auf neuer Route aufs Buochserhorn - und via Bleikigrat zur Musenalp
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Einmal mehr ist das aktive Quartett von Huttwiler SAC-lern unterwegs; uns begleiten unsere Freunde Jumbo und Rosmarie.
Wir starten im Talgrund, bei der Talstation LSB Niederrickenbach, und folgen dem markierten Bergweg entlang des Buoholzbachs, einige Male die Strassenkehren abkürzend, bis zum erst dieses Jahr eingerichteten Kantonsmittelpunkt NW. Noch scheint der angesagte Föhn für gutes Wetter zu sorgen – bald einmal können wir jedenfalls auf sommerliche Bekleidung umstellen.
Hier wählen wir, den grosszügig eingerichteten Rastplatz und den offiziellen Bergweg verlassend, die unscheinbare Wegspur, welche erst etwa die Höhe behaltend, in die enge Schlucht des Baches hineinführt. Einige Male führt das Weglein an recht abschüssigen Passagen vorbei – es sieht sehr schuttig, instabil aus; doch der Weg scheint begangen zu werden. Lauschig führt er in der Höhe immer näher an den Buoholzbach heran – sogar das hübsche Alpen-Fettblatt bekommen wir zu Gesicht. Auf einem ersten schmalen Brücklein aus massiven Baumstämmen queren wir ihn und erkennen hier, nach einem vorher gesichteten Wasserfall tief unten in der Schlucht, dass die Schneeschmelze für einen beachtlichen Wasserdurchlauf verantwortlich ist.
Wildromantisch ist das Erkundigen dieses neuen Weges – ob er uns, wie auf den alten Landeskarten noch eingezeichnet, wirklich nach Alpeli führen wird? – im urigen Tal. Nach dem Passieren eines weiteren Steges (auf der LK nicht eingezeichnet – nur in der Vergrösserung auf ‚geoadmin’ sichtbar) gelangen wir bald zum idyllischen Chollertobel: dieses altehrwürdige Ensemble mit der neugierigen Schafherde gefällt uns ausserordentlich. ‚Kohlentobel“ ist das (zwar etwas baufällige, doch) schmucke Haus angeschrieben – wie uns später der LSB-Angestellte erzählt, war da früher ein Kohlenmeiler aufgebaut.
Nun wird die Wegfindung schwieriger; auch wenn in der älteren Karte noch eine Spur eingezeichnet ist: den Steilhang hinter dem Gehöft hoch geht es im hohen Gras weglos, auf dem nachfolgenden Grat ist wegen des Baumdickichts der weitere Verlauf erst kaum auszumachen. Zwischendurch jedoch sind sogar wieder ältere Tritte sowie auch die Spur zu erkennen. Sie leitet uns schliesslich zum Hüttchen und einer Transportbahn (evtl. auch privat für das später gesichtete Projekt genutzt?), welche das tiefe Tobel des Alpeligrabens und des Chollertobels überwindet und zum Hof bei P. 892 (interessant: auf den alten Karten mit 896 Metern bezeichnet) am nordöstlichen Ende der Wandflue führt.
Wenige Meter weiter treffen wir überraschend auf eine kleine Forellenzucht – sie erklärt die doch beträchtlich aufwändige Einrichtung der vorher beschriebenen Bahn. Nun geht es, auch auf sehr schwachen Spuren, im Wald weiter aufwärts; diese verlieren sich ganz beim Hinaustreten auf das steile Wiesland, welches uns anschliessend zwar zügig, doch etwas anstrengend, hinaufleitet nach Alpeli.
Hier treffen wir auf den Fahrweg von Niederrickenbach herführend; diesem folgen wir im Wald, bis wir wieder auf offenes Gelände treten. Hier nehmen wir eine weitere, nun absolut weglose Abkürzung über Wiesland, oft dem Waldrand entlang, hinauf Richtung Hüetleren. Dank der im oberen Teil deutlich zu diesem Hof führenden Viehpfaden können wir den obersten Teil des Hüetlerentobel etwas unterhalb des Hofes queren und zu diesem aufsteigen. Wenig nach diesem, gegen den Kamm hin, wo der Bergwanderweg von Arhölzli heraufkommt, schalten wir bei einem mächtigen Baum einen sonnigen Halt ein und stärken uns für den nun etwas monotoneren Schlussaufstieg.
Durch Windwurf-Gebiet erreichen wir erst Unter Ochsenweid, anschliessend – das grosse Gipfelkreuz haben wir schon längst gesichtet – über den grasigen Rücken Ober Ochsenweid und wenig später das Buochserhorn.
Beinahe unnötig zu erwähnen, was wir wieder einmal für eine traumhafte Aussicht geniessen können; weniger gegen Westen, wo sich dunkle Wolken breitmachen – sondern gegen die Rigi-Kette und den Vierwaldstättersee. Auch über dem Schwalmis-Brisen-Gebiet haben sich trübe Schleier gebildet. Wir geniessen zudem einen schmackhaften Mittagsimbiss, bevor wir an der nur noch kleinen Gipfelwächte vorbei den ersten Abstieg unter die Füsse nehmen.
Er führt uns hinab zum Sattel, welcher nachher, zuerst noch über Grasflanken, zum Bleikigrat – Rätzelen führt. Die nun folgende felsige Kraxelpartie ist schneefrei und stellt wiederum höchsten Genuss dar; welche Freude, darin aufzusteigen – viel zu kurz nur!
Über wenige Graskuppen und waldige Abschnitte erreichen wir einige nicht störende Schneefelder, selbstverständlich fehlen auch hier die Krokusse nicht – und finden uns nach einem kurzen Anstieg auf dem höchsten Punkt des Musenalper Grates ein.
Noch eine kurze Rast, während wir den Kampf des Föhns verfolgen, und dann steigen wir ab zur Ober Musenalp (das Beizchen ist geöffnet, das Bähnchen fährt) und Unter Musenalp.
Hier nehmen wir den signalisierten Weg hinunter; das hier nur noch unauffällige Felsband wird elegant, doch recht steil, passiert; nach dem Überschreiten des Geröllfeldes erreichen wir bald Ahorn.
Auf Fahrweg und –Strässchen folgt nun das gelenkschonende Auslaufen nach Niederrickenbach; hier halten wir Rückschau auf unsere tolle Tour auf der Terrasse des Pilgerhauses; Jumbo und ich schonen unsere Knies zusätzlich, indem wir die LSB zu unserem Ausgangspunkt hinunter nehmen – und dabei mitverfolgen können, wie auf unserem vormittäglichen Weglein weitere Schafe nach Chollertobel getrieben werden. Währenddessen traben Ursula und Rosmarie in Windeseile dem Bergwanderweg entlang zur Talstation LSB Niederrickenbach hinab …
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