Monte Piano (2305 m) - Runde über Pionierweg und Touristensteig ab Dreizinnenblick


Publiziert von alpstein , 26. September 2023 um 14:33.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 920 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Toblach Richtung Cortina d''Ampezzo bis Drei-Zinnen-Blick; PP gegen Tagesgebühr 15,-- €
Kartennummer:Tabacco 010 Sextner Dolomiten

Gemäß Magazin GEO soll der Monte Piano zu den 10 schönsten Berggipfeln der Welt gehören. Ob das zutrifft, lassen wir mal dahingestellt. Jedenfalls gehört er zu den Gipfeln, die eine leidvolle Geschichte vorweisen, standen sich an der Grenzlinie auf dem Gipfel im 1. Weltkrieg doch die Kaiserjäger und die Alpini gegenüber. Das weitläufige Gipfelplateau ist heute eine Freilichtmuseum, wo man hier und da auf Zeugnisse des unheilvollen Krieges trifft. Wir haben den Gipfel vor 5 Jahren schon einmal besucht. Erstaunlicherweise kann der Monte Piano erst acht Hikr-Berichte vorweisen. Im Angesicht der Drei Zinnen oder des Cristallo-Massivs geht er auch etwas unter. Verdient hat er das nicht, anhand der Fotos kann sich jeder ein Bild davon machen.

Ausgangspunkt unserer Wanderung war der Dreizinnenblick im Höhlensteintal. Mächtig steil baute sich der Gipfel vor uns auf. Nach einem riesigen Schotterbett zweigt der Pionierweg links ab. Der Aufstieg erfolgt aufgrund der Exposition komplett im Schatten. Die Weganlage ist genial. In unzähligen Serpentinen zieht sich der Pioniersteig in angenehmer Steigung eine lange Strecke die Flanke hinauf. Stellen, wo es eng wird, sind mit Drahtseilen gesichert. Der Tiefblick wird immer imposanter und schließlich machen sich die mächtigen Türme vom Monte Cristallo von den Wolken frei. Was für ein Anblick.

Nach dem Soldatenfriedhof ändert sich der Charakter von Botanik auf Geröll und Schutt. Seitliche Begrenzungen gibt es nicht mehr.  Die sandigen oder feingerölligen  Böschungen sind zum Teil sehr steil und böten im Falle eines Ausrutschers wohl wenig bis keinen Halt. Insbesondere dort, wo der Pfad auf- und absteigend um Felskanten herumführt, sind die Schritte mit Bedacht zu wählen. Sicherungen gibt es nicht. Nach dieser "Schlüsselpassage" war der Rest bis zum Gipfel wieder entspanntes Bergwandern. Über eine Treppe erreichten wir das mittlerweile nebelfreie Gipfelplateau. Der Tiefblick vom Toblacher Kreuz in das Höhlensteintal ist beachtlich.

Einen Vesperplatz fanden wir an der nördlichen Kante des Plateaus, wo sich eine tolle Aussicht auf die Drei Zinnen bot. Für den Abstieg wählten wir den Touristensteig, den wir noch nicht kannten. Um es gleich vorneweg zu sagen, sollte sich nicht jeder Tourist ermutigt fühlen, ihn zu begehen. Sehen auch alle Beschilderungen hier gleich aus, zeigen gepunktete Abschnitte in der Karte, dass es sich auch um einen "schwierigen Steig nur für Geübte" handelt. Wie auf der Traverse beim Aufstieg, liegt auch hier das Augenmerk darauf, seitlich ja nicht über den Pfad hinaus zu rutschen. Insgesamt betrachtet, erfordert der Touristensteig eine größere Geländegängigkeit als der Pionierweg.

Als wir schließlich den Talboden erreicht hatten, stand uns noch ein flotter, halbstündiger Marsch durch die Talebene bevor. Vorbei am Dürrensee erreichten wir den Ausgangspunkt, wo wir noch auf der Terrasse vom Hotel Drei-Zinnen-Blick einkehrten.

Fazit: Eine Tour, welche eine Wiederholung wert ist. Zwei andere Routen, welche in das Rienztal oder zum Lago di Misurina führen, sind weitere Optionen den Monte Piano zu erkunden.

Tourengänger: alpstein, Esther58


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