Corno d´Angolo 2430m - Das Hörnchen


Publiziert von georgb , 14. März 2024 um 09:25.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:13 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Das Val Popena Alta ist zu einem Tourenklassiker geworden, am Parkplatz finde ich gerade noch eine letzte Nische. Mit Ski und mit Schneeschuhen schleichen sie hier inzwischen reichlich herum, doch bis auf den Gipfel des Corno d´Angolo geht niemand, richtig "gehörnt" will keiner sein!? Auch wir haben vor Jahren den Gipfel ausgelassen ecco, aber heute will ich bis in den hintersten Winkel einschließlich Corno.
Endlich passen Planung, Wetter und Körperzustand wieder zusammen. Von Nordwesten ziehen die Wolken herein, also bin ich Richtung Südosten geflüchtet und im Popenatal gelandet. Eine nette Spur ist angelegt und zieht durch das herrliche Hochtal. Die Besucher verteilen sich und sogar zum Piz Popena sehe ich drei Skibergsteiger, Respekt!
Ich begnüge mich mit dem Corno d´Angolo, aber auch der will erobert werden, denn zum Gipfel ziehen keinerlei Spuren. Alle weichen in die Scharte rechts davon aus und brauchen das "Horn" nicht!? Ich schon, also zweige ich nach links ab und spitze in einen Sattel unter dem Gipfelgrat. Noch ein paar Meter helfen die Skier, aber dann steige ich zu Fuß weiter Richtung Grat, die Flanke ist mir zu heikel.
Das tiefe, steile Geläuf muss gerockt werden, ich sinke weit ein und komme nur in Zeitlupe vorwärts. Es braucht Geduld und Kriechtechnik mit Händen und Knien, bis sich der Kamm zurücklegt und ich wieder aufrecht zu Fuß bis zum höchsten Punkt stapfen kann. Die Wühlerei hat sich gelohnt, es steht ein sympathisches, einfaches Holzkreuzchen am Corno und der Blick öffnet sich weit. Unten liegt der Misurinasee, in der Ferne grüßen die Drei Zinnen und die Sonne lacht, herrlich.
Ich steige vorsichtig zurück und rüste um. Auch der Schnee ist heute mein Freund, ich finde ein paar fluffige Pulverhänge und der Auslauf bis zum Parkplatz ist zu einer Piste betoniert, bestens fahrbar. Vor lauter Begeisterung und weil ich beim Zurückstoßen sowieso in der Richtung stehe, fahre ich direkt weiter bis zum Misurinasee. Von dort hat man einen noch beeindruckenderen Blick auf den Corno d´Angolo. Ich lasse das Ambiente kurz wirken und ziehe mich endgültig zurück, genug vom Hörnchen.

Tourengänger: georgb


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