Irrungen und Wirrungen am fiesen Riese(te)n


Publiziert von Voralpenschnüffler , 25. September 2023 um 22:29.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:25 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-UR   CH-NW 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Trotz der Irrungen ist der Risetenstock natürlich dann doch zu einfach, um gänzlich die Segel streichen zu müssen. Sogar den angestrebten Zindelgrat konnte ich begehen - einfach mit anderem/höherem Zugang. Und die Abstiegsrunde zum abschliessenden Alpeler fiel etwas länger aus. Dafür war dann dieser Alpeler längst nicht so beschwerlich, wie die (bisherigen) Berichte auf Hikr vermuten lassen. Dennoch: hohes Kraut hat's, und ein Gipfel für zig Wiederholungen wird's nicht werden.

Zum ersten Mal nicht im Schnee auf Gitschenen, schon nicht ganz so zauberhaft, aber immer noch schön. Start ebenda ca. viertel nach 9 mit der Frage, wo's auf den Zindelgrat gehen soll: Von Süden via Chüeband oder von Osten via das Täli unter dem Stöckli? Um nicht so ausgestellt zu sein von Gitschenen wählte ich letzteres - besser wäre ersteres (insbesondere der Sporn vom oberen Heuerhüttli liesse sich wohl gut begehen). Die Idee war es, Pt. 2004 vom Täli aus zu gewinnen. Allerdings ist das Gelände oben hart gebacken und ungestuft; rauf wäre ich vielleicht grad so gekommen, aber runter kaum. Steinschlag von Steinböcken gab's auch noch... Also wieder ins Täli zurück, zweiter Versuch direkt am Ende desselben mit demselben Resultat. Erst noch etwas weiter oben lässt sich der Grat auf ca. 2120 problemlos gewinnen.

Ich stieg noch etwas zurück, bis der Grat steiler wird, um einen Augenschein zu nehmen, und dann hinauf auf der bald durch einen Schafzaun zweigeteilten Schneide. Der Zaun ist nur auf ca. 10 Hm unterbrochen; diese stellen auch Höhepunkt und "Schlüsselstelle" (T4+/I, schön feste Schrofen) der Expedition dar. Oben herrliche Aussicht in extrem trockener und klarer Luft sowohl gen Süden auf die verzuckerten Hochalpen, als auch gen Norden auf Seen und Mittelland. Für den schnelleren Abstieg hatte ich das Chüewandeli und das benachbarte Couli - das ich schon mal mit Skis runter gerauscht bin - angedacht; allerdings war ich schon oben skeptisch, ob das ginge. Und es ging dann tatsächlich nicht; vom untersten Sporn des Chüewandelis kommt man kaum ins (ohnehin zu plattige und steile) Couli; im Aufstieg ginge es wohl am ehesten noch direkt über den Sporn). Also wieder 200 Hm retour und in die Zusatzschlaufe über's Steinalper Jochli und hinunter über mühsam steiniges und schafiges Gelände - welch ein Gegensatz zur winterlichen Abfahrt! - hinunter zur Hütte von Pfaffen. Vom Maisanderboden muss man nochmals etwas absteigen ins Alpeli (oder dann grad höher auf 1800m queren), von wo der weitere Aufstieg auf den Alpeler einigermassen logisch scheint. Und in der Tat findet sich in der Gras-/Krautzunge eine schmierige Trittspur, welche, zunächst etwas rechts ausholend, dann steil linkshaltend hinauf, in die Buschzone führt. Die Spur verliert sich dann, und ich bleibe meinem Ziel treu, den grasigen Schlusshang, welcher bis auf den Grat führt, zu gewinnen. Nur kurze brennesslige Querung, dann nicht allzu mühsames hohes Gras. In wenigen Schritten hinüber und hinab zu Ostgipfel mit seinem eindrücklichen Tiefblick. 

Retour auf derselben Route und dann auf dem Wanderweg an des Alpelers Fuss zurück nach Gitschenen, wo der Anschluss Bähnli - Bus vorzüglich klappt, sodass in Flüelen noch ein stündiges Badepäuseli an der Sonne drinliegt. 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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