Skitour auf den Grimming - was für eine Traumtour
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Der Grimming überstrahlt auch schon im Sommer das gesamte Ennstal und ist tatsächlich einer der beeindruckendsten Berggestalten der Alpen. Nicht umsonst ranken sich um den höchsten freistehenden Berg der Alpen auch zahlreiche Sagen und Mythen, aber auch viele tragische Geschichten von Bergunglücken. Siehe dazu die Grimminghistorie: http://mount-grimming.blogspot.com/
Bei jeder Fahrt ins Ennstal zog der Grimming meine Blicke auf sich und ich versuchte Details des Aufstieges auf der Ferne zu erkunden. So vergingen einige Jahre, für eine Besteigung passte es aber nie. Die letzten Tage aber zeichneten sich schon immer bessere Verhältnisse an, am Montag nahmen wir also frei und versuchten tatsächlich den Grimming mit Ski.
Zu unserer großen Überraschung konnten wir die Skier schon deutlich unter der Grimminghütte anschnallen und so wichtige Kräfte sparen. Aufgrund der allgemein sehr geringen Schneelage stellten wir uns also auch auf eher apere oder schneearme Schlüsselstellen ein.
Dank unseres gemütlichen Starts und der kurzen Tragestecke war das Ende der Forststraße bald erreicht und nach einem kurzen mühsamen Stück durch den dichten Erlenwald erreichten wir die erste Steilstufe. Diese präsentierte sich völlig aper und so konnten wir die Stelle ohne Steigeisen im "Sommer-Stil" übersteigen. Kurz danach schnallten wir die Skier wieder an und stiegen über das schmale Schneeband in unzähligen Kehren immer höher. Mit jedem Höhenmeter wird das Gelände gutmütiger und die Kehren weiter und so ist bald das untere Ende der Schneegrube und somit auch die ersten knapp 1000Hm geschafft. Hier zeigte der Grimming uns dann auch kurzfristig die Kräfteverhältnisse auf, eine keine Nassschneelawine vom SO-Grat entwickelte sich in eine beträchtliche Lawine im Kar hoch ober uns und das Getöse lies uns erstarren.
Hier tut sich nun auch der Blick auf die zweite Steilstufe auf, auch hier herrschten schneearme Verhältnisse und an einen Aufstieg auf Skiern war nicht zu denken. Die Passage zeigte sich sehr steil und aufgrund der nächtlichen Kälte etwas vereist, daher war beim Aufstieg höchste Vorsicht geboten. Immer wieder wechselten Schnee und Fels ab, bald aber war auch diese Stufe überklettert und wir stiegen wieder auf Skiern in das flachere Kar des Kasten. Hier wird es nun endgültig ernst, der Blick auf das schmale und äußerst exponierte Schneeband lässt und erschaudern. Wir wechseln auf Steigeisen und Pickel und auch das Seil ist griffbereit. Charly klettern Souverän voraus, der Schnee ist hart gefroren und nur die Frontzacken unserer Steigeisen dringen in den harten Schnee ein. Schritt für Schritt steigen wir mit höchster Konzentration auf und erreichen so wieder etwas flacheres Gelände. Noch einmal wechseln wir auf die Ski und steigen so zur exponiertesten Schneemessstation der Steiermark am Multereck.
Von hier ist der Aufstieg zum Gipfel wirklich nur mehr Formsache, anfangs folgen wir dem Grat und nach einer letzten Steigung gilt es noch eine kurze Gratpassage mit Drahtseil zu überklettern. Dank guter Verhältnisse ist das aber kein Problem und so stehen wir nach knapp sechs Stunden am Gipfel des Grimming.
Nach einer kurzen Rast beginnen wir mit der Abfahrt. Nach ein paar sanften Schwüngen vom Gipfel steigen wir zu Fuß einige Meter entlang des Drahtseils ab. Bis zum extrem steilen Band ober dem Kasten fahren wir in bestem Firn ab, am Band selbst gilt es dann mit höchster Konzentration abzurutschen, ein Fehler wäre hier fatal. Doch beste nur erdenkliche Firnverhältnisse ermöglichen durchgängiges Abfahren, wenngleich mit Seilsicherung an der steilsten Stelle.
Die weitere Abfahrt zeigte sich dann von ihrer besten Seite, der Firn war durchgehend top - nur die vielen Felspassagen waren mühsam und so waren wir bald so geübt, dass unsere Skier in wenigen Sekunden auf die Rucksäcke montiert waren.
