Salenstein - Rüütelitobel - Sandegg


Publiziert von konschtanz , 4. Dezember 2023 um 21:02.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 3 Dezember 2023
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 

Sonntag, 03.12.2023

Salenstein – Rüütelitobel - Sandegg

Es schneit nicht mehr, dafür bildet sich auf den Wegen Glatteis.

Ich bin mit dem Velo bis Station Mannenbach gefahren und habe es dort untergestellt, der steile Weg hoch zu Schloss Salenstein erscheint mir für den Rückweg zu riskant.

Ich komme an der Stelle beim Räbhuus vorbei, wo ich am Vorabend aus dem Tobel auf die Strasse gekommen war. Daneben Schloss Salenstein, das auf Sandsteinfelsen thront und nichts von der Schlucht in seinem Rücken ahnen lässt.

Die Felsen sind mit Spritzbeton gefestigt, an ihrem Fuss ist ein Betonmäuerchen mit der Aufschrift

„Contro gli amici mi guardero (=guardera) Dio, contro i nemici mi guardero io“.

Vor den Freunden soll mich Gott beschützen, vor den Feinden schütze ich mich selbst.

Ich gehe am Schloss vorbei hoch zum Ortskern von Salenstein, vorbei an Schulhaus und Gemeindehaus, und erreiche am Ortsende gegenüber der Mehrzweckhalle Salenstein den Werkstoffhof. Dort verläuft der markierte Wanderweg zur Ruine Sandegg.

Erst geht es durch die Wiese. Auch hier ist der Schnee fast knietief. Als ich den Waldrand erreiche, geht es nicht mehr geradeaus wie früher, sondern am Rand entlang nach links. Ich folge der neuen Route. Wenig später führt rechts eine Treppe mit Holzgeländer in den Tobel runter. Alles tief verschneit. Unten, bei den Wasserfällen, erreicht sie die alte Route, die durch das Geländer gesperrt ist. Noch eine Kurve und ich erreiche die erste Brücke oberhalb des ersten Wasserfalls. Den Wasserfall sieht man von hier nicht, nur die Absturzkante. Links umfliesst der Bach in einem Bogen eine Sandsteinwand, an der entlang der Reihe nach die Bäume umgestürzt sind, meist Buchen. Das gesplitterte Holz ist noch hell. Schneebruch oder Sturmfolgen? Nach der Brücke biegt der Weg nach rechts, es folgt eine zweite Brücke, der andere Tobelarm, der ebenfalls mit Wasserfall im Tal des Rüütelitobels mündet. Auch hier sieht man von der Brücke nur die Absprungkante. Ein abgebrochener Buchenast mit frischer Bruchstelle zeugt auch hier von Schneebruch. Zwischen den Bäumen schimmert an einer Stelle das Schloss Salenstein durch, schwebend wie eine Erscheinung. Bald erreiche ich die Oberkante und folge dem Wanderweg nach rechts. Dann zweige ich rechts ab und halte mich an einer Spur im Schnee am Waldrand entlang. Hier bricht sogar die Sonne durch die Nebeldecke. An einer recht trockenen Stelle unter einer Fichte erhebt sich ein Lama. Zwei Frauen fragen mich, ob es mir gehöre, was ich verneine. Hinter einem Elektromaschenzaun weidet eine Schafherde im Schnee. Eine Bachstelze hüpft zwischen ihren Füssen umher, stets dort, wo die Schafe gerade den Schnee weggescharrt haben. Weiter hinten stosse ich auf eine Lamaherde hinter dem Zaun. Da sind also die Gefährten.

Ich erreiche wieder den Wanderweg und komme schliesslich zur Ruine Sandegg. Wer nicht weiss, dass sie hier ist, würde den Abzweiger nicht bemerken, alles ist tief eingeschneit. Der verwilderte Garten, in dem
ich Ende April noch die verwilderten Narzissen gesehen hatte https://www.hikr.org/tour/post179050.html, ist nun tief eingeschneit. Da hinten ist er – der Hirsch, dem das Gold schon vom Geweih abblättert.

Ich gehe auf dem gleichen Weg zurück, über den ich gekommen bin. Als ich das Schloss Salenstein vor mir erblicke, kommen sieben große, schwarzweisse Vögel mit langem Hals angeflogen und machen sich auf dem Dach breit. Es ist wohl der luftige Schlafplatz von Störchen.


Tourengänger: konschtanz


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»