vom Rot Dossen 1777 m.ü.M. zum Mittaggüpfi 1917 m.ü.M.


Publiziert von Felix , 26. November 2009 um 11:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:25 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW 
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Strecke:Schybach - Märenschlag - Feld - Rot Dossen - Mittaggüpfi - Tripolihütte - Wängen - Schybach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW ab Alpnach über Lütoldsmatt bis Schybach
Kartennummer:1170

Da die Widderfeld-Tour vom letzten Samstag ja etwas länger und intensiver als geplant gewesen war, holten wir das Mittaggüpfi eben heute nach - bei traumhaftem Herbstwetter, Ende November. Und waren dankbar, den Rot Dossen, seinen kleinen Vorgipfel und die anschliessende Gratwanderung entdeckt zu haben ...
Doch erst ging es beim Parkplatz mit anschliessendem Fahrverbot beim Schybach los, erst dem asphaltierten Fahrsträsschen nach bis Märenschlag - hier im Tälchen auf den Alpweiden die im Schatten liegenden Gräser noch mit Raureif verziert. Sogleich mit Beginn des steilen Aufstieges ab der Alp nach Feld hinauf wurde es markant wärmer, die Temperaturen liessen uns schnell ins Schwitzen kommen. Oberhalb der Alp Feld gelangt man auf die Ebene zwischen Widderfeldanstieg und Rot Dossen. Hier waren es vor allem kleine Wasserlachen, welche zugefroren zu kunstvollen Bildern wurden. Vor dem später sehr angenehmen Anstieg zum Mittaggüpfi hinauf schien jedoch die senkrechte Ostwand des Rot Dossen den Weg zu versperren; wir wussten zwar, dass der Wanderweg das Felsriff südlich umrundet - die Markierungen sind auch unübersehbar, doch dass der von weitem erkennbare Gipfelsteinmann derart genussvoll erreicht werden kann, realisierten wir erst etwas später. Erst war die Südwand auf einem kurzen Stück Bänderweg zu unterqueren; in der anschliessend ansteigenden Waldpassage entdeckte Ursula eine schwache Wegspur zum Grat hinauf - teilweise waren sogar verblassene Markierungen erkennbar. So gelangt man in Kürze auf den Grat, nördlich geht es auch bei diesem Gipfelzug doch recht abrupt in die Tiefe, und folgt erst dem Wegleich entlang des Grates zum Vorgipfelchen und dann zum Rot Dossen selbst - eine kurze Kraxelstelle miteingeschlosssen. Unerwartet schön, diesen kleinen, doch markanten "Fels-Zahn" mitnehmen zu können - und im Weiteren dem Gratweglein bis zum Punkt 1827 folgen zu können - erst steil und im Auf und Ab, dann flach über nordländisch anmutende Moorlandschaft mit viel Erika- und Heidelbeergewächsen. Bei strahlendem Sonnenschein, doch erfrischend kühlem Wind gelangten wir zum kleinen Felsriegel des Mittaggüpfi - und wir waren nicht lange die einzigen Wanderer: das tolle Wetter lockte verdientermassen zahlreiche Berggänger auf den auch Gnepfstein genannten Gipfel der Pilatuskette. Auf dem grasbewachsenen Dach des ehemaligen kleinen Bunkers hielten wir windgeschützter unsere Mittagsrast ab - im Bunker selbst ist das Hüttenbuch deponiert. Während der Gipfel-Pause wechselte knapp unter dem Kreuz ein prächtiger Steinbock von der Ost- zur Westseite, tat sich lange am Gras und den Legföhren gütlich - und tauschte sich mit sich in der Nähe befindlichen Artgenossen hörbar aus.
Der Weiterweg zur Tripolihütte beginnt flach und in einfachem Gelände; schliesslich werden jedoch die Grashänge recht steil, so dass nach einer kurzen gesicherten Felsstufe beachtliche Holztreppen den Abstieg erleichtern - sehr gründlich und kunstvoll haben die Wegbauer diese in den Hang eingebaut. Die herrliche Lage der alsbald erreichten Tripolihütte veranlasste auch hier viele Wanderer, Halt zu machen - um so mehr als ein anwesendes Mitglied von Pro Pilatus die Hütte kurz geöffnet hatte und die letzten Getränke und Kaffee anzubieten hatte. Von Westen her schob sich nun allmählich die Wolkendecke näher, der Himmel überzog sich mit ersten Schleierwolken - so machten wir uns zur rechten Zeit auf den Abstieg nach Wängen und über Blasimatt zum PW zurück. Beim abschliessenden Halt auf Lütoldsmatt erklärte uns die Wirtin, dass ihre Kühe den ganzen Winter hier oben blieben, gehirtet von ihrem Mann, auf ca. 1140 Metern - und manchmal monatelang keine Möglichkeit bestehe, ins Tal zu gelangen: da sind wohl echt Notvorräte gefragt ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


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Nicole hat gesagt: ein herrliches Herbstwetter...
Gesendet am 26. November 2009 um 16:48
und ein ebenso herrlicher Bericht...da hätte "Frau" frei haben sollen :-)
Danke für den - immer - schönen Bericht und Bilder
Herzliche Grüsse an euch beide
Nicole


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