Von der Monte Leone Hütte über den Chaltwasserpass (Bocchetta d'Aurona) zur Alpe Veglia
|
||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Im Vorfeld hatten wir lange und gut überlegt, ob wir die Tour über den Chaltwasserpass, der auch als Bocchetta d'Aurona bekannt ist, wagen sollen. Intensive Recherche in diversen Foren und Sozialen Medien konnten nur begrenzt Aufschluss über den Zustand des Weges geben. Hilfreich war vor allem der E-Mailkontakt mit den Betreiber*innen des Rifugio CAI Città di Arona. Somit wussten wir sehr genau über die aktuellen Verhältnisse Bescheid und waren auch darüber informiert, dass Steigeisen nötig sind um die steilen Schneefelder sicher begehen zu können. Schlussendlich fühlten wir uns erfahren genug die Tour zu wagen und glücklicherweise waren an jenem Tag auch die Wetterbedingungen perfekt.
Als wir am Vorabend unserer Tour auf der Monte Leone Hütte ankamen, wir waren in ca. 2:45 h von der Simplon Passhöhe aufgestiegen, und ein tolles Abendessen genießen durften, erfuhren wir bald, dass das der Gipfel des Wasenhorns (auch: Punta die Terrarossa) das beliebteste Ziel all jener ist, die in der Monte Leone Hütte einkehren bzw. nächtigen. Motiviert durch unsere Tischnachbarn, die schon vor dem Frühstück den Aufstieg meisterten um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel bestaunen zu können, dachten wir uns, dass es sich eigentlich zeitlich gut ausgehen sollte, vor unserer Tour über den Chaltwasserpass zu unserem Tagesziel der Alpe Veglia noch auf den Gipfel zu steigen.
Wir ließen unsere Rucksäcke in der Hütte und nahmen nur das nötigste mit, wobei es sich als klug herausstellen sollte, dass wir die Steigeisen dabei hatten!
Über leichte Felskletterstellen ging es nun über die Ostseite hinauf Richtung Gipfelgrat. Knapp unter letzterem mussten wir ein sehr steiles Schneefeld passieren. Dafür legten wir das erste Mal an diesem Tag unsere Steigeisen an und stapften vorsichtig in den vorhanden Spuren hinauf. Weiter ging es über brüchigen Fels seitlich hinauf auf den Grat und weiter zum Gipfelkreuz (das nicht am höchsten Punkt der Erhebung steht). Die Aussicht war ein Traum und wir genossen bei Windstille ein paar Minuten über den Wolken.
Beim Abstieg zurück zur Monte Leone Hütte nahmen wir den gleichen Weg wie im Aufstieg. Unten angekommen freuten wir uns über die erste gemeinsame Besteigung eines Dreitausenders. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zur eigentlichen Herausforderung des Tages: dem Weg über den Chaltwasserpass zur Alpe Veglia. Vorbei am Chaltwassersee dauerte es nicht lange bis der steile versicherte Kletterteil begann. Die Versicherungen waren in gutem Zustand, nur einzelne Stufen waren verbogen, später hörten wir im Rigugio CIttà di Aurona, dass der Schneedruck im Winter dafür verantwortlich sein dürfte. Uns hinderte das jedoch nicht besonders am sicheren Abstieg. Am Ende des versicherten Teiles hing eine Kette relativ lang durch. Hier dürfte sich der mittlere Bohrhaken gelöst haben. Auch dies war für uns kein wirkliches Hindernis. Das Gelände wurde nun aber deutlich anspruchsvoller. Gleich unter dem Ende des versicherten Steiges begann das erste steile Schneefeld. Hier war es schon schwierig einen sicheren Stand zu finden um die Steigeisen anzulegen. Nachdem wir einen halbwegs rutschfesten Stand hatten und die Steigeisen auspackten, lösten sich etwa 30 Meter links neben uns unter lautem Rauschen mehrere Felsbrocken und stürzten das Schneefeld hinunter. Eine eher unangenehme Situation, die uns ein