bei Klosters Autoverlad Vereinatunnel (Fr. 35.- / Wochenende Fr. 40.-) - Susch - Zernez - Ofenpass - Tschierv - Fuldera - Valchava - Sta. Maria Auch mit ÖV gut erreichbar
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Alpina in Sta. Maria www.santamaria.ch
Kartennummer:259 S Ofenpass

Silvester-Skitourentage Val Müstair vom 30.12.2009 bis 2.01.2010 mit der Alpinschule Tödi

Nach dem Tourenski-Testtag am 27. Dezember in Grüsch hatte ich mich für den Scott Mission und die Diamir Eagle-Bindung entschieden. Soweit was das Material anging war ich mit grosser Vorfreude gerüstet und mein Bankkontostand um einiges tiefer.
Der Treffpunkt am 30.12.09 war um 10:15 Uhr im Hotel Alpina in Sta. Maria angesetzt. Aquila, Fabienne und ich entschlossen uns einen Tag eher anzureisen. So konnten wir die Fahrt ohne grossen Verkehr und einem märchenhaft verschneiten Nationalpark geniessen. Die gleiche Idee hatten auch Alex und Martin.

1. Tag / 30.12.2009 / Eingehtour Minschuns zum Piz Vallatscha 3021
Ausganspunkt: Skigebiet Minschuns höchster Schlepplift auf 2700
Aufstiegzeit: ca. 2:30 Stunden inklusive Übungen und Schneesturm
Höhenmeter: ca. 300
Gesamtzeit: 3:30 Stunden

Nach der Begrüssung, Verteilung des Mietmaterials und kurzer Information durch unseren Bergführer Meini, fuhren wir mit drei Autos von Sta. Maria Richtung Ofenpass ins kleine Skigebiet Minschuns. Die Wolken hingen tief und Frau Holle begrüsste uns mit dichtem Schneegestöber auf unserem ersten Aufstieg. Die Sicht war gleich Null und ein Einheits-Weiss ringsumher. Meini nutzte den gemächlichen Aufstieg um uns eine korrekte Spitzkehre und "wie um eine Kurve zu gehen" zu zeigen und liess uns üben...üben...üben. Das Wetter verschlechterte sich zunehmend und so entschlossen wir uns, kurz vor dem Gipfel des Piz Vallatscha, für die Abfahrt parat zu machen. Ich hatte nur einen Gedanken "oh Gott wie komme ich da runter"! Meini spurte vor uns so konnten die "absoluten Greenhorns" seiner Spur folgend die Abfahrt ohne Sicht meistern. Ich war froh ohne Sturz wieder beim Schlepplift zu stehen, denn ich wusste die Stürze kosten haufenweise Energie...gäll Aquila! :-)
Zurück im Hotel Alpina war eine heisse Dusche ein Segen. Nach dem gemütlichen Abendessen gingen Fabienne, Aquila und ich in die kleinste Whisky-Bar der Welt www.smallestwhiskybaronearth.com schräg gegenüber unserem Hotel. Dieser Abend wurde spannend und ich wurde in die Welt des Whisky-Geschmackes eingeführt. Küse (=Markus), der Barman, (ein Berner im Münstertal...wie kommts?) empfahl mir als Whisky-Neuling einen Speyside Aberlour, A'Bunadh mit dunkler Schokolade zu probieren - ein echter Gaumengenuss! Ausser in der Silvesternacht besuchten wir jeden Abend Küse....und ich probierte noch den Glenlivet 18 Years und den Mortlach - beide Speyside...

2. Tag / 31.12.2009 / von Lü 1920 zum Muntet 2763
Ausgangspunkt: mit Postauto bis Lü
Aufstiegszeit: ca. 3:30 Stunden inklusive Pausen
Höhenmeter: 843
Gesamtzeit: 5:20 Stunden

