Auf Alplen und durchs Loch abbe


Publiziert von ZHB , 8. Februar 2025 um 18:10.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 8 Februar 2025
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-SZ 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Nachdem ich letzte Woche eine Erkundungstour gemacht habe *Ruosalper Chulm mit Tunnelblick, um die Verhältnisse anzuschauen, sollte es heute durch eben jenen gehen.

Um nach der hoffentlich erfolgreichen Abfahrt die Ski direkt ins Auto werfen zu können parkierte ich mein Gefährt vor der Barriere bei Pt. 1036, dies hat den Nachteil die Strasse noch zuerst abwärts steigen muss, bevor man Ski anlegen kann.

Ich konnte heute, direkt von der Strasse weg die Ski anlegen, wobei es zwischendurch im unteren Teil 3-4 Passagen gab die anstelle von Schnee eher Laub als Unterlage hatten.

Nachdem ich im Wald verlassen hatte, wurde es bereits leicht windig, er es bei den ersten Alpgebäuden schon stürmisch wurde. Diese stürmische Atmosphäre sollte mich bis meine heutigen Höhepunkt begleiten und sich gefühlt jedem Höhenmeter steigern.

Ich hatte eigentlich als Ziel, den Rossgrat im Blick jedoch verkürzte ich eine Route, in dem ich den Sangigrat als niedrigeres Ziel und vermeintlich windgeschütztes Ziel auswählte.  Letzteres reduzierte ich wiederum aufgrund des sehr starken Föhns auf die Furggle. Beiden Zielen und ist ein ewiger Flachlauf gemein.

Via Rossbodenegg und Gross Boden gelangte ich so Schlussaufstieg. Der böhenhafte orkanartige Föhn machten wir zunehmend, die Spitzkehren schwer und schwerer, da dieser mich mehr und mehr aus dem Gleichgewicht brachte. So dass ich heute ab ca. 2100 hm die Ski abschnallte und zu Fuss die nächsten 50hm Aufstieg, um dann die letzten Meter wieder auf den Ski hoch zu steigen. Es brachte heute ganzen Willen, um das Furggeli bei Pt. 2216 zu erreichen, sorgt doch die durch den Föhnsturm hochgewirbelten Schneekristalle für ein schmerzhaftes Gesichtspeeling an nicht abgedeckten Stellen.

Am Furggeli angekommen, wechselte ich auf den Abfahrtsmodus und fuhr hinab zur Alp Alplen bei Pt. 1887, dort angekommen, pausierte ich endlich in Windstille und Sonne.

Da in der Zwischenzeit meiner Pause zwei Gruppen bereits aus dem anvisierten Tunnel herkamen, waren für mich keine Fragen bezüglich des Abstiegs mehr offen, und so wählte ich den Weg via des Tunnels.

Ich fuhr von meinem Pausen Ort hinab auf die kleine Ebene und Stöckel mich zum Tunnel, wobei ich circa 100 m davor mich -  aus Faulheit eine Wiederbefellung vorzunehmen um die leichten Anstieg zum Tunneleingang erreichen zu können - für eine mühsame Fusstraverse zum Tunnel entschied.

Das nächste Mal würde ich bereits in der Ebene anfellen und den kleinen Hügel rechts vor dem Tunnel besteigen. Auf diesem wiederum abfellen und fahrend den Tunnel anpeilen. Heute war der Tunneleingang kaum erkennbar, respektive kaum mehr als ein Mannloch, für etwaige Nachahmende sei dringliche empfohlen ein GPS/Swisstopo App mitzunehmen um den Tunneleingang zu finden.

Nachdem ich am Tunneleingang respektive Loch ich mich von meinen Stirn und Stöcke befreit habe und diese ins Loch geworfen habe, darf ich mich selbst ins Loch und rutschte meinem Material folgend die innenliegende Schneeverwehung hinab und kam sanft am Tunnelboden des 5 Meter hohen Tunnels an. Zu meiner Überraschung war keinerlei Eis auf dem Tunnelboden vorhanden, generell war der Tunnel fast komplett trocken lediglich 2,3 Stellen war eindringendes Wasser Eissäulen gefroren.

Der Tunnel hat an beiden Enden Lichtschalter, welche ich jedoch nicht nutze und daher auch nicht sagen kann, ob diese Winter auch funktionieren.

Am Tunnelausgang galt es wieder die komplette Tunnelhöhe auf der innenliegenden Schneerampe emporzusteigen, bevor ich die Ski wieder anschnallte. Ich fuhr nun bis zum Pt. 1786 ab an dem ich wiederanfellte um bis unter den Lang Boden auf ca. 1800hm zu traversieren. Die Abfahrt dann via Waldisee zur Barriere.

Alplen hat diverse Notausstiege, sollte man sich den Tunnel nicht zutrauen oder besser den Eingang nicht grabender weise finden können, konditionell sollten diese - immer mit einem Wiederaufstieg verwobenden Notausstiege mit eingeplant sein.

Zur Schwierigkeit ist zu sagen, dass die hier angegebene Schwierigkeit von S sich hinsichtlich dahingehend auswirkt, dass "bei Hartschnee Lebensgefahr" ob der Felsklippen unterhalb des - auch heute ca. 45 Grad steilen Schneekegels welcher den Fahrweg bis zum Tunnel eingdeckte - umfasst. Die restliche Passage ist nur ein WS. Initial hatte ich auch nur ein WS vergeben fand ich doch bei meiner Fussstraverse zum Tunnel gedeckelten Trittschnee vor. 
Die Sonne schien übrigens an der Nordseite jetzt im Hochwinter bereits um 12:00 Uhr nicht mehr am Tunneleingang, und dortigen (zertretbare) Deckel war entsprechend nicht (mehr) aufgefirnt. Dies sollte eventuell bei langen Trockenheitsphase welche zur firnigen Verhältnissen im Hochwinter führen können berücksichtigt werden.




Tourengänger: ZHB


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