Riedchopf und Gämpiflüe.


Publiziert von Kauk0r , 16. Januar 2024 um 12:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:13 Januar 2024
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großer Parkplatz mit Dixie-Klo, inzwischen jedoch 10 SFr für Tag 1. Es kann per App oder in Münz bezahlt werden.

Nachdem ich mich das vorangegangene Wochenende durch viel Neuschnee und mehr oder weniger Whiteout gekämpft habe, versprach dieser Samstag einen Traumtag. Die Woche über war es kalt gewesen, was den Berichten aus dem Internet nach den Pulverschnee ganz gut konserviert haben dürfte. Zur Sicherheit wählte ich dennoch einen hohen Ausgangspunkt. Auf dem Riedchopf (2551 m) war ich bereits mit Ski, jedoch von der Partuner Seite. Die Kombination mit der Gämpiflue (2389 m) hatte ich schon länger auf meiner Liste.

Der Abmarsch war kalt, die Spuren hinauf Richtung Dörfji gut ausgeprägt, anders hatte ich es nicht erwartet. Nach der Durchquerung eines Bauernhofs Engi teilte sich die Spur und man umging den P12 etwas hinauf ins Alpeltitälli. Bis hierher war eigentlich alles pulvrig gewesen. Doch nun stellte ich fest, dass (steilere) Sonnenexpositionen im Hang oberhalb von Dörfji einen anständigen Deckel bekommen hatten. Ich überlegte alternative Szenarien für die Abfahrt, da ich auf Bruchharsch keine große Lust hatte. Einerseits könnte ich natürlich eher nach Partun abfahren, andererseits ließ ich meine Blicke im Aufstieg immer wieder auf die schattige NW-Flanke unter der Gämpiflue schweifen. Hier sollte es doch Pulverschnee geben. Zunächst quert man jedoch unter dem Schollberg, hier hat es doch eine gute Menge an größeren Gleitschneebrocken. Man ist gewart, dass es hier nicht immer so unbeschwert zugeht. Danach wartet die Steilstufe hinauf zu P.2167 im Alpeltitälli. Dort wird zum ersten Mal der Wind unangenehm, die urpsrüngliche Spur ist auch plötzlich fast zugeweht, der Schnee hält aber kaum, so dass ich die zweite Schleife auf einer alternativen Spur wähle. (Das SLF hat die Triebschneesituation im AvaBlog analysiert.) Inzwischen hatte es sich aber auch neben der Spur gezeigt, dass der Schnee noch pulvrig war, so dass ich meinen ursprünglichen Plan beibehalten wollte, zunächst den Riedchopf anzugehen. Die gute Spur (es waren absolut keine Harscheisen nötig) peilt nun grob das St.Antönier-Joch an, um dann nach Norden die schmalere Rampe anzusteuern, die gegen den Riedchopf führt. Hier ist man dann bald in der Sonne, der Schnee ist hier aber auch noch pulvrig geblieben...sehr erfreulich! Auf dem P.2526 oberhalb des Riedchopfsattels, der die Einfahrt nach Partun markiert, mach ich Skidepot. Der Übergang zum Gipfel ist gut gespurt, der Untergrund fest. Die kurze und schmale Querung am Felsblock ist dann etwas eisig, mit Vorsicht aber noch vertretbar. Oben hinaus zum Gipfel ist der Schnee auch sehr hart und trotz Skischuh gar nicht so gut zu treten. Trotzdem ist der Ausstieg zum Gipfelkreuz auf dem Riedchopf (2551 m) eigentlich problemlos bei entsprechender Trittsicherheit. Ich genieße das Panorama, arbeite das Gipfelbuch aus der Kassette und kehre mit entsprechender Vorsicht zurück zum Skidepot. Nach einer Pause zur Stärkung mache ich mich an die Abfahrt in den Kessel zurück. Trotz zahlreicher Spuren lassen sich auch freie Hangteile kombinieren, der lockere Pulver tut sein übriges für eine überraschend nette Kurzabfahrt bis auf ca. 2200 Meter. Die Felle kommen wieder auf die Ski und ich spure kurz zur Aufstiegsspur zur Gämpiflue. Hier sind in der Ostflanke schon einige Spuren, aber ebenfalls noch Platz. Vom Sattel geht es dann kurz steiler und schmaler gegen den Gipfel der Gämpiflue (2389 m). Auch das ist bei entsprechender Erfahrung nicht schwierig bei den guten Spurverhältnissen.

Die Abfahrt wähle ich dann die steile Ostflanke hinab und quere möglichst hoch auf einer schönen Spur in die oben sehr steile NW-Flanke der Gämpiflue. In herrlicher Pulverfahrt geht es weiter hinab ungefähr zum P.1794 und vermutlich auf der in der Schweizkarte verzeichneten Wegspur namens Chelltiji nochmal auf eine freie Schattenfläche zum Bach hinab und dann zur Brücke des Fahrwegs, wo ich dann den Spuren teils meterhoch über der Straße zum Parkplatz zurück folge. Im Bereich der Straße sind auch immer wieder Schilder aufgestellt, die den Skiroutenverlauf anzeigen.

Fazit: Schöne Skitour an einem Traumtag in imposanter Umgebung (wie eigentlich überall in St. Antönien). Die Schwierigkeitsbewertung bezieht sich auf die kurzen Gipfelaufstiege von Riedchopf und Gampiflue sowie die Abfahrtsvariante an der Gämpiflue, ansonsten eine Stufe tiefer.

Tourengänger: Kauk0r


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