Skitour auf Zwieselbacher Rosskogel


Publiziert von McGrozy , 3. März 2024 um 16:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:29 Februar 2024
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Unterkunftmöglichkeiten:Scharmer Alm

Servus zusammen,

in diesem Tourenbericht entführe ich euch mal nicht in meine übliche Bergregionen. Diese Tour befindet sich fernab der Allgäuer oder Lechtaler in den nördlichen Stubaier Alpen im schönen Sellrain an der Grenze zum Kühtai. Um dorthin zu gelangen ist eine etwa zweistündige Fahrt notwendig um in dem Fall von Haggen einem kleinen Örtchen zwischen Kühtai und St. Sigmund. Dieses beschauliche Örtchen liegt auf etwa 1.650m malerisch zwischen den bis zu 3.000m hohen Stubaier Alpen. Der Lawinenwarnbericht meldete Stufe 2 wie in diesem Winter üblich mit Gleitschnee bzw. Nassschnee-Problematik. Das Wetter ist in den nördlichen Teilen der Alpen "Obheiter" sowie wir das im Allgäu nennen. Ab dem Inntal dominiert bereits in der früh die Sonne und ein strahlend blauer Himmel allerdings ist recht warm - im Radio reden Sie von Temperaturen bis zu 18 Grad in Teilen von Österreich. Im Kühtai hat es zum Glück kältere Temperaturen von anfangs -2 Grad. Wir parken am Forellenhof der Parkplatz ist an diesem Donnerstag bereits komplett überfüllt. 

Der Parkplatz am Forellenhof (1.650m) liegt direkt neben der kleinen Schärmer Alm (1.650m) und von dort geht es nun hinein ins Kraspertal. Wir folgen dort anfangs dem Winterwanderweg welcher bereits nach kurzer Zeit endet und so geht es nun im freien Gelände auf dem eingeschneiten Forstweg weiterhin flach ins hintere untere Talbecken. Am Ende des Talbeckens verfolgen wir nun den Kraspersbach welcher in südöstlicher Richtung zur ersten Steilstufe zur Zwinge (35°) führt. Diese ist  an dem Tourentag nach der Bachüberquerung etwas unangenehm da harter Schnee allerdings grad noch gut ohne Harscheisen gehbar. Nach dieser kleinen Steilstufe gelangt man an das Hüttl am Stoa (2.025m).

Von der Hüttl geht es nun weiter in südlicher Richtung bis zum mittleren Talkesselende welche durch eine hohe Felsstufe markiert wird. Kurz vor dem Talkessel verläuft ein kleiner Steiler Felssporn der sog. "Muggelbichel" welcher wohl den Beginn des direkten Westgrates auf den Räuhengrat (2.814m) markiert. Ob man den im Sommer gut aufsteigen kann??. Wir steigen über das kleine leicht versteckte Kar zwischen Muggelbichel und der südliche Steilwand entspannt in östlicher Richtung weiter hinauf. Um nun auf die Ebene des Kraspessee zu gelangen muss eine etwa 35° steile recht kurze zweite Steilstufe überwunden werden, welche sich am Ende des versteckten Kares befindet. Auf der vorletzten Stufe unseres Aufstieges geht es nun am tiefeingeschneiten Kraspessee (2.560m) vorbei. Dabei ist nun wieder recht flach und die letzte und dritte Steilstufe ist bereits deutlich zu erkennen. Kurz vor der letzten Steilstufe gelangen wir das erste mal in die Sonne. Die letzte Steilstufe (etwa 35°) ist wie die vorherigen Stufen nicht allzu lang und daher schnell überwunden. Die Stufe führt dabei östlich des letzten Teil des Kraspersferner Ostteil hinauf (falls dieser noch existiert). Auf etwa 2.850m gelang man auf das kleine Gletscherbecken des Kraspersgletschers. Wir laufen dem flachen Gelände erst in südlicher Richtung hinterher bevor das dankbare Gelände nach rechts abbiegt. Der Gipfel ist dann sehr zügig erreicht nur der letzte Teil ist dann wieder etwas steiler (35°) bei harten Verhältnissen evtl. nur mit Steigeisen machbar. Am Zwieselbacher Rosskogel (3.080m) angekommen genießen wir die ungeahnte Einsamkeit zwischen den doch recht großen Skitourengruppen die vor und nach uns unterwegs waren.

Die Abfahrtsroute entspricht in etwa der Aufstiegsroute bis auf die Ausnahme das wir von dem Mugelbichel in einer kleinen Scharte in den Nordwesthang eingefahren sind anstatt der Aufstiegsroute auf dem Westhang zu folgen. Unten im Tal kehrten wir noch in die Schärmer Alm ein welche uns einen frisch gebackenen Kuchen servierte und wohl alles selbst macht und so schmeckte es auch!.

Fazit:

Diese herrliche recht einfache Tour ist bei weitem kein Geheimtipp dennoch war es echt ein schöner Einstieg in diese herrliche Region. Die Lawinengefahr darf allerdings trotz der meist unter 30° Grad steilen Hänge keinenfalls unterschätzt werden vor allem in den drei Steilstufen. Dieses Tal bietet neben dem Zweiselbacher Rosskogel noch einige Möglichkeiten in Form von weiteren Gipfeln oder als Endpunkt oder Startpunkt von Durchquerungen bzw. Skitourenrunden.


Anforderungen:

Haggen - Zwieselbacher Rosskogel WS+ (3 Steilstufen mit etwa 35° + Gipfelhang)

Tourengänger: McGrozy


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