Pallspitze als schöne Runde aus dem Langen Grund

Nachdem der Gilfert in der Vorwoche aufgrund der Ausgangshöhe schneetechnisch eine gute Wahl war, und sich die Schneelage in der Zwischenzeit eher nicht verbessert hat, geht wieder das Brainstorming los: wo könnten wir denn hinfahren um die Schneeschuhe möglichst wenig tragen zu müssen?

Und ja, ich weiß, das ist für uns deutlich weniger schlimm als für diejenigen die mit Skiern unterwegs sind. ;)  Aber dennoch, schöner ist’s natürlich wenn man die Dinger nicht am Buckel hat.

Die Überlegungen ergeben dass doch was in der Kelchsau ganz zielführend sein dürfte.  Und gemäß meinem Skitourenführer gibt es zwei Routen auf die Pallspitze, d.h. man kann sogar eine Runde gehen.  Die Wahl fällt somit auf dieses Ziel, von koasakrax bereits hier beschrieben: https://www.hikr.org/tour/post46426.html  Ich fasse mich daher eher kurz und steuere meinen GPS-Track bei.

Start an der Erla-Brennhütte.  Die Fahrt dorthin war leicht spannend, da die Fahrbahn erstaunlicherweise noch vereist war und wir ohne Allrad unterwegs.  Interessant war auch noch wie voll der Parkplatz schon vergleichsweise früh war.  Zum Glück durften wir direkt am Zaun vor der Brennhütte parken.

Der Hatscher den Langen Grund hinter zieht sich ein wenig, aber nach etwas über einer halben Stunde kann man dann links in den Wald abbiegen.  Wir überholen hier im weiteren Aufstieg einige Skitourengruppen nachdem diese an aperen Stellen immer wieder abschnallen müssen, während wir einfach fröhlich weiterschlappen können.

Etwa 1,5 Stunden nach Start im Tal große Freude: wir kommen in die Sonne!  Das ist der Nachteil wenn man im Hochwinter einen Westanstieg auswählt, es bleibt doch noch eine ganze Weile schattig und somit kalt.

Durch schön kupiertes Gelände geht es zunächst am Gebiet der Jagglfeldalm vorbei (ein Gebäude konnten wir nicht sehen, steht da überhaupt was?) zum aussichtsreichen Schöntaljoch.  Den Gipfel der Pallspitze sieht man erstmals etwas unterhalb des Jochs, es dauert also bis man das Ziel vor Augen hat.

Ab dem Schöntaljoch benötigen wir noch, mit ein paar Fotopausen, 45 Minuten hoch zum Gipfel.  Leider ist der Wind hier sehr störend, aber wir schaffen es ein etwas windberuhigtes Pausenplätzchen zu finden.

Nach der Gipfelrast soll es gemäß Planung durch den Frommgrund wieder runter gehen, und um dorthin zu kommen gibt es zwei Optionen: wie von Andy beschrieben über die Pallscharte, was auch die Aufstiegsroute von der Seite aus wäre.  Alternativ geht es, wie mein Skitourenführer beschreibt, bei sicheren Verhältnissen direkt den Nordosthang ins Tal runter.  Der Hang ist recht gut verspurt, Warnzeichen gab’s auch nicht, also trauen wir uns da rein.  Und was für ein Spaß das ist in gutem Pulverschnee flott abzusteigen!

Der Frommgrund raus könnte anschließend auf Skiern teils tricky sein, jedenfalls geht es stellenweise auf schmaler Spur den Hang entlang - rechts der Hang, links der Bach.  Mit Schneeschuhen ist’s zum Glück sehr entspannt mit den Krallen an den Füßen. ;)

In Summe haben wir etwa 5,5 Stunden für die Runde gebraucht - 3,5 Stunden hoch und 2 Stunden runter.  1220 Höhenmeter werden so fällig, auf einer Strecke von etwa 14,3 km.  Aufgrund des steilen Direktabstiegs in den Frommgrund (stellenweise über 35°) stufe ich die Schwierigkeit mit WT5 ein.  Ohne diesen Steilhang würde der Aufstieg wohl kaum WT3 überschreiten.