Der Grimming ist tatsächlich einer der exklusivsten Skigipfel der Ostalpen, wenngleich diese Tour nur Spezialisten bei besten Verhältnissen vorbehalten bleibt. Bei unsichern Verhältnissen sind die Risiken entlang der Route schnell unkalkulierbar.
AUFSTIEG: Von Niederstuttern am markierten Sommerweg Richtung Grimminghütte. Oft liegt am Forstweg recht weit herunten schon Schnee sodass mit Skiern aufgestiegen werden kann. Knapp ober der Grimminghütte zweigt man nun vom Forstweg bei einer Tafel ab und muss nur einige Meter durch dichtes Gestrüpp meistern. Bald lichtet sich dieses aber und über einen netten Hang erreicht man die erste Stufe. Über diese nun entlang der Leiter und der Rinne links davon etwa 50m aufwärts, dann nicht mehr ganz so steil in vielen Kehren durch die Rinne aufwärts. Bald wird das Gelände wieder flacher und weiter. Im unzähligen steilen Kehren steigt man nun ans untere Ende der Schneegrube, hier bietet sich ein guter Rastplatz. Nun je nach Schneelage von links nach rechts querend oder bei wenig Schnee über Fels in direkter Linie über die zweite Steilstufe und über einen kurzen Steilhang in den flachen, jedoch nicht ungefährlichen Kessel des Kasten. Spätestens hier müssen Steigeisen angelegt werden und das von unten unfassbar schmale Schneeband erklettert werden. Über das Band geht es nun extrem steil und immer querend oberhalb der Felsabbrüche aufwärts, meist ist es besser auch den darauffolgenden Hang noch mit Steigeisen zu begehen. Erst auf einer Schulter wechselt man wieder auf die Ski und steigt in einigen Kehren steil aufs Multereck. Hier bietet sich erneut eine kurze Verschnaufpause. Am Grat entlang, kurz abwärts und auf dem immer schmaler werdenden Hang aufwärts. Über einen extrem überwechteten, jedoch technisch meist einfachen Gratabschnitt (Stahlseil) aufs oberste Plateau. Einfach, aber doch noch weit zum Gipfel.
ABFAHRT: Wie Aufstieg.
SCHNEE: Allgemein wenig Schnee, jedoch ab etwa 800m Schneedecke. Erste und zweite Steilstufe schneearm. Band oberm Kasten schmal aber durchgängig befahrbar. Von oben bis unten top Firn.
WETTER: Super Tagerl!
MIT WAR: Karin, Charly
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz
Bei jeder Fahrt ins Ennstal zog der Grimming meine Blicke auf sich und ich versuchte Details des Aufstieges auf der Ferne zu erkunden. So vergingen einige Jahre, für eine Besteigung passte es aber nie. Die letzten Tage aber zeichneten sich schon immer bessere Verhältnisse an, am Montag nahmen wir also frei und versuchten tatsächlich den Grimming mit Ski.
Zu unserer großen Überraschung konnten wir die Skier schon deutlich unter der Grimminghütte anschnallen und so wichtige Kräfte sparen. Aufgrund der allgemein sehr geringen Schneelage stellten wir uns also auch auf eher apere oder schneearme Schlüsselstellen ein.
Dank unseres gemütlichen Starts und der kurzen Tragestecke war das Ende der Forststraße bald erreicht und nach einem kurzen mühsamen Stück durch den dichten Erlenwald erreichten wir die erste Steilstufe. Diese präsentierte sich völlig aper und so konnten wir die Stelle ohne Steigeisen im "Sommer-Stil" übersteigen. Kurz danach schnallten wir die Skier wieder an und stiegen über das schmale Schneeband in unzähligen Kehren immer höher. Mit jedem Höhenmeter wird das Gelände gutmütiger und die Kehren weiter und so ist bald das untere Ende der Schneegrube und somit auch die ersten knapp 1000Hm geschafft. Hier zeigte der Grimming uns dann auch kurzfristig die Kräfteverhältnisse auf, eine keine Nassschneelawine vom SO-Grat entwickelte sich in eine beträchtliche Lawine im Kar hoch ober uns und das Getöse lies uns erstarren.
