Krönten Ost - eine phänomenale, lange Gratüberschreitung
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Bereits vor einem Jahr und nun erneut werde ich aufgrund eines Tourenberichtes eines Kollegen auf den Krönten Ostgrat aufmerksam. Schon 2020 bin ich einmal von Intschi über den Jakobiger und weiter bis zum Steinchälenfurggi. Damals versuchte ich spontan den Chapferplanggenstock zu überschreiten. Kurz von der Gipfel wird der Grat messerscharf und ich musste mit einer Reepschnur improvisieren und mich auf ein Grasband nordseitig ablassen. Wie bereits hier auf hikr beschrieben, will ich diesen Gipfel dieses Mal von Süden erreichen. Ansonsten hoffe ich auf eine komplette Überschreitung ab Jakobiger bis Krönten.
Um 05.10 starte ich in Kleeberg. Im Licht meiner Stirnlampe folge ich dem Strässchen und nehme die Abzweigung links nach Riedstafel (Wegweiser). Bei der ersten Dämmerung zeigen (oder eben nicht) sich alle umliegenen Gipfel in dicken Wolken eingehüllt. So geht es schweisstreibend in der feuchtwarmen Sommerluft zum Riedstafel, wo mich zwei Esel begrüssen. Im oberen Bereich des Riedbaches gönne ich mir ein paar Schlücke. Zuhause habe ich noch an eine Überschreitung des Gwasmet gedacht, nun bei dichtem Nebel spüre ich kein Verlangen danach. Wegspuren und Markierungen leiten ins Riedfurggi, wo sich langsam der Nebel löst und eine prächtiges Morgenlicht durch die Wokenfetzen dringt.
Den Jakobiger erreiche ich ohne Schwierigkeiten entlang spärlichen Wegspuren über den Nordrücken. Durch Nebelschwaden erblicken ich in der Tiefe den Leidsee. Wirklich ein idyllischer See. Die folgende Überschreitung bis in die Steinchälenfurggi ist mir ja bereits bekannt.
Den Chapferplanggenstock, wie erwähnt, werde ich dieses Mal aber über die Südflanke besteigen. Ich folge also dem Wanderweg Richtung Leutschachhütte und erklimme etwa in Falllinie des Gipfels über felsdurchsetzte Grasplanggen den Grat. Aufgrund des Nebels und des feuchten Grates leistet mir der Pickel gute Dienste. Gemäss LK befindet sich der Gipfel leicht westlich des höher scheinenden, zerrissenen Felsgrates (dort wo ich 2020 nicht weiter kam)
Die folgende Überschreitung des Ruchen ist richtig schön und bietet herrliche Gratkraxelei.
Der Aufstieg Richtung Mäntliser sieht unübersichtlich aus, ergibt sich dann aber fast von alleine. Man landet dann auf dem Nordgipfel (Gemäss Führer offenbar auch als Gwächten bezeichnet, gemäss LK wäre dieser aber deutlich nordwestlicher). Vom besagten Nordgipfel erblicke ich den Hauptgipfel, dessen Aufstieg nicht unproblematisch aussieht. Direkt dem Grat nach sieht fast senkrecht aus. Von Nahe entpuppt es sich dann als geneigte Platte mit vielen Griffen und Rissen und solidem Fels (rechts rum wäre offenbar auch gut möglich). Der Abstieg vom Hauptgipfel in das Steinchälenfurggi ist Dank Markierungen gut machbar (der Abstieg wird von den Kletterern nach den MSL genutzt).
Die Überschreitung des Sunnig im Weiterweg zum Krönten ist sehr naheliegend. Der Aufstieg bietet keine Schwierigkeiten ist aber lohnend. Vom Gipfel folgt ein überraschend langer, schmaler Gratabschnitt in solidem Fels. Meist direkt der Kante nach mit wenigen Abweichungen. Die senkrechte Stufe in die nächste Scharte kann nicht verpasst werden. Hier in NE-Richtung zurück über ein Felsband zum Firnfeld runter. Die letzten Meter sind etwas griffarm. Ich halte mich oberhalb des Schneefeldes und gelange so direkt in die Scharte. (Als eigenständiges Ziel wäre der Sunnig in umgekehrter Richtung einfacher)
Hier befindet sich der Einstieg zum Chli Krönten Ostgrat (die Perle der gesamten Überschreitung). Stände und Bohrhaken leiten den Weg. Die ersten paar Meter sind ordentlich luftig, danach meist einfacher. Nach dem Steilaufschwung folgt ein flaches Gratstück mit herrlicher, luftiger Kletterei direkt dem Grat entlang.
Der Abstieg vom Gipfel ergibt sich von selbst und folgt leicht nördlich des Grates zum Firnfeld runter.
Ich folge gut 50 Hm dem Firnfeld und schwenke dann nach links auf die Gratschulter des Krönten-Ostgrates - unschwierig aber über lose Felsen. Über brüchig schiefriges Gestein geht es weiter und ich erreiche den Gipfelkopf, welcher ziemlich direkt durch Rinnen erklettert werden kann. Unweigerlich landet man dann aber auf dem 'falschen' Gipfel. Nordseitig ausweichend kann in die Scharte abgeklettert werden - zuletzt kurz ausgesetzt.
Unschwierig dann auf den Hauptgipfel.
Über den einfachen Westgrat erreiche ich den Glatt Firn. Dank guter Firnauflage ist der Abstieg bis zum Ende des Gletschers ein Genuss und ich bin froh, die Stöcke doch mitgenommen zu haben. Entlang des blau-weissen Wanderweges über das Gletschervorfeld gelange ich zur Kröntenhütte.
Von dort wähle ich als Abstieg den unteren Geissfad. Dieser führt über unzählige Steinstufen und macht Spass, braucht aber nochmals volle Konzentration. Angekommen beim Bodenberg lassen ich den vollen Parkplatz links liegen und gelange in wenigen Minuten nach Kleeberg. Obligate Erfrischung und Regeneration der Beine im kalten Nass des Alpbach.
Durchgangszeiten:
05.12 Start in Kleeberg.
07.29 Jakobiger
07.59 Chapferplanggenstock
08.13 Ruchen
09.14 Mäntliser
ca. 09.45 Sunnig
10.10 Einstieg Chli Krönten Ostgrates
11.05 Hauptgipfel Krönten
12.10 Kröntenhütte
12.58 Kleeberg
Dies sind, wie immer, meine Durchgangszeiten und wiederspiegeln in keiner Weise offzielle Zeitangaben. Eine so lange Gratüberschreitung kann deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Gemäss SAC-Führer werden nur schon vom Steinchälenfurggi bis auf den Krönten ca. 6 Stunden veranschlagt.
Um 05.10 starte ich in Kleeberg. Im Licht meiner Stirnlampe folge ich dem Strässchen und nehme die Abzweigung links nach Riedstafel (Wegweiser). Bei der ersten Dämmerung zeigen (oder eben nicht) sich alle umliegenen Gipfel in dicken Wolken eingehüllt. So geht es schweisstreibend in der feuchtwarmen Sommerluft zum Riedstafel, wo mich zwei Esel begrüssen. Im oberen Bereich des Riedbaches gönne ich mir ein paar Schlücke. Zuhause habe ich noch an eine Überschreitung des Gwasmet gedacht, nun bei dichtem Nebel spüre ich kein Verlangen danach. Wegspuren und Markierungen leiten ins Riedfurggi, wo sich langsam der Nebel löst und eine prächtiges Morgenlicht durch die Wokenfetzen dringt.
Den Jakobiger erreiche ich ohne Schwierigkeiten entlang spärlichen Wegspuren über den Nordrücken. Durch Nebelschwaden erblicken ich in der Tiefe den Leidsee. Wirklich ein idyllischer See. Die folgende Überschreitung bis in die Steinchälenfurggi ist mir ja bereits bekannt.
Den Chapferplanggenstock, wie erwähnt, werde ich dieses Mal aber über die Südflanke besteigen. Ich folge also dem Wanderweg Richtung Leutschachhütte und erklimme etwa in Falllinie des Gipfels über felsdurchsetzte Grasplanggen den Grat. Aufgrund des Nebels und des feuchten Grates leistet mir der Pickel gute Dienste. Gemäss LK befindet sich der Gipfel leicht westlich des höher scheinenden, zerrissenen Felsgrates (dort wo ich 2020 nicht weiter kam)
Die folgende Überschreitung des Ruchen ist richtig schön und bietet herrliche Gratkraxelei.
Der Aufstieg Richtung Mäntliser sieht unübersichtlich aus, ergibt sich dann aber fast von alleine. Man landet dann auf dem Nordgipfel (Gemäss Führer offenbar auch als Gwächten bezeichnet, gemäss LK wäre dieser aber deutlich nordwestlicher). Vom besagten Nordgipfel erblicke ich den Hauptgipfel, dessen Aufstieg nicht unproblematisch aussieht. Direkt dem Grat nach sieht fast senkrecht aus. Von Nahe entpuppt es sich dann als geneigte Platte mit vielen Griffen und Rissen und solidem Fels (rechts rum wäre offenbar auch gut möglich). Der Abstieg vom Hauptgipfel in das Steinchälenfurggi ist Dank Markierungen gut machbar (der Abstieg wird von den Kletterern nach den MSL genutzt).
Die Überschreitung des Sunnig im Weiterweg zum Krönten ist sehr naheliegend. Der Aufstieg bietet keine Schwierigkeiten ist aber lohnend. Vom Gipfel folgt ein überraschend langer, schmaler Gratabschnitt in solidem Fels. Meist direkt der Kante nach mit wenigen Abweichungen. Die senkrechte Stufe in die nächste Scharte kann nicht verpasst werden. Hier in NE-Richtung zurück über ein Felsband zum Firnfeld runter. Die letzten Meter sind etwas griffarm. Ich halte mich oberhalb des Schneefeldes und gelange so direkt in die Scharte. (Als eigenständiges Ziel wäre der Sunnig in umgekehrter Richtung einfacher)
Hier befindet sich der Einstieg zum Chli Krönten Ostgrat (die Perle der gesamten Überschreitung). Stände und Bohrhaken leiten den Weg. Die ersten paar Meter sind ordentlich luftig, danach meist einfacher. Nach dem Steilaufschwung folgt ein flaches Gratstück mit herrlicher, luftiger Kletterei direkt dem Grat entlang.
Der Abstieg vom Gipfel ergibt sich von selbst und folgt leicht nördlich des Grates zum Firnfeld runter.
Ich folge gut 50 Hm dem Firnfeld und schwenke dann nach links auf die Gratschulter des Krönten-Ostgrates - unschwierig aber über lose Felsen. Über brüchig schiefriges Gestein geht es weiter und ich erreiche den Gipfelkopf, welcher ziemlich direkt durch Rinnen erklettert werden kann. Unweigerlich landet man dann aber auf dem 'falschen' Gipfel. Nordseitig ausweichend kann in die Scharte abgeklettert werden - zuletzt kurz ausgesetzt.
Unschwierig dann auf den Hauptgipfel.
Über den einfachen Westgrat erreiche ich den Glatt Firn. Dank guter Firnauflage ist der Abstieg bis zum Ende des Gletschers ein Genuss und ich bin froh, die Stöcke doch mitgenommen zu haben. Entlang des blau-weissen Wanderweges über das Gletschervorfeld gelange ich zur Kröntenhütte.
Von dort wähle ich als Abstieg den unteren Geissfad. Dieser führt über unzählige Steinstufen und macht Spass, braucht aber nochmals volle Konzentration. Angekommen beim Bodenberg lassen ich den vollen Parkplatz links liegen und gelange in wenigen Minuten nach Kleeberg. Obligate Erfrischung und Regeneration der Beine im kalten Nass des Alpbach.
Durchgangszeiten:
05.12 Start in Kleeberg.
07.29 Jakobiger
07.59 Chapferplanggenstock
08.13 Ruchen
09.14 Mäntliser
ca. 09.45 Sunnig
10.10 Einstieg Chli Krönten Ostgrates
11.05 Hauptgipfel Krönten
12.10 Kröntenhütte
12.58 Kleeberg
Dies sind, wie immer, meine Durchgangszeiten und wiederspiegeln in keiner Weise offzielle Zeitangaben. Eine so lange Gratüberschreitung kann deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Gemäss SAC-Führer werden nur schon vom Steinchälenfurggi bis auf den Krönten ca. 6 Stunden veranschlagt.
Hike partners:
3614adrian
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