Das Postauto fuhr 8:38 Uhr von Sta. Maria Post Richtung Lü mit Umsteigung in Fuldera. Der Aufstieg in Lü beginnt gleich bei der Posthaltestelle (Wanderwegweiser) durch einen wunderschönen Arvenwald. Die Spur glich bereits einer Autobahn und es hatte einige Gruppen unterwegs, welche wohl alle den Piz Terza 2909 erklimmen wollten. Nach dem Arvenwald blinzelte uns die Sonne bei der ersten Rast an und eine wunderschöne Alpine Landschaft zeigte sich. Voller Tatendrang "fellten" wir hoch Richtung Piz Terza. Frau Holle schüttelte indes wieder ihre Duvets aus und dichtes Schneegestöber holte uns ein. Meini machte den Vorschlag die Tour zum Muntet zu kürzen. Der Gipfelschmaus fiel kurz aus, nur mit einem kräftigen Schluck aus Martin's mitgebrachter "Gipfel-Röteli-Flasche".
Das Vergnügen der Abfahrt wurde wiederum mit Null Sicht getrübt. Aquila stürzte einige Male und verlohr dabei sein GPS Garmin, welches im Tiefschnee nicht wieder gefunden werden konnte. Bei der Waldabfahrt hatte auch ich eine klassische Tiefschnee-Kopf-über-Landung und sank hüftstief in den Powder ein. Die Schneeverhältnisse waren für uns Anfänger all die Tage jedoch optimal! Wir konnten sogar auf der Loipe bis Valchava fahren. Dort genossen wir eine heisse Schoggi im Hotel Central www.centralvalchava.ch bis uns das Postauto wieder bis Sta. Maria fuhr.

Silvester
Wir genossen ein wunderbares Silvestermenü im Hotel Alpina. Die klare Vollmondnacht lockte zu einem Verdauungsspaziergang raus. Als hätte Jemand einen Scheinwerfer angemacht wurde das liebliche Tal mit den stolzen Berggipfeln beleuchtet - Romantiker kamen auf ihren Genuss und ins Schwärmen!

3. Tag / 1.01.2010 / Munt Buffalora 2627
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Buffalora 1968 (es hat ein Restaurant / WC kostet Fr. 1.- ohne Konsumation)
Aufstiegszeit: ca. 2:45 Stunden inklusive Pause
Höhenmeter: 660
Gesamtzeit: 4 Stunden

Bei Sonnenschein bestiegen wir um 9:38 Uhr das Postauto in Sta. Maria Post und fuhren über den Ofenpass bis nach Buffalora. Drei grosse Schneeschuhgruppen à mindestens 25-30 Teilnehmern und andere Tourengänger hatten das gleiche Ziel: Munt Buffalora! Bei herrlichem Winterwetter nahmen wir den Genussreichen Aufstieg unter unsere Felle. Der Schnee glitzerte mit Milliarden von Schneekristallen. Im ersten Drittel fanden wir ein Biwak - da haben sich wohl zwei den Jahreswechsel ganz speziell gestalltet! :-)
Meini wählte immer wieder eigene Aufstiege neben den "Autobahnen" sodass wir eine scheinbar unberührte Natur erleben durften. Auf dem Gipfel angekommen begrüsste uns ein eisiger Wind. Die Gipfelrast fiel daher wieder spärlich aus aber trotz allem mit einem kräftigen Schluck Röteli. Meini erspäte beim Aufstieg einen jungfräulichen Hang und lotste uns dorthin. Was für ein Unterschied endlich bei Sicht und einem Traum-Pülverchen die Drehfreudigkeit der Skier zu erspüren und ein paar Schlangenzeichnungen in den Schnee zu ritzen - WOW! Diese Abfahrt war der Wahnsinn und machte so richtig viel Spass. Thomas auf dem Board hatte ein Dauer-Smile!
In der Ebene vor der Bushaltestelle Buffalora machten wir ein paar LVS-Übungen um sich einige Grundkenntnisse anzueignen.

