Mittlere und Große Ohrenspitze - in letzter Minute


Publiziert von Dandl , 30. Oktober 2023 um 19:15.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:17,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Staller Sattel: 46.887867, 12.200693

Inspiriert durch den Bericht von BigE habe ich diese Tour schon länger im Kopf. Motivation und Wetter passen heute und ich starte zeitig. Ich parke am Stallersattel, welcher auf Grund einer Ampelregelung vom Antholzertal aus nur von der 30. bis 45. Minute jeder Stunde mit dem Auto erreichbar ist. Die Abfahrt vom Staller Sattel ins Antholzertal ist wiederum jeweils von der 0. bis 15. Minute möglich.
Obwohl der Staller Sattel auf über 2000 m liegt, kommen am Ende des Tages - dank der zahlreichen Gegenanstiege - doch einiges an Höhenmetern zusammen.

Ich starte noch in Dunkelheit, gehe am Heldenkreuz vorbei und steige auf Richtung Jägerscharte. Dort angekommen, folge ich dem Weg Richtung Barmerhütte. Es geht zuerst etwas bergab und dann recht eben dahin. An geeigneter Stelle verlasse ich den markierten Weg und steige Richtung Remscheidscharte auf. Sofern es eine markierte Abzweigung gibt, muss diese weiter in Richtung Barmerhütte sein, ich habe jedenfalls keine gesehen. So steige ich weglos auf, unterwegs sehe ich genau einen Steinmann und eine Markierung, der Weg ist aber eh klar. Im brüchigen Gelände komme ich nur langsam und mühevoll weiter. Erst spät entschließe ich mich, doch in das Schneefeld nach rechts auszuweichen und den Aufstieg dort zu versuchen. Entgegen meiner Befürchtungen breche ich nicht ein und ich komme gut voran. Ich hätte das Schneefeld schon viel früher begehen sollen.
An der Remscheidscharte angekommen halte ich mich nicht lange auf. Ich gehe nach rechts weg Richtung Mittlerer Ohrenspitze. Das Gelände ist technisch nicht schwierig (I-II), vor allem jedoch am Anfang ziemlich brüchig. Zudem muss ich vorsichtig sein, da in den schattigen Stellen die Steine reifbedeckt sind. Zuerst steige ich am Grat an der Nordostseite auf, später wechsle ich in die Südseite. Steinmännchen zeigen den besten Weg. Am Gipfel lege ich eine kurze Pause ein.
Über den gleichen Weg steige ich wieder ab zur Remscheidscharte. Weiter geht es zur Großen Ohrenspitze.
Der Weg dorthin liegt vor allem zu Beginn im Schatten. Deshalb ist es dort oft eisig und reifig und ich bewege mich langsam und vorsichtig. An der Schlüsselstelle der Tour hängt eine Kette. Ohne diese ginge hier heute nichts - der gesamte, plattige Abschnitt ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Auch mit Kette nicht unbedingt angenehm zu begehen! Weiter oben flacht das Gelände ab und ich erreiche unschwierig den Gipfel. Auch hier mache ich nur eine kurze Pause. Um den Abstieg über die vereisten Platten zu vermeiden, entschließe ich mich, auf der Nordseite abzusteigen. Das Gelände ist dort ziemlich brüchig. Deshalb weiche ich im oberen Bereich in den Schnee aus. Dort komme ich besser weiter. Weiter unten, wo keine Schneefelder mehr sind, steige ich über den brüchigen, losen Schutt ab. Das Gelände ist auch ziemlich steil, weshalb ich nur langsam und mühsam weiter komme. 
Irgendwann erreiche ich aber trotzdem den Steig, welcher von der Barmerhütte zur Jägerscharte führt. Diesem folge ich und steige kurz vor der Jägerscharte nach links auf zum Almerhorn. Hier halte ich meine Mittagspause. Irgendwann schießt es mir dann in den Kopf: Abfahrt ins Antholzertal von 0 bis 15 nach! Es ist 20 nach und ich packe schleunigst meine Sachen zusammen. Wenn ich nicht am Staller Sattel lange warten will, muss ich in weniger als einer Stunde unten sein! Dabei mag ich vor allem im Abstieg dieses Gehetze überhaupt nicht! Trotzdem entschließe ich mich, es zu versuchen. Schnell steige ich ab und im Laufschritt erreiche ich das Auto. Als ich an der Ampel vorbeifahre hat die Uhr bereits in den Sekunden-Modus umgeschaltet. Bei Sekunde 46 fahre ich an der Ampel vorbei - in letzter Minute!

Tourengänger: Dandl


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