Auf und um den Piz Toissa (2655 m)

Bergtouren mit viel Lärchengold ausserhalb des Engadins zu finden, ist gar nicht so einfach. Berge, die mit Schnee noch einfach machbar sind noch weniger. Der Piz Toissa ist einer dieser Berge, die für den Übergang Herbst/Winter ideal sind. Dank der Wallfahrtskirche Ziteil führen bis an den Gipfelgrat breite Wege heran, der Grat lässt sich auch noch gut mit Schnee besteigen. Auf der Nordseite bei Munter gibt es eine Hochebene mit vielen goldenen Lärchen.

Der Piz Toissa wäre mit gleich zwei hoch gelegenen Parkplätzen auf der Nord- und Südseite (1860 bzw. 1800 m) eigentlich sehr einfach zu haben. Will man eine Rundtour machen, muss man weiter unten starten, in Salouf auf 1250 m.
 
Für den Aufstieg nahmen wir den südseitigen Weg. Der Anfang verläuft über Wiesen mit hübschem Ausblick auf die Dörfer im Oberhalbstein, der folgende Forstweg nach Cruschetta ist nicht so spannend. Erst auf der Lichtung nach Cruschetta zeigt sich erstmals die goldige Lärchenpracht am Gegenhang, der Nordflanke des Piz Martegnas. Nach dem Abzweig zur Alp Cre digl Lai geht es über die Baumgrenze hinaus und über Wiesen zur Wallfahrtskirche Ziteil hinauf, übrigens der höchst gelegenen der Schweiz. Etwas unterhalb, nach einem namenlosen Seelein, nahmen wir die Abkürzung zur Furcletta. Obwohl auf der LK nicht eingezeichnet, führt von dem Pass eine recht deutliche Wegspur den SW-Grat entlang. Es gibt sogar alte Markierungen. Die ersten 200 Höhenmeter sind recht steil, zum Gipfel hin flacht der Grat ab. Dort hat man eine wirklich schöne Aussicht auf die Albula-Alpen. Richtung West versperrt der höhere Piz Curvér die Aussicht, dankenswerterweise hielt er an dem Tag aber auch den starken Westwind ab.

Für den Abstieg nahmen wir den nordseitigen Fahrweg Richtung Munter. Auf dem Wiesenplateau Salez oberhalb von Munter fanden wir endlich die gesuchte Lärchenpracht, zusammen mit dem schneebedeckten Piz Mitgel im Hintergrund ein sehr schönes Bild. Der Abstieg nach der Häuseransammlung von Munter bis zum Parkplatz Sot la Prada verläuft über Teerstrasse, aber immerhin mit vielen goldigen Lärchen ringsum. Vom Parkplatz geht es teils über Forstwege, teils über Pfad-Abkürzungen durch den schattig-moosigen Wald von Got Grond nach Salouf zurück.