Kurzbericht 

Mal was anderes...


Publiziert von lorenzo , 12. November 2024 um 00:13.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:10 November 2024
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1970 m
Abstieg: 1970 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Eriz, Säge
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof Schneehas u. andere
Kartennummer:LK 1208 Beatenberg; M. Brandt, Clubführer Berner Voralpen, SAC 1981

Für Höhlenforschung habe ich mich bisher eher von der sicheren Erdoberfläche aus interessiert...nach Dinu's verführerischem Bericht vom Martismurerloch konnte ich es aber kaum erwarten, dieses, garniert mit Schörizflue, Burst, Sibe Hängste und Trogenhorn noch vor Wintereinbruch zu besuchen. Bei einer der wohl letzten Gelegenheiten in diesem Jahr machte ich mich auf den Weg. In Thun begegnete ich einem alten Bekannten, der über den Hohgant wollte, und bei einer kurzweiligen Diskussion u.a. über die Klimaerwärmung und nicht mehr existente oder begehbare Routen verging die Zeit im Bus - schon bald über dem Nebel - wie im Fluge. Von der Schörizegg aus erkundete ich zuerst einen Direktaufstieg von W auf die Schörizflue, musste aber wegen unüberwindlicher Flühe passen und fand erst auf der anderen Seite in der E-Flanke eine gangbare Route mit einigen pikanten Kletterpassagen. Zwischen Burst und Schibe und auf den Sibe Hängste begegnete ich vielen Leuten, die wie ich diesen sonnigen Herbsttag genossen. Dank den genauen Angaben von Dinu konnte ich die abenteuerlich gelegene Höhle auf Anhieb finden, aber nicht ohne beim haarsträubenden, einem Drahtseilakt gleichenden Zustieg und dem Kriechgang durch die enge Kluft einige Male den Atem anzuhalten. Einfach phantastisch! Obwohl nach einem landschaftlich wunderschönen Abstieg über das Charrefeld und die Schluchhole die Zeit schon fortgeschritten war, konnte ich es nicht lassen, bei etlichem Gegenverkehr wie geplant auch noch das Trogenhorn wieder einmal zu besteigen, dessen Gipfel ich bei bereits tiefstehender Sonne erreichte. Die Chrinde lag schon im Schatten, auf Obere Breitwang reichte es aber noch für eine sonnige Pause, bevor ich, gerade noch ohne Stirnlampe und den aufgehendem Mond im Rücken, wieder bei der Säge eintrudelte.

Schörizflue-Burst

Aufstieg: vom Restaurant Säge (1041m) gelben (gelb) und weiss-roten Markierungen (wr) folgend über Geissegg, Unter (1223m) und Ober Schöriz (1360m) zur Schörizegg (1465m). Über die NW-Flanke (Gras, Geröll) auf einem Schafpfad zur Schulter ca. 1780m. Nach SW zu einer 1. Rippe (Schafzaun) und unter den Flühen der E-Flanke auf einem Band (Gras, Geröll, Pfadspur) nach S zu einer 2. Rippe. Von dieser in der E-Flanke über eine 1. Felsstufe (Kalk, 7m, II), auf steilem Gras direkt hinauf zu einer 2. Felsstufe, die nach rechts gequert wird (Kalk, 3m, II), N ausholend und wieder S haltend auf steilem Gras zu einer 3. Felsstufe, und über diese (Flysch, 3m, II), und weiter einfach zum N-Grat N der Gipfels. Über den Grat Abstecher zum N-Gipfel (Steinmann), zurück, und zum Gipfel der Schörizflue (1891m), 2h 15min, T6. Über den S-Grat (Pfadspur) in den Sattel, ca. 1875m, T3, und über den N-Grat (Pfadspur) z.T. ausgesetzt auf den Burst (1968m), T4, 15min. Insgesamt 2h 30min.

Abstieg: vom Burst (1968m) auf dem SE-Rücken (Gras) bis ca. 1850m, dann durch die SSE-Flanke nach SW (Gras, Schrofen, Tannen) steil hinunter zum Bergweg bei ca. 1765m, und auf diesem wr zur Sichel (1679m), 30min, T5.

Sibe Hängste-Martismurerloch
Aufstieg: von der Sichel (1679m) nach SE auf dem eingezeichneten Weg steil hinauf unter die Flühe der Schibe, diesen entlang und unter der Solflue hindurch z.T. ausgesetzt zu einem Couloir, durch dieses hinauf in den Sattel ca. 1835m, und über den S-Rücken (Gras, Pfadspuren) einfach auf die Schibe (1955m), 30min, T3. Dem Grat folgend (Gras, Karren, Pfadspuren) über die Sibe Hängste P. 1952, P. 1942 und P. 1951 zum Sattel 1883, 1h, T4. Nach SW auf einem 1. oberen Grasband zu einer Rinne, durch diese hinunter (I), und über eine Grasrampe nach NNE hinab zu einer Geröllrinne. Durch diese hinunter, um einen Felsturm herum, und auf einem 2. unteren Grasband (Pfadspuren, Tritte) leicht ansteigend zum Beginn eines ausgesetzten Bands. Auf diesem (Gras, Geröll, Pfadspur) zwischen den senkrechten Flühen, eine Stufe überwindend (2m, I) und am aufgemalten Berner und Schweizer Wappen vorbei, zum NE-Eingang des Martismurerlochs, Depot. Durch die Höhle (bis 50cm eng) zum SW-Ausgang und zurück, und auf dem Zustiegsweg wieder zum Sattel 1883, 1h, T5. Insgesamt 2h 30min.

Abstieg: vom Sattel 1883 nach E (Gras, Karren, Steinmänner, Pfadspuren) zum eingezeichneten Weg N der beiden Seen bei P. 1802, und auf diesem durch das Charrefeld zur Hütte von Schluchhole (ca. 1595m). Weiter auf einem nicht eingezeichneten, aber guten Pfad zuerst nach E, dann nach ESE und zuletzt durch Moore nach N hinunter zum Chänucher (1410m), 45min, T4.

Trogenhorn
Aufstieg: vom Chänucher (1410m) gelb zu P. 1521 und wr über Arni, P. 1781, den Arnigrat, den Sattel 1913, und den SW-Grat (z.T. Blöcke) auf den Gipfel (1973m), 1h, T4.

Abstieg: vom Gipfel (1973m) wr über den E Grat (Blöcke, Stauden), eine Stufe (5m, I oder Metallleiter) passierend, zum Sattel 1871, 15min, T4. Nach N und NE (Gras, Schrofen, Pfadspuren) hinab in die Chrinde zum Bergweg bei ca. 1800m, und wr durch den Breitwanggrabe und über P. 1402, Obere Breitwang (1371m) und Vorders Rotmösli P. 1198 und P. 1181 nach Geissegg (1061m), und wr und gelb zurück, 1h 30min, T4.

Insgesamt 8h 45min.

Verhältnisse: Nebelmeer bis ca. 800m, darüber bei leichter Bise sonnig mit wenig Schleierwolken, schattseitig kühl, und sonnseitig mild. Wege, Gras und Felsen schattseitig z.T. feucht, vereist oder mit Reif belegt, sonnseitig trocken.

Material: übliche Alpinwanderausrüstung inkl. Stirnlampe.

Fahrplan: 8.30 Start, 11 Uhr Burst, 12 Uhr Schibe, 13.30 Martismurerloch, 15.45 Trogenhorn, 17.30 retour.

Tourengänger: lorenzo


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