Rüütelitobel - hinter dem Vorhang


Publiziert von konschtanz , 23. Dezember 2023 um 20:45.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum:23 Dezember 2023
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 

Heute war der Rüütelitobel bei Mannenbach/Salenstein das Ziel. Diesmal nicht der Wanderweg, der den Tobel kurz in einer schönen Querung schneidet, sondern das Tobelinnere.
Ich musste kräftig gegen den Westwind strampeln, bis ich Mannenbach erreichte.
Ich stellte das Velo unten an der Station Mannenbach ab und ging dann an Schloss Salenstein vorbei zum Werkhof von Salenstein. Dort führt ein Wanderweg an den Waldrand. Ich bog aber nicht nach links ab, wie das letzte Mal
https://www.hikr.org/tour/post184167.html
sondern folgte dem alten Weg, der vom Werkhof geradeaus in den Tobel führt. Am Tobelrand war der Weg nach links wie erwartet gesperrt - das ist die alte Route des Wanderwegs, nach rechts ging es aber weiter. Ich folgte dem Weg kurz ein Stück nach rechts und stieg dann auf eine stehengebliebene Hangrutschung ab. Ich sah die Felsen auf der Gegenseite, die ich auch noch besuchen wollte, und ging dann nach links, zu den Wasserfällen, um sie mir von unten anzuschauen.
Zahlreiche umgestürzte Bäume - oft Buchen, versperrten den Weg unten am Bach, so dass ich beschloss, weiter oben im Hang zu bleiben.
So entdeckte ich eine Höhle oder Unterstand, die möglicherweise eine riesige Buche bei ihrem Sturz freigelegt hatte. Von ihrem Wurzelballen hatte ich einen schönen Blick auf die Wasserfälle. Da ich von dort aber nicht mehrere Meter in die Tiefe springen wollte, beschloss ich, die Buche zu unterwandern.
Leichter gesagt als getan. Ich musste meine kleine Drahtzange rausholen, um die Brombeerranken zu durchschneiden. Selbst dann kam ich auf einer Ranke zu sitzen, als ich mich zwischen zwei Baumstämmen unter der großen Buche durchzwängte. Der Boden bot dürftigen Halt: matschiges Erdreich über rutschigem Mergel. An solchen Wegabschnitten misst sich das Vorankommen nicht in Kilometer pro Stunde sondern in Dezimeter pro Minute..
Nach und nach bahnte ich mir den Weg zu den Wasserfällen, wobei ich den Brombeeren trotz ihrer Stacheligkeit dankbar bin. Zur Zeit sind sie stellenweise die einzigen, die dank ihrer solide verankerten Wurzeln in den Böschungen dem Tritt Rückhalt geben. Und ihre Blätter sind im Winter oft das einzige essbare Grün im Tobel...
Am linken Wasserfall sah ich, dass es eine Art Podest aus Kalktuff unterhalb des Überhangs gibt, so dass man hinter den Wasserfall gelangen kann. Ich habe versucht, die Schönheiten hinter dem Wasservorhang mit der Kamera festzuhalten.
Da inzwischen schon 16 Uhr vorbei war und somit nicht mehr lange bis zur Dunkelheit, strich ich mein Vorhaben, heute den Tobel bis zum Ausgang aus der Schlucht abzusteigen.
Stattdessen suchte ich mir einen Aufstieg in der Nähe des linken Wasserfalls und kam haargenau an der Stelle hoch, wo bergauf die Holzstufen aus dem Tobel führen und links der alte Weg durch Querlatten abgesperrt ist.
Ich ging durch Salenstein abwärts zur Station Mannenbach und war nach 3 Stunden wieder am Velo.

Tourengänger: konschtanz


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