wenig nervös werden ließ. Zügig stiegen wir auf den Schnee und versuchten einen großen Bogen um den Hang zu machen, der offensichtlich, das war an der "Verschmutzung" mit Felsbrocken zu erkennen, häufig von Steinschlag betroffen war. Zu weit nach rechts durften wir aber nicht kommen, da hier Spalten im Schnee erkennbar waren. Am unteren Ende des Schneefeldes angekommen, überprüften wir die eingezeichnete Route in der App des Österreichischen Alpenvereins und sahen, dass diese ganz links an der Felswand entlang weiterführt. Wir mussten daher den Hang, der voller Felsbrocken war, nun queren. Mit mulmigem Gefühl und so schnell wie möglich stiegen wir hinüber wo wir rasch unsere Steigeisen abnahmen und in den Rucksack packten. Nun ging es weiter über einen steilen Geröllhang hinab. Ein erkennbarer Weg war für uns nicht ersichtlich. Weiter ging es durch das anspruchsvolle Gelände bis der Hang etwas an Steilheit verlor und wir wieder auf den Schnee steigen konnten. Von da an ging es dann relativ gemütlich bis zum Ende des "sterbenden Gletschers" hinab und dann weiter den Gletscherbach entlang. Nun gönnten wir uns eine längere Pause und machten einen stolzen Blick zurück auf den bezwungenen Pass Der weitere Weg zur Alpe Veglia stellte für uns dann keine besondere Herausforderung mehr dar. Über einen gut markierten Steig erreicht man bald die Baumgrenze, wobei die Alpe Veglia schon früh gänzlich überblickt werden kann.
Zwei Dinge würden im Nachhinein anders machen: Zum einen wäre es vernünftig gewesen einen Helm zu tragen, zum zweiten hätten wir gleich früh am Morgen über den Pass gehen sollen, da dann die Steinschlaggefahr wohl etwas geringer gewesen wäre.
Empfehlen würde ich die Tour nur sehr erfahrenen Bergsteiger*innen mit dem nötigen Equipment, also: Helm, Steigeisen und eventuell Pickel um Stürze auf dem steilen Schnee zu bremsen. Wir hatten auch einen Klettergurt dabei um uns im versicherten Steig zwischendurch selbst sichern zu können.
Ein Seil hatten wir nicht dabei. Theoretisch besteht aber am unteren, weniger steilen Teil die Gefahr durch den Schnee zu brechen. Anseilen wäre hier daher eventuell eine vernünftige Option.
Als wir am Vorabend unserer Tour auf der Monte Leone Hütte ankamen, wir waren in ca. 2:45 h von der Simplon Passhöhe aufgestiegen, und ein tolles Abendessen genießen durften, erfuhren wir bald, dass das der Gipfel des Wasenhorns (auch: Punta die Terrarossa) das beliebteste Ziel all jener ist, die in der Monte Leone Hütte einkehren bzw. nächtigen. Motiviert durch unsere Tischnachbarn, die schon vor dem Frühstück den Aufstieg meisterten um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel bestaunen zu können, dachten wir uns, dass es sich eigentlich zeitlich gut ausgehen sollte, vor unserer Tour über den Chaltwasserpass zu unserem Tagesziel der Alpe Veglia noch auf den Gipfel zu steigen.
Wir ließen unsere Rucksäcke in der Hütte und nahmen nur das nötigste mit, wobei es sich als klug herausstellen sollte, dass wir die Steigeisen dabei hatten!
Über leichte Felskletterstellen ging es nun über die Ostseite hinauf Richtung Gipfelgrat. Knapp unter letzterem mussten wir ein sehr steiles Schneefeld passieren. Dafür legten wir das erste Mal an diesem Tag unsere Steigeisen an und stapften vorsichtig in den vorhanden Spuren hinauf. Weiter ging es über brüchigen Fels seitlich hinauf auf den Grat und weiter zum Gipfelkreuz (das nicht am höchsten Punkt der Erhebung steht). Die Aussicht war ein Traum und wir genossen bei Windstille ein paar Minuten über den Wolken.
