Tagesbergtour Mettelhorn

Mettelhorn als Tagestour – geht gut
 
Nun gut, so gut ging es anfänglich auch nicht gerade. Der 06.02 IC von Zürich nach Bern wurde über Baden umgeleitet. Da war natürlich der Anschluss in Bern futsch. Und da der darauffolgende Euro City verkürzt geführt wurde, musste auch noch ein Zusatzzug her, der dann aber nur mit rund 10 Minuten Verspätung abfuhr. Immerhin reichte die Umsteigezeit in Visp, so dass ich kurz nach 09.50 beim Bahnhof Zermatt starten konnte.
 
Den Triftweg muss man im vielbevölkerten Dorfzentrum von Zermatt ein bisschen suchen. Hat man ihn aber gefunden, wird es um diese Jahreszeit eine einsame Sache. Gerade mal rund 10 Personen bin ich in den folgenden 6 Stunden begegnet. Bald erreichte ich das Hotel du Trift (bereits in Winterpause). Ein unglaublich schöner Ort, da muss ich dann unbedingt mal übernachten. Bis hierher ein angenehmes T2.

Nun folgte eine erste Rampe, eh es wieder flacher wurde. Einfach herrlich, bei diesem schönen Wetter im Herbst Berge zu besteigen. Zwischendurch tauchten 5 Meter von mir zwei Steingeissen auf, sowohl sie, wie auch ich erschraken…. und schwups waren sie weg, bevor ich die Kamera gezückt hatte.

Bald erreichte ich das Furggji. Uf, die anschliessende Gletscherquerung sah recht vereist aus, hatte gehofft, dass da noch eine trittfähige Schneeschicht liegt. Ja nu, habe ja extra neue Grödel gekauft, die dann auch zum Einsatz kamen. Das ging ganz gut und nun stand nur noch der Schlussspurt hinauf zum Mettelhorn bevor. Auch das – inzwischen T3-Gelände – ging ganz gut und in erfreulichen 3 1/4 Stunden erreichte ich den Gipfel auf 3406 müM.

Ich blieb über eine halbe Stunde, etwas unterhalb des Gipfels war es fast windstill. In kurzen Hosen und T-Shirt bewunderte ich nun die grossartige, ja phantastische Aussicht auf dem Mettelhorn. Alles was Rang und Name hat in der Schweiz war sichtbar, nein, nicht Berset, Blocher oder Constantin habe ich damit gemeint, sondern Matterhorn, Zinalrothorn, Weisshorn, Dom du Mischabel, Täschhorn und weitere tolle Gipfel der Walliser Königs-Kordilliere.

Aber ich musste wieder zurück und der Abstieg ist wirklich wunderschön. Einerseits nirgends wirklich steil, dass man den Knieschlotterie bekommt, andererseits das ganze Panorama um Matterhorn, Breithorn und Monte Rosa im Blickfeld. Einfach himmlisch!
 
Nach etwas über zwei Stunden erreichte ich dann wieder das lebendige Zermatt. Auf dem Gornergrat seien sie heute auf den Füssen rumgetrampelt… schön, dass es nur wenige Kilometer westlich praktisch keine Leute gehabt hat. Fazit: Mettelhorn ist eine Tagestour wert, bei solchem Wetter erst recht!

NB: Rückfahrpannen: Abfahrtsverspätung in Zermatt 20 Minuten, IC-Ausfall in Visp, EURO-City völlig überfüllt... aber all das konnte mir nach diesem Prachtstag nichts anhaben.