Golegghorn

Das Golegghorn steht schon mehrere Jahre auf meiner Projektliste. Pünktlich zur Öffnung einer weiteren Etappe der Grimselpassstrasse, nehme ich die Gelegenheit wahr und konnte somit von besten Verhältnissen profitieren.

Gestartet bin ich auf dem hinteren Parkplatz der Handegg. Im aperen Gelände stieg ich zuerst mit Trekkingschuhen hinauf zum Ärlenstutz, von wo es eine durchgehende Schneedecke gab. Der Ärlenstutz war bereits entladen, die Abwärtsgeschichteten Felsplatten im oberen Teil waren aper. Diesen ersten Aufschwung hat man schnell überwunden. Am besten steigt man nach der Bahnunterführung dem Sommerwanderweg entlang hinauf. Ich folgte der Skispur welche steil hinauf führte und kam somit in den Genuss von vielen Sträuchern welche auf der anderen Variante weniger vorhanden sind.

Ab der Bergstation wird es flacher. Der Arlenbach brachte riesige Lawinen bis in die Ärlen mit sich, welche ich noch vor der Egg durchquerte. Erst bei der Egg, direkt unter dem Couloire erblickt man die Aufstiegszone. Eine breite und steile Schneerampe zieht sich zum P.2289 hinauf. Während ich hinauf gestiegen bin kam mir ein Schneehase entgegen, welcher rund 20 Meter vor mir kehrte und wieder die ganze Rampe hinauf eilte.

Ab dem P.2289 beginnt gemütliches Aufstiegsgelände, welches mit dem Steilhang bei der Lücke kurz unterbrochen wird. Knapp gelang mir die Querung noch ohne Harscheisen. Der Gletscherabbruch am Golegggletscher kündigte den kleinen Firn an, von wo es nicht mehr weit ist bis zum Skidepot. Am Skidepot deponierte ich die Skier, denn der Schnee war am Skidepot schon ziemlich weich. Mehrere Tourengänger nutzten das breite Couloire um mit den Skiern abzufahren und andere kehrten am Skidepot wieder um. Als ich die ersten Schritte ausserhalb vom Skidepot vollbrachte, wurde der Schnee immer harter und ich genoss einen Aufstieg in bestem Trittschnee. 

Das Couloire ist lang und der Sattel am Ende des Culoires breit und flach. Da die Aussicht Richtung Wetterhorngruppe einmalig war entschied ich mich für eine frühe Mittagspause im Sattel. Der anschliessende Aufstieg zum Gipfel vom Golegghorn war einfach und kurz. Doch aufgepasst es gibt eine Gratwechte. Nach einem kurzen Gipfelaufenthalt machte ich mich auf den Abstieg. Zurück am Skidepot genoss ich eine tolle Abfahrt bis zum Egg Couloire, von wo der Schnee immer schwerer wurde. Die Freude war gross, als ich in Handegg im Frühling ankam und die Krokusse erblickte.