Ostrý a Kamenec (Wostrey und Steinberg)
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Dem Nebel auf‘s Dach gestiegen
Ein nachmittäglicher Wetterwechsel ist angekündigt. Am Morgen nach der Zeitumstellung kann ich wieder früher starten. Also versuche ich mein Glück mit einer flotten Kurzrunde. Am zunächst klaren Morgen mache ich mich erneut auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Auf dem Erzgebirgskamm kommt Nebel gezogen - also alles wie gehabt? Nein - bei der Fahrt über den Paškapole sedlo (Paschkapole-Pass) im Zielgebiet wird deutlich, dass es nur Bodennebel ist, darüber leuchtet es blau. Der Startpunkt in Velemín (Wellemin/Welemin) liegt genau an der Nebelgrenze. Ich parke auf einem Parkplatz nahe der zentralen Kreuzung im Ort. Zu Fuß durchquere ich die Ortslage bis zu einer abbiegenden Straße. Hier wechsele ich auf den Fußweg hinüber zum Friedhof. Ab dort laufe ich entlang einer Straße bis Březno (Priesen). Nun kann ich auf einen Flurweg abbiegen, der als Wanderweg blau markiert ist. Nach kurzer Zeit komme ich leicht steigend in den Wald hinein und erreiche bald den Stichweg hinauf auf den Burgberg. Nach einer halben Bergumrundung stehe ich auf dem Gipfel des Berges Ostrý (Wostrai/Wostray/Wostrei/Wostrey).
Die Gründung der hier befindlichen hrad Ostrý (Burg Wostrey/Scharfenstein) erfolgte um 1430 durch Václav Kaplíř ze Sulevic (Wenzel Cappleri de Sulewicz/Kaplir zu Sulewicz). Das Bauwerk wurde 1436 erstmals urkundlich bestätigt. Die hier wohnenden Nachkommen nannten sich dann Osterští ze Sulevic. Bei einem 1565 an Jan Černín z Chuděnic erfolgten Verkauf wurde die Burg als wüst bezeichnet. Heute findet man noch einige Mauer- und Gebäudereste und es soll noch einen Gewölbekeller geben. Diesen habe ich nicht lokalisiert, da ich vom prächtigen Ausblick in die Umgebung, speziell vom wogenden Nebelmeer mit ständig wechselnden Motiven abgelenkt werde.
Nach einer etwas längeren Pause laufe ich wieder zum Hauptweg hinunter und folge ihm bis zu einer Straße. Hier wechsele ich auf eine rote Wanderwegmarkierung und gehe am Straßenrand zügig nach Milešov (Milleschau).
Der Ort wird dominiert vom zámek Milešov. Das heutige Schloss geht auf eine im 14. Jh. gegründete Burg zurück. Als erster Inhaber wurde 1391 ein Petrman z Milešova urkundlich. Später gelangte die Burg an die Familie Kaplíř ze Sulevic. Diese ließ die Anlage in ein Renaissance-Schloss umbauen. 1662-1676 erfolgte dann eine barocke Umgestaltung. Heute ist das Schloss ein Krankenhaus für Langzeitpatienten.
