... come and see our friendly staff ...
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Ich bin ja ein riesiger Fan der SBB (und des öffentlichen Verkehrs). Aber abhänging von der Umsteigekombination kann es vorkommen, dass man beim Bahnfahren innerhalb kurzer Zeit mehrmals eine elend lange Durchsage serviert bekommt. Dreisprachig. Unter Anderem mit der freundlichen Einladung, sich mal im Speisewagen umzusehen, ob das Personal auch wirklich freundlich ist (das wird allerdings nur in der englischen Durchsage versprochen), eben "... come and see our friendly staff ... ". Ich schätze diese endlosen Durchsagen nicht. Das musste ich mal loswerden.
Von Lauterbrunnen fährt eine reisige Seilbahngondel hinauf zur Grütschalp (1486m). Von dort führt ein hübscher Waldweg ins benachbarte Soustal (ca.1650m). Vom Soustal gelangt man auf einem Höhenweg zum Chüebodmi (ca. 1700m), im Winter ist dieser Weg jedoch nicht begehbar. Ab Chüebodmi wird es etwas steiler, so erreiche ich Suls (1903m). Hier kann ich die Schneeschuhe montieren. Zunächst peile ich das Grätli (2109m) an, dann gehe ich weiter zum Gälbe Schopf (2202m). Der Gipfel des Ars (2195m) liegt nur einen Steinwurf entfernt, also schau ich mir den auch noch an - er hat ja eine ausgesprochen hübsche Nordflanke, die allerdings vom Gipfel nicht einsehbar ist, aber diese Flanke konnte ich zuvor von Suls her bewundern. Vom Ars geht es wieder zurück zum Gälbe Schopf und von dort weiter zum Schwarze Schopf (2286m). Von hier traversiere ich (leicht absteigend) die Nordflanke der Lobhörner und steige anschliessend hinauf zum Schnäbel (2422m). Dieser Aufstieg ist recht steil. Auf der anderen Seite ginge es fürchterlich senkrecht runter (Westwand). Die Begehung des schneebedeckten Grates zur Sulegg scheint mir ziemlich heikel zu sein. So bleibt mir nur der Rückzug auf der Aufstiegsroute bis auf etwa 2300m hinunter. Von hier kann gut zum Grat der Sulegg gequert werden. Die Begehung des Grates zur Höji Sulegg (2413m) ist ein wahrer Leckerbissen - zu Beginn eher ein Rücken - wird er mit zunehmender Höhe immer schmäler bleibt aber immer gut gangbar. Vorsicht auf Wächten! Von der Höji Sulegg steige ich über die E-Flanke ab. Diese ist reichlich eingeschneit und der Abstieg traumhaft schön. Vorbei am Schärihubel gelange ich zum Sulseewli (1920m) und wieder zurück nach Suls (1903m). Sulwald (mit Luftseilbahn nach Isenfluh) wäre von hier nicht mehr weit entfernt, doch ich kann es wieder einmal nicht lassen und steige bis nach Zweilütschinen ab, die paar letzten Meter auf laubüberdecktem, glitschigem Bergweg in zunehmender Finsternis. Gerade noch ohne Stirnlampe geschafft.
Danach freue ich mich auf Interlaken und das ... friendly staff ... des Speisewagens.

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