Rekognoszierung für Musflue und Tomlishorn

Wieder sind wir im Pilatusgebiet; ob des gefallenen Schnees sind wir uns von Anbeginn an im Klaren, dass die möglichen Touren evtl. nicht durchführbar sind - wir gehen trotzdem: gehen davon aus, dass wir mindestens die Einstiege zu Musflue und Tomlishorn-SW-Grat "anschauen" können. Und dann ist ja auch noch bombo unterwegs, mit welchem wir am Vorabend ein mögliches Zusammentreffen besprochen haben ...
Wieder vom PP Schybach aus startend, gehen wir an der Alp Schy, jetzt bereits im leichten Schneekleid, vorbei zum Birchboden hoch - die Schneedecke wächst; die Spuren des vor uns zum Mondmilchloch gestarteten hikr sind deutlich erkennbar. Ab der Alp wenden wir uns rechts, also dem Nordhang der Musflue zu; keine Wegspur ist bis zur Wand erkennbar, doch an ihr zweigt ein deutliches Band in westlicher Richtung ab. Wir ziehen ob der wachsenden Schneemenge die Steigeisen an: bereits im teils abschüssigen Grashang, bestimmt im ersten fesldurchsetzten Aufschwung sind wir sehr froh darum. In Unkenntnis der weiteren 40 Meter im steilsten Gras- oder Felshang beschliessen wir umzukehren - wir haben den Zugang und den Beginn des Aufstiegs begangen. Bei trockenen Verhältnissen werden wir diesen interessanten "Nebengipfel" bestimmt mitnehmen - und verbinden mit dem Tomlishorn SW-Grat. Dieselben Probleme schilderte uns dann auf Birchboden bombo, auch er hatte beim Anstieg zum Mondmilchloch mit ähnlichen Verhältnissen seine Mühe: leichter Pulverschnee auf steilen Gras- und Felshängen sind nicht ungefährlich ... Das kurzfristig anberaumte Zusammentreffen setzten wir fort bis Tumli; sehr gefreut und sympathisch erlebten wir die kleine hikr-Begegnung mit ihm - es soll nicht die letzte sein! Während bombo dann zu seiner Marathon-Tour übers Stollenloch zum Widderfeld und bis zum Blaue Tosse ansetzte, erkundigten wir ab Tumli den ersten, wohl schwierigsten Teil des SW-Grates des Tomlishorns. Auch hier trafen wir wieder auf dieselben Schwierigkeiten: leichter, lockerer Schnee auf steilen Schnee- und Grasflächen. Bis zum Rastbänklein schafften wir es, kehrten dann zurück zum Tumli zur Mittagsrast - in der Gewissheit, diesen spannenden Aufstieg (mit Sicherungsmöglichkeiten) zum Tomlishorn bei ebenfalls trockenen Verhältnissen zu unternehmen: der nächste Sommer kommt bestimmt (vgl. dazu auch den Bericht von delta).
Mit den nötigen Erkenntnissen, dazu gehörte auch die Erfahrung, dass stürmischer Wind und gefrorene Terrainverhältnisse alles andere als förderlich sind, und mit der äusserst positiven Begegnung mit einem hikr im "Rucksack" kehrten wir ins windstillere Unterland zurück.