Ich umgehe das Gelände auf der rechten Seite und steige bergwärts. Am Ende der Umfassungsmauer gelange ich in den einstigen Schlosspark. Dort befindet sich ein etwas ruinöses Lustschlösschen. Am Rand des Geländes komme ich zum Wanderparkplatz und trete zum Erstaunen einiger Anwesender zwischen zwei alten Torpfosten aus den Büschen ins Freie. Jetzt gehe ich wenige Meter auf dem roten Wanderweg bergwärts, um dann gleich nach links auf einen Pfad zum Kalvarienberg hinaufzusteigen. In der renovierten Kapelle auf dem Gipfel gibt es eine sehenswerte Statuengruppe, die zu ihrem Schutze hinter Gitter gesteckt wurde. Ich verlasse die Anhöhe weiter bergwärts und reihe mich auf dem Wanderweg in die Schar der zur Milešovka (Milleschauer/Donnersberg) strebenden Gipfelstürmer ein. Da ich einer größeren Familie folge, gerate ich nicht in Gefahr die Aufstiegsgeschwindigkeit zu überreizen. An einem scharfen Linksknick des markierten Weges gehe ich geradeaus auf einem unmarkierten Waldweg weiter. Kurz nach einem kreuzenden Querweg verliert er sich schließlich. Ich schlage eine nordöstliche Richtung ein und umkurve fallweise dichte Bodenvegetation sowie eine Wildsuhle. Dabei muss ich darauf achten, dass der innere Kompass die Richtung nicht verliert. Bald stehe ich an einem unscheinbaren Bergfuß, überwinde eine spärlich eichenbestockte Blockhalde und komme zu einer felsigen Bergschulter. Über diese erreiche ich den einsamen Hauptgipfel des Berges Kamenec (Kamaitschken/Steinhübel/Steinberg). In völliger Ruhe lege ich eine Trinkpause ein. Entlang des Gipfelgrates suche ich noch zwei niedrigere Nebengipfel auf und scheuche eine Wildschweinrotte aus ihrem Tageseinstand auf. Am letzen Gipfel steige ich nach Norden ab und halte durch den Wald auf den blau markierten Wanderweg zu. Hier strömen unzählige Besucher, die ihren Bergtag erst jetzt beginnen, bergwärts Richtung Milešovka. Die Sonne wird mittlerweile von leichten milchigen Schleiern verdeckt, die die Vorboten des nahenden Wetterumschwungs sind. Der blaue Weg leitet mich zurück nach Velemín. Ich trete die Rückfahrt an und begutachte während einer Mittagsrast mit einem Auge die spärlichen sonntäglichen Bahnaktivitäten im Bielatal. Über das Erzgebirge schwappen erste Wolken herüber und auf der weiteren Fahrt gerate ich dann in Nieselregen. Fazit: Mit dem frühen Start hatte ich heute wohl alles richtig gemacht.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h 15 min.
Die absolvierte Wegstrecke ist teilweise nicht als Wanderweg markiert und größtenteils mit T1 zu bewerten. Der Zugang zum Berg Ostrý ist abweichend als T2 und die weglose Überquerung des Kamenec als T3 einzuschätzen.
Die Zeitangaben an den Fotos sind in MESZ, den Fotoapparat vergesse ich bei der Zeitumstellung regelmäßig.
Ein nachmittäglicher Wetterwechsel ist angekündigt. Am Morgen nach der Zeitumstellung kann ich wieder früher starten. Also versuche ich mein Glück mit einer flotten Kurzrunde. Am zunächst klaren Morgen mache ich mich erneut auf den Weg ins nahe České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Auf dem Erzgebirgskamm kommt Nebel gezogen - also alles wie gehabt? Nein - bei der Fahrt über den Paškapole sedlo (Paschkapole-Pass) im Zielgebiet wird deutlich, dass es nur Bodennebel ist, darüber leuchtet es blau. Der Startpunkt in Velemín (Wellemin/Welemin) liegt genau an der Nebelgrenze. Ich parke auf einem Parkplatz nahe der zentralen Kreuzung im Ort. Zu Fuß durchquere ich die Ortslage bis zu einer abbiegenden Straße. Hier wechsele ich auf den Fußweg hinüber zum Friedhof. Ab dort laufe ich entlang einer Straße bis Březno (Priesen). Nun kann ich auf einen Flurweg abbiegen, der als Wanderweg blau markiert ist. Nach kurzer Zeit komme ich leicht steigend in den Wald hinein und erreiche bald den Stichweg hinauf auf den Burgberg. Nach einer halben Bergumrundung stehe ich auf dem Gipfel des Berges Ostrý (Wostrai/Wostray/Wostrei/Wostrey).
Die Gründung der hier befindlichen hrad Ostrý (Burg Wostrey/Scharfenstein) erfolgte um 1430 durch Václav Kaplíř ze Sulevic (Wenzel Cappleri de Sulewicz/Kaplir zu Sulewicz). Das Bauwerk wurde 1436 erstmals urkundlich bestätigt. Die hier wohnenden Nachkommen nannten sich dann Osterští ze Sulevic. Bei einem 1565 an Jan Černín z Chuděnic erfolgten Verkauf wurde die Burg als wüst bezeichnet. Heute findet man noch einige Mauer- und Gebäudereste und es soll noch einen Gewölbekeller geben. Diesen habe ich nicht lokalisiert, da ich vom prächtigen Ausblick in die Umgebung, speziell vom wogenden Nebelmeer mit ständig wechselnden Motiven abgelenkt werde.
