Fujiyama ham ma auch


Publiziert von lainari , 1. Februar 2023 um 21:39.

Region: Welt » Tschechien » České středohoří
Tour Datum:29 Januar 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:14,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis parkoviště pod Lovošem oder Bus (DÚK, linka 663) nach Bílinka
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 10 České středohoří západ

Eine Wintertour auf den Lovoš im Böhmischen Mittelgebirge
 
Gefühlte 14-Tage lang hatte es trübes Nullgradwetter gegeben. Dazu lag Schnee in mehr oder weniger erfreulicher Konsistenz. So war ich bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen. Die Wetterfrösche versprachen endlich mal eine ordentlich kalte Nacht und ein wenig Morgensonne. Am klaren Morgen machte ich mich also auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Strategisch günstig stellte ich mein Fahrzeug als erstes des Tages auf dem Parkoviště pod Lovošem ab. Zunächst kehrte ich meinem späteren Ziel jedoch den Rücken und folgte einer gelben Wanderwegmarkierung hinunter nach Struženka (Strohschänke). Dort bog ich nach rechts auf den blau markierten Weg auf. Außerhalb der Kleinsiedlung hatte man unter einer Stromleitungstrasse freigesägt. Das entfernte Buschwerk war in der Weghohle gelandet, so dass man auf die Wiesenkante ausweichen musste. Auf einer leichten Anhöhe bog ich unmarkiert nach rechts und folgte einem Weg durch die Hecke. Dann lief ich aussichtsreich hinüber nach Velemín (Wellemin/Welemin). Unterwegs wurden die Berge des Böhmischen Mittelgebirges von der aufgehenden Sonne angeleuchtet und ergaben einen wunderbaren Anblick.
 
In der Ortslage nahm ich den blau markierten Wanderweg und lief entlang des Milešovský potok (Milleschauer Bach) talwärts. Hinter der talquerenden Autobahnbrücke beginnt der sehenswerte Teil des Oparenské údolí (Wopparner Tal/Schwarzenthal/Zaubertal). Ich passierte die Oparenský mlýn (Wopparner Mühle/Konradsmühle/Deutsche Mühle), einen lärmigen Schießplatz, die Černodolský mlýn (Schwarzthaler Mühle) und das Ferienobjekt Kemp Oparno, welches auf die frühere Hawelka Mühle/Schweizermühle zurückgeht. Etwa 200 m weiter talwärts liegt rechts des Baches die einstige Wokurka Mühle/Kaisermühle. Da der Name Kaisermühle auf den Personennamen Kaiser und nicht auf den Titel zurückgeht, ist die heute vielfach verwendete tschechische Bezeichnung Císařský mlýn schlichtweg falsch. Richtigerweise müsste diese Kaiserův mlýn heißen. Mittlerweile hatte die Sonne für heute ihre Arbeit beendet und wurde von hereinziehenden Hochnebelwolken verdeckt.
 
Nun traf ich auf einen Rastplatz, auf dem ich mich für den kommenden Aufstieg stärkte. Danach bog ich auf den gelb markierten Weg ab und wurde unter der Bahnstrecke hindurchgeführt. Am Hang stieg ich über die Stufen der Císařské schody hinauf. Deren Name sollte auf denselben Irrtum wie bei der Mühle zurückgehen, ich vermute dass diese von der Familie Kaiser zur besseren Erreichbarkeit des in der Mühle eingerichteten Sommergasthauses angelegt wurden. Am Hang befinden sich hier auch Mulden und Halden des östlichen Teiles eines historischen Bergbaugebietes, das von der Vorgeschichte bis zum Frühmittelalter zur Gewinnung von Mühl- bzw. Mahlsteinen gedient haben soll. Nach einer Weile erreichte der Weg eine Einsattelung, wo ich zunächst nach links auf die kleine Runde eines Lehrpfades abbog. Dieser endet offiziell auf dem südwestlichen Nebengipfel des Berges Kybička/Kibička (Kibitschken/Kibitschken Berg). Da meine Karte das hiesige Schutzgebiet beginnend auf der Kammlinie am Ost-/Südosthang verzeichnete, wagte ich den Ausflug auf einem im Schnee vorgespurten Pfad bis zum Hauptgipfel. Dann kehrte ich zum Sattel zurück. Der Hauptzugang zum Lovoš über den blauen WW war recht stark frequentiert. Durch das Vorhandensein einer Baude und guter Ausblicksmöglichkeiten gehört der Berg zu den wenigen Besucher-Hotspots im Böhmischen Mittelgebirge. Den Teil „Wandern mit viel Volk“ hob ich mir für den Abstieg auf und erklomm den Berg über den ruhigen östlichen Zugangspfad, der als große Runde eines Lehrpfades und zusätzlich grün markiert war. So gelangte ich angenehm zum Gipfel des Lovoš (Lobosch/Lobosch Berg). Nach einer kleinen Pause nahm ich dann den Hauptweg hinunter. Dabei musste ich mich auch vor zwei Plastewannen-Schlittenlenkern in Sicherheit bringen. Deren Überquerung der aus Basalt gemauerten Wasserablaufrinnen auf dem Weg mit nur wenig Schneeauflage hörte sich recht abenteuerlich an. Schließlich kam ich über den gelben WW zum Ausgangspunkt Parkoviště pod Lovošem zurück.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h.
Die absolvierte Wegstrecke ist teilweise als Wanderweg markiert und mit T1 zu bewerten. Die Bergzugänge sind abweichend als T2 einzuschätzen.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 58993.gpx Manuell gezeichnete Wegstrecke

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»