Beim Abstieg zurück zur Monte Leone Hütte nahmen wir den gleichen Weg wie im Aufstieg. Unten angekommen freuten wir uns über die erste gemeinsame Besteigung eines Dreitausenders. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zur eigentlichen Herausforderung des Tages: dem Weg über den Chaltwasserpass zur Alpe Veglia. Vorbei am Chaltwassersee dauerte es nicht lange bis der steile versicherte Kletterteil begann. Die Versicherungen waren in gutem Zustand, nur einzelne Stufen waren verbogen, später hörten wir im Rigugio CIttà di Aurona, dass der Schneedruck im Winter dafür verantwortlich sein dürfte. Uns hinderte das jedoch nicht besonders am sicheren Abstieg. Am Ende des versicherten Teiles hing eine Kette relativ lang durch. Hier dürfte sich der mittlere Bohrhaken gelöst haben. Auch dies war für uns kein wirkliches Hindernis. Das Gelände wurde nun aber deutlich anspruchsvoller. Gleich unter dem Ende des versicherten Steiges begann das erste steile Schneefeld. Hier war es schon schwierig einen sicheren Stand zu finden um die Steigeisen anzulegen. Nachdem wir einen halbwegs rutschfesten Stand hatten und die Steigeisen auspackten, lösten sich etwa 30 Meter links neben uns unter lautem Rauschen mehrere Felsbrocken und stürzten das Schneefeld hinunter. Eine eher unangenehme Situation, die uns ein wenig nervös werden ließ. Zügig stiegen wir auf den Schnee und versuchten einen großen Bogen um den Hang zu machen, der offensichtlich, das war an der "Verschmutzung" mit Felsbrocken zu erkennen, häufig von Steinschlag betroffen war. Zu weit nach rechts durften wir aber nicht kommen, da hier Spalten im Schnee erkennbar waren. Am unteren Ende des Schneefeldes angekommen, überprüften wir die eingezeichnete Route in der App des Österreichischen Alpenvereins und sahen, dass diese ganz links an der Felswand entlang weiterführt. Wir mussten daher den Hang, der voller Felsbrocken war, nun queren. Mit mulmigem Gefühl und so schnell wie möglich stiegen wir hinüber wo wir rasch unsere Steigeisen abnahmen und in den Rucksack packten. Nun ging es weiter über einen steilen Geröllhang hinab. Ein erkennbarer Weg war für uns nicht ersichtlich. Weiter ging es durch das anspruchsvolle Gelände bis der Hang etwas an Steilheit verlor und wir wieder auf den Schnee steigen konnten. Von da an ging es dann relativ gemütlich bis zum Ende des "sterbenden Gletschers" hinab und dann weiter den Gletscherbach entlang. Nun gönnten wir uns eine längere Pause und machten einen stolzen Blick zurück auf den bezwungenen Pass Der weitere Weg zur Alpe Veglia stellte für uns dann keine besondere Herausforderung mehr dar. Über einen gut markierten Steig erreicht man bald die Baumgrenze, wobei die Alpe Veglia schon früh gänzlich überblickt werden kann.
Zwei Dinge würden im Nachhinein anders machen: Zum einen wäre es vernünftig gewesen einen Helm zu tragen, zum zweiten hätten wir gleich früh am Morgen über den Pass gehen sollen, da dann die Steinschlaggefahr wohl etwas geringer gewesen wäre.
Empfehlen würde ich die Tour nur sehr erfahrenen Bergsteiger*innen mit dem nötigen Equipment, also: Helm, Steigeisen und eventuell Pickel um Stürze auf dem steilen Schnee zu bremsen. Wir hatten auch einen Klettergurt dabei um uns im versicherten Steig zwischendurch selbst sichern zu können.
Ein Seil hatten wir nicht dabei. Theoretisch besteht aber am unteren, weniger steilen Teil die Gefahr durch den Schnee zu brechen. Anseilen wäre hier daher eventuell eine vernünftige Option.
Tourengänger:
tomturbo4

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare