Punta Marguareis (2.652 m) - Superlativ in den Ligurischen Alpen


Publiziert von panodirk , 16. Oktober 2024 um 15:48.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:15 September 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:15.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Carnino superiore ist über eine kleine geteerte Stichstraße, die von der SP154 (Viozene-Ubega) abgeht, zu erreichen. Es hat einige kostenfreie Parkplätze.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Don Barbera
Kartennummer:Fraternali 19: Alta Val Tanaro

Höher geht es nicht in den Ligurischen Alpen! Die Punta Marguareis (Pointe Marguareis) auf der Grenze zwischen Italien und Frankreich ist eine der großartigsten Aussichtspunkte der gesamten Alpen. An einem so klaren Tag, wie wir es hatten, ließen sich sogar Rheinwaldhorn und Piz Bernina (in 300km Entfernung) mit bloßem Auge erahnen. Gegenüber erhebt sich Korsika aus dem Meer (auch fast 200 km) und den Küstenbogen des Apennin kann man bis in die Toskana verfolgen. Selten sieht man die italienische Tiefebene so klar wie wir es erlebt haben; Mailand war deutlich zu erkennen.
Die Punta Marguareis ist aus Frankreich von einem Parkplatz an der Hohen Salzstraße (Ligurische Grenzkammstraße) schnell zu erreichen, doch erstaunlicherweise haben wir am Gipfel nur italienisch gehört, ist der Weg von Carnino superiore doch deutlich weiter. Wir haben eine schöne Rundtour aus der Wanderung gemacht, die ich auch so beschreibe. Die ganze Runde hat T3 als Schwierigkeit, allein der direkte Weg über den südlichen Gratrücken der Punta Marguareis verdient noch ein T3+. Und selbst eine Einkehr ist noch möglich, hat das Rifugio Don Barbera doch noch bis spät in den Herbst auf.

DIE TOUR
Der Wind der Vortage hat nachgelassen und wir können an einem der wenigen komplett wolkenlosen und warmen Tage diese Tour in Angriff nehmen. Wir starten in Carnino superiore und nehmen direkt den Wanderweg nach Westen, der Richtung Rifugio Don Barbera führt. Nach 45 Minuten, auf der Pian Ciucchea (1.683 m) biegen wir nach rechts ab zum Passo delle Mastrelle (2.023 m), den wir auf gutem Weg in weiteren knapp 45 Minuten erreichen.
Hier öffnet sich eine bezaubernde Wiesenlandschaft und wir gehen in einer weiten Rechtskurve zum nächsten Pass, dem Passo della Croce (2.149 m, 20 Minuten ab Passo delle Mastrelle).
Hier führen einige wenige Markierungen direkt hangaufwärts und nach etwa 50 Höhenmetern haben wir den Wanderweg A3B zum Colle del Pas erreicht. Diesem folgen wir nach Norden bis zu einem Verzweig auf 2.204 m, an dem linkerhand der Aufstieg zum Colle Palù beginnt. Wir tauschen die sanften Wiesen gegen wildes Dolomitengelände ein und gehen - teilweise mit unnötigen Drahtseilen versichert - in den Colle Palù (2.486 m), den wir nach 1 Stunde ab dem Croce-Pass erreichen.
Schlagartiger Szenenwechsel: Dolomitenkalk wechselt wieder mit sanften Wiesen ab und wir erkennen unser Gipfelziel vor uns, doch wir tangieren noch zwei weitere Pässe: Zunächst geht es steil in die Felsen, Drahtseile und Trittstufen sind diesmal hilfreich. Diese Passage ist schnell vorbei und nach 5 Minuten stehen wir schon im Colle dei Savonesi (2.488 m). Ein kurzer Abstieg führt in weiteren 5 Minuten zum Colle dei Ticinesi (2.448 m).
Von hier an geht es auf gutem Weg aufwärts. Nach ein paar Minuten stoßen wir auf 2.507 m auf den Weg, der vom Rifugio Don Barbera zum Gipfel führt. Und nach gut 20 Minuten stehen wir auf der Punta Marguareis (2.652 m) mit markantem Gifpelkreuz. Wir genießen die überragende und umfassende Aussicht (s.o.) und machen eine lange Gipfelrast.
Statt im Abstieg den Normalweg zu nehmen, steigen wir über den karstigen Südrücken ab. Der Weg führt über grasdurchsetztes Gelände teilweise steil hinab zum Passo della Gaina (2.357 m, knapp 30 Minuten), wo wir auf den Normalweg treffen. Von hier aus sind es noch einmal unterhaltsame 30 Minuten zum Rifugio Don Barbera (2.079 m). Hier merken wir, dass es doch eine recht lange Runde ist und freuen uns über ein kaltes Getränk.
Der Rückweg durch das Valle dei Maestri nach Carnino superiore ist sehr schön, aber auch lang; anderthalb Stunden sollte man einrechnen.
Das war wirklich die Premiumtour in den Ligurischen Alpen!

Tourengänger: panodirk


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