4. Tag / 2.01.2010 / von Chasuras 1693 Richtung Piz Dora 2951
Ausgangspunkt: Bushaltestelle in Chasuras
Aufstiegszeit: 2:30 Stunden inklusive Pause
Höhenmeter: ca. 800
Gesamtzeit: 4 Stunden

Ein kalter Nordwind empfing uns an der Bushaltestelle 8:38 Uhr in Sta. Maria Post. Wir fuhren mit dem Bus bis Chasuras. Gleich bei der Strasse begann der Aufstieg durch einen wunderschönen Wald. Die Baumgrenze im Münstertal liegt über 2200!  Der Wind wurde nach der Baumgrenze noch unfreundlicher und blies uns Minustemperaturen an die Körper. Ich hatte beim Aufstieg durch die Kälte Mühe mit meiner rechten Hand. Zum Glück hatte ich warme Fäustlinge im Rucksack eingepackt und war gezwungen zwischendurch zu wechseln. Damit die ÖV-Angereisten die Heimfahrt am Nachmittag rechtzeitig antreten konnten, liefen wir bis maximal 12 Uhr südlich unterhalb des Piz Dora Richtung Valchava. Auf einer Anhöhe im eisigen Wind machten wir uns zügig für die Abfahrt parat. Obschon ich rasch die Haglöfs Barrier Hood Jacket anzog zitterte ich vor Kälte und die Handgeschichte kostete spürbar Energie. Bei der Abfahrt fühlte ich mich enorm unsicher wie auch steif. Dementsprechend langsam und bedacht, um möglichst keinen Sturz auszulösen, rütschelte ich mehr die Hänge hinunter. Gäbe es Stilnoten hätte ich sicher eine unter Null :-)...
In Fuldera hatten wir etwas Zeit bis der Bus fuhr und konnten uns eine wärmende Schoggi gönnen. Angekommen in Sta. Maria verstob die Gruppe in windeseile auseinander. Vorsorglich bat ich um die Mailadressen aller Teilnehmer damit auch zukünftig ein Kontakt bestehen bleiben kann.

Tour-Fazit:
Für Anfänger ist eine mehrtägige, geführte und organisierte Tour sehr zu empfehlen. Die Aufstiege wie auch Abfahrten sind bei etwas Kondition gut zu schaffen. Das Münstertal ist so oder so eine Reise wert ob für Ski- oder Schneeschuhtouren.

HILFE - wer hat mir einen Tipp für meine laufend-tropfende Nase
Vielleicht kann mir Jemand einen Tipp geben wie Frau ihre Dauertropfnase verhindern oder gar abstellen kann. Die ganzen Aufstiege schnudderte und tropfte ich vor mich hin...ECKELHAFT!!!!!


Tour-Teilnehmer:
Alex - Chantal - Aquila - Fabienne - Judith - Marion - Martin - Meini (Bergführer) - Nicole - Thomas
Eine tolle Truppe...Leute es war cool mit euch und ich würde mich freuen auf ein Wiedersehen!

Tourengänger: Nicole, Aquila


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Kommentare (4)


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Andre hat gesagt: das muss...
Gesendet am 4. Januar 2010 um 22:13
...spass gemacht haben.

endlich ;-) ist der Bericht Online. Die daheimgebliebenen haben doch eine ganze weile warten müssen. hehe!!

Der Bericht und die Bilder sind wirklich super. Da werde ich glatt neidisch. Sooo einen Powder trifft man nicht alle Tage an.

Ps. Wo sind den all die produzierten Badewannen?

Gruss André

Nicole hat gesagt: Immer diese Ungeduld.... :-)
Gesendet am 5. Januar 2010 um 10:05
Hi André
Danke für deinen Kommentar...hat ja auch etwas gedauert...grins! Der Powder war tatsächlich genial nur an meiner Fahr- und Stiltechnik habe ich noch eine menge zu arbeiten :-)

PS: ein Sprudelbad ist mir alle mal lieber...he-he-he

herzliche Powder-Grüsse ins Fladland
Nicole

alpstein hat gesagt: Nase
Gesendet am 5. Januar 2010 um 19:29
>Hilfe - wer hat mir einen Tipp für meine laufend-tropfende Nase

Hallo Nicole,

einen wirklich nützlichen Tipp habe ich keinen, aber vielleicht tröstet es Dich, dass auch andere mit dem Problem zu kämpfen haben :-)

Schöner Bericht !

Grüße
Hanspeter

Nicole hat gesagt: RE:Nase
Gesendet am 6. Januar 2010 um 10:24
Danke Hanspeter

Das ist doch schon ein kleines Trösterli...vielleicht sollte ich doch zwei Mini-Tampons in die Nase stopfen :-)

winterlichen Gruss
Nicole


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