Grimming: Überschreitung Südostgrat - Multereck


Publiziert von cardamine , 1. November 2023 um 18:36.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Dachsteingebirge
Tour Datum: 3 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Niederstuttern, Parkplatz Grimminggeher

Dem Mysterium Grimming-Südostgrat auf den Grund gegangen: Diverse Seiten bewerten diesen Aufstieg auf den höchsten freistehenden Berg der Alpen als T6, Bergsteigen.com stuft ihn als leichte Klettertour II+ ein. Letzteres klang verlockend, ersteres eher abschreckend. Andererseits wirkten die Bilder eher harmlos. Also blieb nur eins: Selber gehen und sich ein Urteil bilden.

Aufstieg via Südostgrat (II+)
Ich begann die Tour beim Parkplatz Grimminggeher in Niederstuttern. Dieser Weg zur Grimminghütte ist kürzer, aber steiler als der von Trautenfels. Wer gern einen schonenderen Start hat, der sollte diesen Weg wählen. Die Grimminghütte liegt sehr ungewöhnlich mitten im Wald auf 966 m Höhe. Viel spart man sich mit einer Übernachtung dort also nicht. Durch schönen Buchenwald geht es kurz über einen Forstweg weiter zum Abzweig der Grimmingwege. Bei einer Quelle, die bei mir jedoch ausgetrocknet war, gilt es eine erste versicherte Felsstufe zu meistern. Kurz darauf teilt sich der Weg in SO-Grat und Normalweg. Der Weg zum SO-Grat führt zunächst über grosse Felsblöcke zur Schneegrube hin. Diese wird in einem steilen Geröllhang links umgangen, die Markierungen waren hier nicht so einfach zu finden, vermutlich ist das Geröll ständig in Bewegung. Am oberen Ende der Grube steigt man über eine bröslige, steile Schuttrampe aufwärts. Ein Helm schadet hier nicht, wenn andere über einem sind ;) Am Ende der Rampe geht es nach rechts über ein Grasband endlich auf den Südostgrat. Hier beginnt der schöne Teil der Tour. Leichte Kraxeleien wechseln mit Gehpassagen, zwischendrin gibt vier IIer Stellen, wo man schon etwas Akrobatik anwenden muss. Machte viel Spass, vor allem, weil hier mal keine Kabel im Weg hängen. Einzig kurz unter dem Gipfel gibt es an einer Abkletterstelle ein Knotenseil als Abstiegshilfe. Viel zu schnell war der tolle Grat zu Ende.

Abstieg via Multereck (T4)
Vom Gipfel gehts im Auf- und Ab über den breiten Nordwestrücken zum Multereck. Eine schmale Felspassage ist versichert, ansonsten ist der Weg harmlos. Vom Multereck führt ein steiler Steig ins Kastenkar hinab, hier braucht man wieder die Hände. Am Fuss des Kars angelangt, quert der Weg unter einer Felsmauer nach West, dann steigt man über einige versicherte Felsstufen (A/B) zur bekannten Weggabelung ab. Von dort auf dem gleichen Weg zurück.

Fazit: Wunderbare Gratkletterei ohne den üblichen Ostalpen-Eisenverhau.Vom Charakter her liegt der Südostgrat meiner Meinung nach im T4-Bereich. Absolut nichts wirklich ausgesetztes oder Steilgrasschrofen, durchgehend markiert, also nichts, was für T6 spräche. Die wenigen kurzen IIer Stellen erfordern etwas Technik, mir haben sie aber richtig Spass gemacht. Weil IIer laut der T-Skala erst ab T5 vorkommen, bewerte ich die Tour mit T5-. Haken gibt es übrigens keine.

Tourengänger: cardamine
Communities: Ultras


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