Nach einer etwas längeren Pause laufe ich wieder zum Hauptweg hinunter und folge ihm bis zu einer Straße. Hier wechsele ich auf eine rote Wanderwegmarkierung und gehe am Straßenrand zügig nach Milešov (Milleschau).
Der Ort wird dominiert vom zámek Milešov. Das heutige Schloss geht auf eine im 14. Jh. gegründete Burg zurück. Als erster Inhaber wurde 1391 ein Petrman z Milešova urkundlich. Später gelangte die Burg an die Familie Kaplíř ze Sulevic. Diese ließ die Anlage in ein Renaissance-Schloss umbauen. 1662-1676 erfolgte dann eine barocke Umgestaltung. Heute ist das Schloss ein Krankenhaus für Langzeitpatienten.
Ich umgehe das Gelände auf der rechten Seite und steige bergwärts. Am Ende der Umfassungsmauer gelange ich in den einstigen Schlosspark. Dort befindet sich ein etwas ruinöses Lustschlösschen. Am Rand des Geländes komme ich zum Wanderparkplatz und trete zum Erstaunen einiger Anwesender zwischen zwei alten Torpfosten aus den Büschen ins Freie. Jetzt gehe ich wenige Meter auf dem roten Wanderweg bergwärts, um dann gleich nach links auf einen Pfad zum Kalvarienberg hinaufzusteigen. In der renovierten Kapelle auf dem Gipfel gibt es eine sehenswerte Statuengruppe, die zu ihrem Schutze hinter Gitter gesteckt wurde. Ich verlasse die Anhöhe weiter bergwärts und reihe mich auf dem Wanderweg in die Schar der zur Milešovka (Milleschauer/Donnersberg) strebenden Gipfelstürmer ein. Da ich einer größeren Familie folge, gerate ich nicht in Gefahr die Aufstiegsgeschwindigkeit zu überreizen. An einem scharfen Linksknick des markierten Weges gehe ich geradeaus auf einem unmarkierten Waldweg weiter. Kurz nach einem kreuzenden Querweg verliert er sich schließlich. Ich schlage eine nordöstliche Richtung ein und umkurve fallweise dichte Bodenvegetation sowie eine Wildsuhle. Dabei muss ich darauf achten, dass der innere Kompass die Richtung nicht verliert. Bald stehe ich an einem unscheinbaren Bergfuß, überwinde eine spärlich eichenbestockte Blockhalde und komme zu einer felsigen Bergschulter. Über diese erreiche ich den einsamen Hauptgipfel des Berges Kamenec (Kamaitschken/Steinhübel/Steinberg). In völliger Ruhe lege ich eine Trinkpause ein. Entlang des Gipfelgrates suche ich noch zwei niedrigere Nebengipfel auf und scheuche eine Wildschweinrotte aus ihrem Tageseinstand auf. Am letzen Gipfel steige ich nach Norden ab und halte durch den Wald auf den blau markierten Wanderweg zu. Hier strömen unzählige Besucher, die ihren Bergtag erst jetzt beginnen, bergwärts Richtung Milešovka. Die Sonne wird mittlerweile von leichten milchigen Schleiern verdeckt, die die Vorboten des nahenden Wetterumschwungs sind. Der blaue Weg leitet mich zurück nach Velemín. Ich trete die Rückfahrt an und begutachte während einer Mittagsrast mit einem Auge die spärlichen sonntäglichen Bahnaktivitäten im Bielatal. Über das Erzgebirge schwappen erste Wolken herüber und auf der weiteren Fahrt gerate ich dann in Nieselregen. Fazit: Mit dem frühen Start hatte ich heute wohl alles richtig gemacht.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h 15 min.
Die absolvierte Wegstrecke ist teilweise nicht als Wanderweg markiert und größtenteils mit T1 zu bewerten. Der Zugang zum Berg Ostrý ist abweichend als T2 und die weglose Überquerung des Kamenec als T3 einzuschätzen.
Die Zeitangaben an den Fotos sind in MESZ, den Fotoapparat vergesse ich bei der Zeitumstellung regelmäßig.
Tourengänger:
lainari

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