Buochserhorn (1807 m) und Bleikigrat by fair means


Publiziert von Uli_CH , 23. Mai 2024 um 00:18.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:20 Mai 2024
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1575 m
Abstieg: 1575 m
Strecke:ca. 18.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ins Engelberger Tal. Hinter Dallenwil an der Talstation der Seilbahn nach Niederrickenbach links abbiegen. An der Talstation kostenfreie Parkplätze für Seilbahnbenutzer. Weitere Abstellmöglichkeiten an Wochenende und Feiertagen bei P. 522 vor dem Fahrverbotsschild. cff logo Niederrickenbach Station
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken. Swisstopo-App mit Offline-Karte

Auf dem Buochserhorn war ich *vor Jahrzehnten schon einmal an einem Dezemberwochenende mit meinem Freund Andi. Damals sind wir aber mit der Seilbahn nach Niederrickenbach gefahren. Heute möchte ich vom Tal aus aufsteigen – der Weg ist das Ziel – und ausserdem, falls er schneefrei ist, noch via Bleikigrat zur Musenalp laufen.
 
Ich starte bei strahlendem Sonnenschein und folge der Strasse nach Osten und verpasse den Abzweig des Wanderwegs zum Ufer des Bueholzbachs. Bei der Kehre hinter der Brücke bei P. 570 scheint ein Schild entlang der Strasse zu zeigen, der Wanderweg steigt aber in den Wald auf. So folge ich weiter der mit Betonplatten ausgelegten Strasse, bis ich nach der ersten Linkskehre den richtigen Abzweig erwische.

Rasch gewinne ich an Höhe, immer die Serpentinen der Strasse querend. Bei der Kehre auf ca. 770 m werde ich um einen Gupf herumgeleitet und gelange zum geografischen Mittelpunkt des Kantons Nidwalden, an dem sich eine Feuerstelle befindet. Noch einmal geht es durch Wald aufwärts, bevor ich wieder die Strasse erreiche. Dieser folge ich und wende mich dann am Abzweig bei P. 855 nach links. Stationen eines Kreuzwegs säumen die Strasse.

Eine Zeitlang hält die Strasse die Höhe. Der schneebedeckte Brisen kommt in mein Blickfeld. Nach der Querung des Bueholzbaches bei P. 895 geht es steil über Wiesen das letzte Stück nach Niederrickenbach hinauf, das ich nach 1:20 Stunden erreiche. Noch etwas weiter geht es bergauf, bis sich der Wanderweg bei P. 1230 nach links wendet. 

Mittlerweile hat sich der Himmel etwas zugezogen. Nichts mehr so steil geht es jetzt durch Wald aufwärts und den Bleikigraben querend an der Alp Bleiki vorbei. Jetzt steilt es wieder auf und über Blumenwiesen komme ich auf einen Grat und auf diesem zum Beginn des Bleikigrats.

Jetzt gilt es, den steilen Anstieg zum Gipfel zu bewältigen. Es ist einiges los. Nicht alle sind mit der Seilbahn aufgestiegen, sondern kurz vor Niederrickenbach habe ich einige Gruppen gesehen, die auch aus dem Tal aufgestiegen sein müssen. Auf dem Gipfelgrat angekommen, zieht es sich noch etwas, bis ich beim Gipfelkreuz bin. Der Gipfel ist kräftig belagert, eine Familie grillt auf einem mitgebrachten Grill, eine grössere Gruppe kommt über den Nordwestgrat hoch. Für den gesamten Anstieg auf das Buochserhorn habe ich 2:45 Stunden benötigt, eine Stunde weniger als im Tal ausgeschildert. Das Panorama ist phantastisch. Im Norden die ganzen Seen, im Nordosten das Rigi-Massiv und im Süden die Ketten vom Oberbauenstock zum Brisen und vom Ruchstock zum Walenstock.

Nach der Gipfelrast kehre ich auf gleichem Weg zum Beginn des Bleikigrats zurück und folge hier dem weiss-blau-weiss markierten Alpinwanderweg. Anfangs geht es auf der linken Seite des Grats etwas feucht über ein paar Wurzeln, dann hilft eine Leiter über einen Absatz hinweg. Weiter geht es auf dem Grat und dann in einer felsigen Rinne aufwärts. Es folgen mehrere leichte, nicht ausgesetzte Kletterstellen. Überhaupt ist der Weg nur wenig exponiert, trittsicher und schwindelfrei sollte man aber schon sein. Zum Abschluss geht es wieder über feuchtes Wurzelwerk und feuchte Felsen.

Schliesslich geht es den Musenalper Grat hinauf, am Kreuz vorbei, das etwas dem höchsten Punkt vorgelagert ist. Vom Buochserhorn hierher habe ich eine Stunde gebraucht. Dann geht es abwärts zur Alpwirtschaft Ober Musenalp, bei der sich auch die Bergstation einer Gondelbahn befindet. Ich kehre kurz ein und stärke mich bei einem suure Moscht für den Abstieg.

Da ich nicht den gleichen Weg von Niederrickenbach wieder absteigen möchte, folge ich dem Fahrweg Richtung Osten 
hinunter zur Unter Musenalp. Hier geht es steil auf mit Geländer versicherten Stufen durch eine Lücke in der Felswand abwärts. Ich quere das Geröllfeld beim Marchboden und gelange zur Alp Ahorn. Hier folge ich zuerst dem Fahrweg Richtung Niederrickenbach. Nach einer Rechtkurve nehme ich den Abzweig nach links im spitzen Winkel zurück Richtung Chrüzhütte/Haldigrat. Nachdem ich bei P. 1315 erneut den Bueholzbach quere, geht es auf der anderen Seite nochmals etwas aufwärts. Wo ich aus dem Wald in freies Gelände gelange, steht ein Schild mit Wegweisern. Ich folge dem deutlich sichtbaren unausgeschilderten und unmarkierten Weg rechts am Waldrand entlang, der mich schliesslich hinab zum Alpboden führt.
 
Hier folge ich der Strasse abwärts und nehme beim Wegweiser Alpboden (P. 1213) den Wanderweg Richtung Waseneggli. Er folgt lange Zeit einer asphaltierten Strasse. Erst bei P. 1084 verlässt er diese und führt von Beigiblätz aus über liebliche Wiesen talwärts. Bei P. 968 gelange ich wieder in Wald und folge dem schmalen Pfad talwärts. Leider wird dieser als Mountainbike-Strecke missbraucht und so ist der Weg stellenweise matschig und rutschig. Bei P. 721 gelange ich schliesslich wieder auf den Aufstiegsweg, nehme im Abstieg aber jetzt an einigen Stellen den korrekten Wanderweg. Nach zweieinhalb Stunden Abstiegs gelange ich wohlbehalten wieder an den Ausgangspunkt zurück.

Es war eine tolle Tour bei grösstenteils strahlendem Wetter mit schönen Ausblicken, vielen Höhenmetern und interessanter Bezwingung des Bleikigrats.

Orientierung: Relativ einfach, Wege grösstenteils ausgeschildert und markiert, teilweise aber nur auf dem Boden, teilweise vergilbt.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
16 Jun 13
Buochserhorn - Musenalp · Hudyx
T4 I
6 Okt 12
Musenalp (via Bleikigrat) · Pasci
I WT5
3 Jan 09
Musenalper Grat · Pasci
T4-
22 Nov 20
Musenalp und Bleikigrat · Frangge
T3+ I
14 Sep 12
Buochserhorn · lefpoenk

Kommentar hinzufügen»