Tuferspitz (3097 m) bis Hasenöhrl (3257 m), Fünf 3000er im Ultental


Publiziert von Joesti , 28. September 2023 um 16:23.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 13:30
Aufstieg: 2548 m
Abstieg: 2548 m
Strecke:26 km

Startpunkt war gegen 6:30 Uhr ein kleiner Parkplatz in Masi Pilsera direkt an der Straße an einer Bushaltestelle. Man folgt dem Weg gegenüber zum Oberjochmayrhof. Kurz dahinter geht es einen Pfad nach rechts steil hoch an einer Wiese entlang, der schließlich auf den Wirtschaftsweg Richtung Oberer Flatschbergalm führt.

An der oberen Flatschbergalm hält man sich links und kommt auf einen alpinen Weg, der zunächst sanft durch steinige Wiesen führt und schließlich steiler werdend an der Flanke der Tuferspitze zum Flimjoch führt. Zum Flimjoch hin wird das Gelände immer felsiger und der Weg verläuft durch Schotterplatten. 

Am Flimjoch angekommen fegte ein stürmischer kalter Wind. Für diesen Tag waren kühle Temperaturen und stürmische Böen angesagt, die Windstärke überraschte mich allerdings dann doch etwas. Ich rüstete bekleidungstechnisch auf und zog die Kapuze fest, meine Mütze hatte es vorher fast fortgeweht. Man steigt nun in der Westflanke der Tuferspitze über Schotterplatten und gelegentlich größere Blöcke auf. Ein paar vereinzelte Schneefelder findet man hier auch. Je nachdem, ob man im Wind- oder Windschatten ging, war es fast windstill oder man vom Wind derart erfasst, dass man das Gleichgewicht halten musste. Das gefiel mir nicht wirklich und zunächst was es fraglich, ob die Tour wie geplant gemacht werden konnte.

Kurz unterhalb der Tuferspitze war ich wieder im Windschatten, der Anstieg war angenehm und ging unschwierig auch über etwas steilere Passagen. Oben angekommen war es am Kreuz kaum auszuhalten, so stürmisch war es hier. Ich stieg ein Stück weiter unterhalb des Gipfelkreuzes in eine Scharte, wo eine Pause möglich war. Der Eintrag ins Gipfelbuch war herausfordernd und genervt vom Wind stieg ich nach kurzer Zeit wieder ab. Ich orientierte mich Nichtsdestotrotz Richtung Nordwesten zur Flimkanzel. Hier war es nicht mehr so stürmisch und über einige Zwischenerhebungen, die man an den Flanken umgeht oder auch direkt mit leichter Kraxelei darüber erreichte ich nach etwa 20 Minuten die Steinpyramide der Flimkanzel. An dieser höchsten Stelle der Umgebung stand man natürlich wieder voll im Wind, weshalb der Besuch auch hier nur kurz ausfiel.

Zurück ging es auf nahezu identischen Weg, vor der Tuferspitze bog ich dann wieder ab in den Aufstiegsweg vom Flimjoch. Um dem stürmischen Wind etwas zu entgehen, hielt ich mich vom Flimjoch gen Kleines Hasenöhrl weiter rechts vom Weg und stieg hier, geschützt durch dessen Flanke an dieser entlang, um dann unterhalb des Gipfels direkt nach oben zu steigen. Es ist nicht schwierig, das steile Schottergelände ist aber durchaus mühsam.

Die Erhebung des kleinen Hasenohr ist durch einen Wegweiser markiert. Ich stand hier oben wieder voll im Wind und als ob das nicht reichte, zog ein Hagelschauer durch. Ich stieg nach Norden hin zur Grabensprungspitze ab, zunächst weglos, dann den Markierungen folgend. Über Blöcke und Schotter steigt man hier tatsächlich zum nächsten 3000er meiner Runde etwa 100 HM wieder ab. Am Kreuz der Grabensprungspitze hielt ich mich nur kurz auf. Zurück ging es wieder hinauf Richtung kleines Hasenohr und vor dem Gipfel führt ein Weg an der Ostflanke entlang gen Scharte Richtung Hasenohr. Hier zog der nächste Hagelschauer durch, man steht hier wieder voll im Wind, der stürmisch und eisig kalt war.

Umkehren machte jetzt auch keinen Sinn mehr und so stieg ich die Flanke zum Hasenohr hinauf. Ausgesetzt im Wind musste ich mich echt zusammenreißen, ging viel gebückt und machte an Felsen im Windschatten Pause. Es sind nur etwa 200 HM von der Scharte, aber angesichts der Verhältnisse sehr mühsam. Am Gipfelplateau angekommen passiert man noch einen Wegweiser und kurz danach erreicht man das Gipfelkreuz.

Angekommen am höchsten Punkt der Tour ging es mit dem Wind einigermassen, so dass ich nochmal eine längere Pause machte und die Aussicht wirken ließ. Der Abstieg erfolgte dann über die Ostflanke, der man zunächst auf dem Grat folgt und dann rechtsseitig über einen markierten Weg absteigt. Hier war ich nun im Windschatten, was den Abstieg sehr angenehm machte. Über Schotter, Platten und auch größere Blöcke, wo man hier und da die Hand zur Unterstützung brauchte, ging es abwärts. Allerdings benötigte ich eine Menge Zeit, der Abstieg durch die Blöcke war langwierig und die Beine machten sich langsam bemerkbar.

Etwa nach einer Stunde Abstieg vom Hasenohr wird der Blick frei ins Tal bis zur Oberen Flatscheralm. Der direkte Abstieg dorthin sah machbar aus und die Versuchung war groß, ich folgte dann aber doch dem markierten Weg und wollte die Tour wie geplant bis zum Ende machen. Durch Blöcke und Platten mit einigen kurzen Gegenanstiegen geht es in südöstlicher Richtung weiter. Man gelangt nun in Schrofengelände, dass immer grüner wird und steigt an einem Rücken hinab ins Tal bis zu einer steinernden Alm. Diese passiert man, durchquert das Tal und folgt dem Weg durch Grasgelände in einem Bogen weiter bis zur ausgeschilderten Schusterhütte. Hier muss man nochmal ein Stück aufwärts gehen und folgt dann dem Wegweiser Richtung Flatschbergalm, 

Nach etwa 10 Minuten öffnet sich der Blick ins Tal bis zur Oberen Flatschbergalm. Man geht nun an der Flanke nur mit wenig Höhenverlust gen Alm, um kurz vor dieser ins Tal abzusteigen, was etwas demotivierend ist. Unten angekommen kommt man nämlich wieder auf den Wirtschaftsweg und geht nun wieder zurück durchs Tal bis zum Parkplatz in Masi Pilsera.

Eine schöne Tour, die zum Ende hin mit 26 km und 2550 HM dann auch grenzwertig wurde. An einem Tag fünf Dreitausender zu besteigen hat natürlich was, aber die Abstecher zur Flimkanzel und zur Grabensprungspitze würde ich kein zweites Mal machen.


Tourengänger: Joesti


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