Aller guten Dinge sind drei: Hochwart (2452 m)


Publiziert von Uli_CH , 21. Juni 2024 um 18:17.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Passeiertal hinter Riffian links Richtung Vernuer abbiegen und der Strasse bergwärts folgen. Ziemlich weit oben links Richtung Gfeis und kurz darauf rechts Richtung Gasthaus Walde. Am Gasthaus Parkplätze für Kunden.
Kartennummer:Tabacco 011: Meran und Umgebung (1:25'000); KOMPASS 043: Naturpark Texelgruppe/Meraner Höhenweg (1:25'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte; Komoot-App mit Open Street Map

Heute habe ich wieder einen Gipfel gleichen Namens ausgewählt. Da er jedoch diesmal von Norden bestiegen wird, ist er nicht ganz so hoch, um nicht im Schnee zu versinken.
 
Vom Gasthaus folge ich dem Fahrweg, der mich in Serpentinen bis zum Wald führt. Der markierte Weg zweigt nun links in den Wald ab und führt zunehmend schmaler bergauf, bis ich wieder auf den Fahrweg komme. In der Folge schneidet der Wanderweg noch zweimal Serpentinen des Fahrwegs ab. Das auf der KOMPASS-Karte markierte Kreuz bei P. 1804 (Hahnenkamm) sehe ich nicht, ebenso wenig die Einmündung des Weges Nr. 8. Allerdings gab es in dieser Gegend einigen Holzschlag.

Der P. 1804 – wo immer er genau ist – ist kein ausgezeichneter Punkt im Gelände, sondern befindet sich einfach auf der Rippe, der ich immer weiter aufwärts folge. Bei 1920 m verlasse ich den Wald und habe ein schönes Panorama auf die Gipfel auf der anderen Seite des Spronser Tales. Das Gelände hat hier einen Absatz und ich mache eine kleine Pause. Die nächsten Etappenziele Hahnenkammhütte und Pfitschkopf kommen ins Blickfeld (Leider habe ich vergessen, ein Foto in diese Richtung zu machen).


Weiter geht es aufwärts an der Hahnenkammhütte vorbei zum Gipfelaufbau des Pfitschkopfes. Dieser wird auf schmalem, teilweise gesichertem Steig erklommen. Dem höchsten Punkt ist ein dreiarmiges Kreuz vorgelagert. Ich halte Gipfelrast und werfe einen ersten Blick auf das Tagesziel, den Hochwart. Bis hierher habe ich 1:40 Stunden benötigt.

Der Anstieg zum Hochwart erfolgt von Norden, von der Oberen Obisellalm. Ich folge also dem lustigen Kameraden-Steig (sic! Gemäss KOMPASS-Karte ist der Steig lustig, nicht die Kameraden), der die steile Ostflanke des Unteren Hochwarts quert. Der Weg hält im Grossen und Ganzen die Höhe, die Obere Obisellalm liegt nur 40 m höher als der Pfitschkopf.

Als ich an der Oberen Obisellalm ankomme, gehe ich herunter zum Ostufer des Obisellsees. Dort beginnt ein unmarkierter, auf der Open Street Map eingezeichneter Pfad. Steinmarkierungen helfen beim Bezwingen der ersten Felsstufe. Jetzt ist der Boden mit Schnee bedeckt, aber der Wegverlauf lässt sich immer noch unter dem Schnee erahnen und die Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Eine Zeitlang gehe ich parallel zum Weg schneefrei auf einem Felsband.

Schliesslich wird das Gelände flacher, ich erreiche das Kar, das von den Hochwarten und dem Spitzhorn eingeschlossen wird. Um nicht im Schnee zu versinken, halte ich mich am rechten Rand des Kars am Hang, wo es zahlreiche apere Flächen gibt. Weiter oben möchte ich ein Schneefeld queren, doch ich sinke recht ein. Ich steige daher in recht steilem Gelände am Rande der Schneefelder aufwärts und erreiche so den Sattel zwischen Spitzhorn und Hochwart. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Es fängt leicht an zu regnen, aber am Gipfel hört es schon wieder auf. Vom Pfitschkopf bis hierher habe ich etwa zwei Stunden gebraucht (fünf Viertelstunden von der Oberen Obisellalm).

Beim Abstieg nehme ich die schneefreie Fläche, die vom Sattel am tiefsten herunterführt, und stapfe dann mit grossen Schritten talwärts. Weiter unten folge ich meinen Aufstiegsspuren zur Hütte. Mittlerweile hat es wieder zu regnen begonnen. Bei der ersten Abzweigung nach der Hütte nehme ich den Weg Nr. 5 zur Unteren Obisellalm. Jetzt folgt ein steiler Abstieg in das Saltauser Tal. Der Weg umgeht immer wieder Felsabsätze und bietet schöne Ausblicke auf verschiedenste Wasserfälle.

Unten angekommen führt ein Fahrweg nach Oberöberst. Es hat wieder aufgehört zu regnen und als ich kurz vor Oberöberst aus dem Wald komme, scheint sogar wieder die Sonne. (N. B. Bei Oberöberst gibt es kostenfrei zur Verfügung gestellte Parkplätze. Es wird aber gebeten, dafür in einem der Gasthöfe einzukehren.) 

Jetzt folge ich dem Weg Nr. 24 in Richtung Gfeis, der am Hang quert, teilweise aber noch etwas ansteigt. Schneller als erwartet erreiche ich bei Gfeis wieder den Aufstiegsweg und folge dem Fahrweg abwärts bis zum Ausgangspunkt beim Gasthof Walde. Für den Abstieg vom Hochwart habe ich knapp zweieinhalb Stunden benötigt.
 
Es war eine längere, abwechslungsreiche Tour, die mit dem Anstieg zum Hochwart auch Herausforderungen für den Orientierungssinn und die beste Streckenführung mit sich brachte.
 
Orientierung: Auf den markierten Wanderwegen ziemlich einfach. Im Anstieg zum Hochwart anspruchsvoller, allein schon aufgrund des schneebedeckten Bodens.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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Kommentare (2)


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Gesendet am 29. September 2024 um 07:13
Hallo Uli,
das ist eine schöne Gegend, ich war gestern auch auf dem Hochwart über Pfitschkopf. Insgesamt 8 Gipfel betreten!
Grüße,
Kai

Uli_CH hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. September 2024 um 12:23
Ja, ich kann mir ungefähr vorstellen, wo du lang bist ;-)

In den Sarntaler Alpen gibt es auch noch einen Hochwart. Der Anstieg ist allerdings von St. Leonhard in Passeier und nicht aus dem Sarntal heraus. Daher habe ich ihn vorletzte Woche nicht mitnehmen können.

Danke für deine Grüsse und noch ein gute Zeit.

Herzlich, Uli


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