Lugano bis Morcote auf dem Sentiero Lago di Lugano


Publiziert von rhenus , 25. November 2023 um 19:33.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:24 November 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Lago Ceresio   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Da ich noch nicht reif dafür bin, mich in den Winter zu schicken, entfloh ich gestern Freitag ins sonnige Tessin. Bei schönstem Herbstwetter, frühlingshaften Temperaturen mit wenig Wind genoss ich den gemütlichen Bummel von Lugano über den Monte San Salvatore bis nach Morcote.

Der San Salvatore ist neben dem Monte Brè einer der Hausberge von Lugano, dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum des Sottoceneri. Die dortige Drahtseilbahn ist derzeit bis am 1. Dez. in Revision. Das war für mich gestern eine gute Gelegenheit, den "Zuckerhut von Lugano" mal zu besteigen. Vom Bahnhof Lugano stieg ich über die geschäftigen Gassen hinunter zum ruhigen See und bummelte entlang der aussichtsreichen Uferpromenade, vorbei am neuen "LAC". Trotz Verstädterung ist Lugano dank seiner Lage immer noch eine der schönsten Städte der Schweiz, ja vielleicht von Europa. Entlang dem bestens markierten Wanderweg verliess ich in "Paradiso" bald die letzten Häuser und stieg entlang von Reben dem Seilbahntrasse entlang nach Pazzallo. Dort bemerkte ich, dass auch ein kurzer Klettersteig auf den Salvatore führt (K4). Schade hatte ich das bei der Vorbereitung der Tour übersehen, denn Temperaturen bis 17°C hätten ein durchaus angenehmes klettersteigen erlaubt. Auf dem Weg zum Salvatore besuchte ich alle 4 Hikr-Gipfelpunkte. Je weiter man hinaufsteigt, desto mehr wird die Bucht von Lugano verdeckt, dafür sieht man andere Teile des fijordartigen, dunkelblauen Sees. Auf dem Kulminationspunkt stellte ich fest, dass neben der Bahn auch das Museum und die eingerüstete Beiz geschlossen sind. Ich genoss mit den wenigen weiteren Besuchern - meist Deutschschweizer - neben der Aussicht auf die verschiedenen Seen auch den Blick auf die verschneiten grossen Walliser Berge, vom Monte Rosa bis zum Monte Leone. Das 360°-Panorama auf dem Salvatore hat im Laufe der Jahrhunderte auch viele Panoramazeichner angelockt. Erwähnt sei etwa das nach der Natur gezeichnete Panorama von Hans Conrad Escher von der Linth aus dem Jahre 1795 sowie das sehr detaillierte und beschriftete Panorama von Xaver Imfeld aus dem Jahre 1890. 

Der Abstieg verlief durch schöne Misch- und Buchenwälder ins Dörfchen Ciona und weiter nach Carona, wo ich in einem Grotto zu einer "Polenta con funghi porcini" einkehrte. Der Kellner verwarf die Hände, als ich ihn auf die Ähnlichkeit des Ortsnamens mit dem Corona-Virus ansprach. Durch den im Frühling sicher schön blühenden "Parco San Grato" hinauf folgte ich dem Wanderweg und machte einen kurzen Abstecher zur "Cima Pescia", die dem Namen keineswegs gerecht wird, denn es fand sich dort ein Reservoir der lokalen Wasserversorgung, man will ja genügend Druck auf der Leitung haben. Der Abstieg von der schönen Alp Vicania nach Morcote ist etwas für Treppenliebhaber. Vorbei am Castello und der eindrucksvoll thronenden Kirche Sta Maria mit dem grossen Campanile erreichte ich das ehemalige Fischerdorf Morcote, heute bekannt für seine sehr hohen Preise für Boden und Immobilien. Nach einem Dorfspaziergang stieg ich an der "Piazza Grande" in den Bus und genehmigte mir bei einem Zwischenhalt einen Cappuccino inkl. feinem Kuchen. Mit Postauto und Bahn kehrte ich in der rasch einbrechenden Nacht via San Bernardino und den nun bereits schneebedeckten Rheinwald zurück ins "Heidiland", wo mich nasskalter Regen empfing.

Tourengänger: rhenus


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