Boreč (Boretzer Berg): Der Berg atmet


Publiziert von lainari , 21. Januar 2024 um 17:18.

Region: Welt » Tschechien » České středohoří
Tour Datum:20 Januar 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 475 m
Abstieg: 475 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis parkoviště pod Lovošem oder Bus (DÚK, linka 663) nach Bílinka
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 10 České středohoří západ

Winter im Böhmischen Mittelgebirge
 
Eine Kopie einer eigenen Tour ist immer eine schlechte Idee, weil sie die große Gefahr der Enttäuschung birgt. Also versuchte ich es mit einer Variation. Natürlich sollte auch hier wieder der Sonnenaufgang eine gewichtige Rolle spielen, aber einen LKW und eine Schleichfahrerin später wusste ich, dass dies heute wohl nichts werden wird. Mein Plan sah zudem eine möglichst tiefe Temperatur und geringen Wind vor. Im Böhmischen Becken gab es dann auch -12° C, auf den Bergen war es jedoch nur mittelkalt und recht windig.
 
Am klaren Morgen war ich also auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Strategisch stellte ich mein Fahrzeug auf dem Parkoviště pod Lovošem ab. Dieser war bereits erstaunlich gut besucht. Zu Beginn folgte ich einer gelben Wanderwegmarkierung hinunter nach Struženka (Strohschänke). Dort bog ich nach rechts auf den blau markierten Weg auf. Das Laufen auf dem bisher wenig genutzten Weg im Schichtschnee mit zwischengelagerter Eiskruste war recht mühsam. In der Folge ging ich bis zum Ortseingang von Březno (Priesen). Hier bog ich nach links auf einen unmarkierten Flurweg ab. Nach einer Straßenquerung führte der Weg durch die Hecke zum südwestlichen Fuß des Berges Boreč. Auf einem Lehrpfad umrundete ich den Berg fast, bevor von Osten her der Gipfel Boreč - vrchol (Kahler Berg/Boretzer Berg) erreicht wurde. Dieser Zugangsweg schien weniger frequentiert. Der Gipfel war allerdings deutlich belebter, da der Berg durch seine Warmluftaustritte eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Der Boreč hat zwar eine vulkanische Entstehungsgeschichte, ist aber vollständig erloschen. Das Phänomen winterlicher Warmluftaustritte entsteht durch Exhalation aus einem Kluftsystem im Berg. Im Sommer fällt die Luft durch die Spalten gekühlt nach unten, im Winter steigt sie erwärmt nach oben auf. Der Luftaustausch erfolgt durch die Blockschutthänge am Bergfuß sowie den Spaltenöffnungen am Gipfel.
 
Nach einer Weile Beobachtung des durch die heutigen Wetterbedingungen pulsierenden Dampfaustritts stieg ich über den Hauptzugangsweg ab und ging auf dem Grün markierten Wanderweg nach Boreč (Boretz). Der Ort geht anscheinend auf den Wirtschaftshof des hier ansässigen Schlosses zurück. Neben einer kleinen Kapelle bog ich auf einen unmarkierten Waldweg ein und ging durch verwilderte Obsthaine. Nach einer Querung eines größeren Weges verlor sich der Weg und ich streifte durch gangbaren Hochwald in etwa ursprünglicher Laufrichtung weiter. Nach einer Weile kam ich auf einen Waldweg der an einen südwestlichen Bergfuß hinaufführte. Am höchsten Punkt zweigte ein aus der Gegenrichtung kommender, markierter Gipfelzugang ab. Über diesen erklomm ich den Berg Ovčín (Wawčin/Woftschin/Wowczin) als erster Besucher des Tages. Nach der Rundumschau am windigen Gipfel stieg ich über den Zugangsweg hinunter, wobei mir dann insgesamt drei Leute und zwei Hunde entgegenkamen. Auf dem Grün markierten Wanderweg ging es hinunter nach Radostice (Radositz) und anschließend nach Vchynice (Wchinitz). Am Straßenrand lief ich bis zu einer größeren Kreuzung an der Straße 608 und stieg über die gegenüberliegende Grünbrücke der Autobahn bergwärts. Hinter der Autobahn ging es auf ungespurten Flurwegen etwas mühsam zurück zum Ausgangspunkt Parkoviště pod Lovošem.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h.
Die absolvierte Wegstrecke ist nur teilweise als Wanderweg markiert und mit T1 zu bewerten. Die Bergzugänge sind abweichend als T2 einzuschätzen.

Tourengänger: lainari


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