Birnhorn und Kuchlhorn


Publiziert von cardamine , 5. November 2023 um 18:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum: 7 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-S 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Saalfelden am Steinernen Meer - Leogang - Ullach - Parkplatz Ullachtal
Unterkunftmöglichkeiten:Passauer Hütte

Zum Abschluss des "Ultra-Marathons" in den Nordostalpen gings noch auf das Birnhorn. Zumindest von der Süd- und Ostseite aus betrachtet hat die Form nichts mit einer Birne zu tun, es gleicht eher einer gebänderten Pyramide. Das Birnhorn lässt sich von der Passauer Hütte überschreiten. Im Aufstieg bietet es sich an, den weitestgehend ungesicherten Kraxelanstieg durch die Südostflanke zu nehmen (T4+) und für den Abstieg den fast durchgehenden gesicherten Steig zur Kuchelnieder. Ohne Hüttenübernachtung ist der Aufstieg mit 1800 Höhenmetern nicht so ganz ohne, dafür hat man dann seine Ruhe am Gipfel, zumindest wenn die Hütte Winterpause hat ;) Leider aber auch keinen Birnkuchen als Belohnung für den langen Aufstieg.

Aufstieg via Melkerloch (T4+ I)
Der Weg am Parkplatz Ullachtal startet Warm-up freundlich und mit tollem Blick auf die beeindruckende Birnhorn-Südwand. Nach dem Abzweig zum Birnbach beginnt das Höhenmetersammeln - in unzähligen Serpentinen schraubt sich der Weg den bewaldeten Sporn zwischen Eckersbachgraben und Örgenbachgraben hinauf. Nach 400 Höhenmetern erreicht man die Latschenzone - hier wurde der Weg mit Betontreppen und Geländern ausgebaut. Zum Leidwesen einiger Nordlichter wurden die Kabel jedoch für den Winter entfernt - somit sahen sie sich gezwungen umzukehren. Insofern man es ohne die Kabel schafft, erreicht man einen Sattel, wo der Zustieg zum Leoganger Klettersteig Süd abzweigt. Zur Passauer Hütte folgt man dem Weg, der unter der Westwand des Fahnenköpfels zur Mittagsscharte hinaufführt. Etwas oberhalb liegt die Passauer Hütte, die seit kurzem geschlossen war. Hinter der Hütte teilt sich der Weg, ich folgte dem zum Melkerloch. Nach dem Abzweig zum Hochzint durchsteigt man diese Höhle mit eingestürztem Dach von Süd nach Nord und gelangt dann über Karrenplatten und Geröll an den Fuss einer Felsrampe, über die man in die Birnhorn SO-Flanke einsteigt. Hier gibt es ein paar Seile als Aufstiegshilfe. Danach beginnt eine schöne, zum Glück eisenfreie Kraxelei über die Bänder zum Gipfel. Die letzten Meter zum Gipfel erfolgen auf dem Südgrat.

Abstieg via Kuchelnieder (T3+, A)
Der Abstieg zur Kuchelnieder führt über ein breites Band abwärts, an der Westwand gibt es ein fast durchgehendes Stahlkabel zur Unterstüzung. Von der Kuchelnieder sind es nur 15 Minuten zum Kuchelhorn, das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Der Weg verläuft zunächst über einen kiesigen Pfad in der Westflanke und später in leichter Gratkraxelei auf den Gipfel, wo man einen schönen Blick auf die Bänder des Birnhorns hat. 

Von der Kuchelnieder gibt es zwei Möglichkeiten, das 150 m hohe Wandl ins Geröllkar abzusteigen: Einen neuen leichten Klettersteig (A) oder einen alten alpinen Steig. Ich nahm den neuen Steig. Der ist in der Tat nicht schwierig, aber doch zeitweise ziemlich ausgesetzt. KS-Handschuhe empfehlenswert. Vom Fuss der Wand führt ein Weg durch Geröll, später über Kalkplatten, zurück zur Passauer Hütte. Auf und neben dem Weg wurde ein Wasserrohr einbetoniert, das man für einen effizienten Abstieg nutzen kann. Von der Passauer Hütte folgen nochmal 1100 Höhenmeter Abstieg, zum Glück kann man unten im Birnbach die heiss gelaufenen Füsse kühlen ;)

Tourengänger: cardamine
Communities: Ultras


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