Hier tut sich nun auch der Blick auf die zweite Steilstufe auf, auch hier herrschten schneearme Verhältnisse und an einen Aufstieg auf Skiern war nicht zu denken. Die Passage zeigte sich sehr steil und aufgrund der nächtlichen Kälte etwas vereist, daher war beim Aufstieg höchste Vorsicht geboten. Immer wieder wechselten Schnee und Fels ab, bald aber war auch diese Stufe überklettert und wir stiegen wieder auf Skiern in das flachere Kar des Kasten. Hier wird es nun endgültig ernst, der Blick auf das schmale und äußerst exponierte Schneeband lässt und erschaudern. Wir wechseln auf Steigeisen und Pickel und auch das Seil ist griffbereit. Charly klettern Souverän voraus, der Schnee ist hart gefroren und nur die Frontzacken unserer Steigeisen dringen in den harten Schnee ein. Schritt für Schritt steigen wir mit höchster Konzentration auf und erreichen so wieder etwas flacheres Gelände. Noch einmal wechseln wir auf die Ski und steigen so zur exponiertesten Schneemessstation der Steiermark am Multereck.
Von hier ist der Aufstieg zum Gipfel wirklich nur mehr Formsache, anfangs folgen wir dem Grat und nach einer letzten Steigung gilt es noch eine kurze Gratpassage mit Drahtseil zu überklettern. Dank guter Verhältnisse ist das aber kein Problem und so stehen wir nach knapp sechs Stunden am Gipfel des Grimming.
Nach einer kurzen Rast beginnen wir mit der Abfahrt. Nach ein paar sanften Schwüngen vom Gipfel steigen wir zu Fuß einige Meter entlang des Drahtseils ab. Bis zum extrem steilen Band ober dem Kasten fahren wir in bestem Firn ab, am Band selbst gilt es dann mit höchster Konzentration abzurutschen, ein Fehler wäre hier fatal. Doch beste nur erdenkliche Firnverhältnisse ermöglichen durchgängiges Abfahren, wenngleich mit Seilsicherung an der steilsten Stelle.
Die weitere Abfahrt zeigte sich dann von ihrer besten Seite, der Firn war durchgehend top - nur die vielen Felspassagen waren mühsam und so waren wir bald so geübt, dass unsere Skier in wenigen Sekunden auf die Rucksäcke montiert waren.
Der Grimming ist tatsächlich einer der exklusivsten Skigipfel der Ostalpen, wenngleich diese Tour nur Spezialisten bei besten Verhältnissen vorbehalten bleibt. Bei unsichern Verhältnissen sind die Risiken entlang der Route schnell unkalkulierbar.
AUFSTIEG: Von Niederstuttern am markierten Sommerweg Richtung Grimminghütte. Oft liegt am Forstweg recht weit herunten schon Schnee sodass mit Skiern aufgestiegen werden kann. Knapp ober der Grimminghütte zweigt man nun vom Forstweg bei einer Tafel ab und muss nur einige Meter durch dichtes Gestrüpp meistern. Bald lichtet sich dieses aber und über einen netten Hang erreicht man die erste Stufe. Über diese nun entlang der Leiter und der Rinne links davon etwa 50m aufwärts, dann nicht mehr ganz so steil in vielen Kehren durch die Rinne aufwärts. Bald wird das Gelände wieder flacher und weiter. Im unzähligen steilen Kehren steigt man nun ans untere Ende der Schneegrube, hier bietet sich ein guter Rastplatz. Nun je nach Schneelage von links nach rechts querend oder bei wenig Schnee über Fels in direkter Linie über die zweite Steilstufe und über einen kurzen Steilhang in den flachen, jedoch nicht ungefährlichen Kessel des Kasten. Spätestens hier müssen Steigeisen angelegt werden und das von unten unfassbar schmale Schneeband erklettert werden. Über das Band geht es nun extrem steil und immer querend oberhalb der Felsabbrüche aufwärts, meist ist es besser auch den darauffolgenden Hang noch mit Steigeisen zu begehen. Erst auf einer Schulter wechselt man wieder auf die Ski und steigt in einigen Kehren steil aufs Multereck. Hier bietet sich erneut eine kurze Verschnaufpause. Am Grat entlang, kurz abwärts und auf dem immer schmaler werdenden Hang aufwärts. Über einen extrem überwechteten, jedoch technisch meist einfachen Gratabschnitt (Stahlseil) aufs oberste Plateau. Einfach, aber doch noch weit zum Gipfel.
ABFAHRT: Wie Aufstieg.
SCHNEE: Allgemein wenig Schnee, jedoch ab etwa 800m Schneedecke. Erste und zweite Steilstufe schneearm. Band oberm Kasten schmal aber durchgängig befahrbar. Von oben bis unten top Firn.
WETTER: Super Tagerl!
MIT WAR: Karin, Charly
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz
Tourengänger:
Matthias Pilz

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