Prodchamm (2006 m) auf Umwegen

Eigentlich wären heute Ski angesagt gewesen. Aber da ich diese im falschen Haus aufbewahre, hatte ich keinen Zugriff, so wurde daraus nichts. Deshalb nahm ich mit den Schneeschuhen vorlieb.

Erst fuhr ich mit der Lufag auf den Tannenboden. Die Bergbahnen haben angesichts der (eintägigen!) Schönwetterperiode einige Bahnen in Betrieb genommen, dieses Angebot wurde auch rege genutzt.
Geplant hatte ich, auf den Güslen zu steigen. Doch auf rund 1500 m wurde mir die Durchsackerei im mehr als knietiefen Schnee zu anstrengend und ich kehrte um. Es hat gut 50 cm Neuschnee gegeben, doch "dank" dem Sturm von gestern ist dieser sehr ungleich verteilt - im Windschatten kann ein Meter und mehr liegen.

So querte ich, einigermassen die Höhe haltend, zur Furschstrasse. Ich hatte angenommen, dort wären sie mit Pistenfahrzeugen Richtung Prodalp gefahren. Was dann auch zutraf.

Während auf der Maschgenchamm-Seite einige Bahnen liefen, herrschte auf der Prodchammseite völlige Ruhe. Aber es hatte einige Pistenfahrzeugspuren im Hang, sodass der Anstieg recht locker vor sich ging.
Anders als vorhergesagt, verdeckten häufig Wolken oder Nebelfetzen die Sonne. Was ab und zu zu hübschen Halo-Effekten führte.

Bis zur Prodchamm-Bergstation war ich mehrheitlich in Pistenfahrzeugspuren unterwegs, beim Schlussaufstieg zum Gipfel ging ich neben Spuren von Skitourengängern. Von denen einige auf dem Gipfel waren.

Abgestiegen bin ich in der Twärchamm-Piste Richtung Chrüz und dann durch den "Hexenwald" zum Schwammchopf. Das ist hübsch und einsam zu gehen, weil es für Pistenfahrer eine Gegensteigung beinhalten würde.

Bei der Talfahrt sah ich eine Gemse dürre Blätter von einem Strauch rupfen - keine zehn Meter von der Gondel entfernt. Ungefähr am gleichen Ort hatte ich vorgestern eine Hirschkuh den Steilhang queren sehen. Dem Wild ist die Gondelbahn offensichtlich völlig egal, solange keiner in einer Kabine herumschreit.