Tour de Gridone (Season Opener) 3.+4. Tag Gridone 2188 m


Publiziert von basodino , 19. November 2009 um 18:31.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:28 Mai 2005
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1460 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Auto oder Zug nach Verdasio, Seilbahn nach Rasa und zu Fuß nach Bordei wie im ersten Teil teilweise beschrieben oder gleich mit dem Auto via Palagnedra nach Bordei
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Brissago erreicht man per Auto, Bus oder Schiff
Unterkunftmöglichkeiten:Osteria Bordei (726 m) Rifugio Al Legn (1785 m), Selbstversorgerhütte
Kartennummer:1312 Locarno, 1332 Brissago

Nach der traumhaften Nacht in Bordei sind wir recht bald aufgestanden. Das Valle Bordei ist zwar prinzipiell recht schattig gelegen, im Tessin können die Temperaturen aber schon früh in die Höhe schnellen und 726 m sind ein recht niedriger Ausgangspunkt.
Man wandert zunächst über eine Forststraße aus dem Dorf heraus, biegt in der 3. Kehre rechts ab und gelangt zu einer Brücke. Jenseits der Brücke zweigt der Weg links ab und man folgt unweit des Baches dem Tal nach oben. Man kommt an wunderlich anmutenden, vermosten Felsen vorbei und erreicht nach einer Viertelstunde wieder den Bach, den man abermals überquert. Fortan bleibt man auf der linken (orografisch rechten) Seite des Baches. Der Weg gewinnt nun allmählich an Steigung und noch im Morgenschatten treibt es einen doch den Schweiß aus den Poren. Auf ca. 1000 m wendet sich der Pfad vom Bach ab, der etwas höher über eine Steilstufe gerauscht kommt. In mehr oder weniger direkter Linie ersteigt man einen durchaus steilen Hang und ist froh, wenn sich der Weg ca. 100 Höhenmeter höher wieder nach rechts legt und flacher wird. Eine halbe Stunde später, den Wald hat man inzwischen hinter sich gelassen, überquert man den Bach ein weiteres Mal (ca. 1400 m). Das Tal wird nun ein wenig enger und die Alpenrosebüsche nehmen allmählich Überhand (allerdings blühen sie Ende Mai noch nicht). Man überquert den Bach noch 2 mal und erreicht den oberen Kessel des Valle Bordei, wo sich der Bach auf ein Rinnsal reduziert und dann ganz verschwindet. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Bocchetta di Valle (1948 m).

Am Pass öffnet sich endlich zum ersten Mal der Blick nach Süden. Unter einem erscheint der Lago Maggiore und man weiß wieder, warum man gerade knapp 4 Stunden aufgestiegen ist. Wir haben unser Tourengepäck hier deponiert und sind dann scharf rechts abgebogen. Man folgt dem Grat für ein paar Minuten und biegt dann in eine Querung ein, die die Nordflanke des Höhenzuges von Cruit zum Gridone quert. Man gelangt an eine Rinne, in der lächerlicherweise sogar ein Seil hängt (es sei den Tagestouristen vom nahen See geschuldet) und erreicht über ein paar Felsen alsbald den Grat selbst. Rückseitig verläuft ein einfacher Weg bis unter den Felskopf des Gridone. Man schwenkt links ab und erreicht den Gipfel in einem Bogen.
Der Gipfel ist ein toller Ort für Fernblicke, kein so toller für Tiefblicke. Zwar hat man den Tiefblick ins Centovalli, aber der Lago Maggiore bleibt einem größtenteils verborgen. Hier sind weniger bekannte Orte in dieser Kette bessere Aussichtspunkte. 45 min von der Bocchetta.

Zurück im Pass hat man es nicht mehr weit zum Rifugio Al Legn (1785 m). Diese kleine, feine Hütte war an diesem Tag mit ca. 33 Leuten hoffnungslos überbelegt. Der Hüttenwart (der nur Wart und nicht Koch ist) konnte für ausreichend Matratzen sorgen, geschlafen werde musste aber auf dem Küchenboden, in den Gängen und in einem separaten Notraum. Unsere Reservierung war nie angekommen, aber auf die Tessiner Art war das alles kein Problem. Obwohl mehrere unvereinbare Sprachen vorhanden waren, konnte man sich gut auf eine Kochreihenfolge einigen und vor der Hütte gab es im letzten Sonnenschein Platz genug, so dass keine Hektik aufkam.
Am nächsten Morgen wollten wir uns aber dann das Chaos nicht geben, wenn alle gleichzeitig los wollen, keiner gut geschlafen hat ... . So standen wir noch vor Sonnenaufgang auf und machten uns vor der Hütte ein schnelles und einfaches Frühstück. Die Morgendämmerung spiegelte sich im See und die Natur erwachte mit uns. Ein tolles Erlebnis, wenn man gleichzeitig das Schnarchen all derer hört, die sich diesen Morgen entgehen ließen. Ich muss sagen, es war unser Glück, aber verstehen kann ich es nicht, wenn man solche Momente schlichterdings verpennt.
Der Abstieg als solches ist schnell erzählt. Da er durchgängig markiert ist und ziemlich monoton an Höhe verliert, braucht man den Weg kaum erklären. In Mergugno konnten wir allerdings den Weg, der auf der Karte rechts der Häuser vorbeizieht so nicht finden und folgten einer Weile der Straße, die man weiter unten zum Glück einige Mal abkürzen kann. Schließlich landet man in Brissago und kann diese schöne Vier-Tages-Tour mit einer wunderbaren Bootsfahrt bis nach Locarno abschließen. Mit Blick auf den Gridone und der Gewissheit, dass es in Locarno leckere Pizza gibt, lässt man die Strecke nochmals Revue passieren und kann nur sagen: Herrlich!

Tourengänger: basodino


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