Um und auf den Monte Piano (2305m)


Publiziert von أجنبي , 6. Oktober 2015 um 23:00.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:Rifugio Maggiore Angelo Bosi – Monte Piana – Cappella Carducci – Forcella dei Castrati – Monte Piano – Toblacher Kreuz – P. 2281 – Forcella dei Castrati – Piramide Carducci – Monte Piana – Rifugio Maggiore Angelo Bosi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Shuttle-Jeep bis Rifugio Maggiore Angelo Bosi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Shuttle-Jeep ab Rifugio Maggiore Angelo Bosi
Unterkunftmöglichkeiten:Albergo Miralago
Kartennummer:LK 1:25.000: Dolomiti di Sesto

Nach unseren beiden Touren im Gebiet der Drei Zinnen (*Sextnerstein / *Paternkofel) schmerzte Madames Knie ziemlich stark. Da wir noch zwei Wochen Ferien mit einer paar alpinen Höhepunkten in Slowenien (u.a. Triglav und Mangart) vor uns hatten, setzten wir auf eine gemütliche Kurztour. Ohnehin hätte das Wetter nicht viel mehr zugelassen, versprachen doch die Meteorologen um die Mittagszeit Regen und noch mehr Wind.

 

Von unserer Unterkunft am wunderschönen Lago di Misurina liefen wir hoch zur Drei-Zinnen-Strasse. Auf der anderen Strassenseite, vor dem Ristorante Genzianella (also vis-à-vis des Campingplatzes), warteten Shuttle-Jeeps darauf, Touristen zum Rifugio Maggiore Angelo Bosi zu fahren. Um ca. 10 Uhr liefen wird bei besagter Hütte los. Die Veranstalter des grössten italienischen Highline Meetings waren gerade daran, die restliche Infrastruktur abzubauen, derweil vor uns eine Rundtour an einem der grässlichsten Schauplätze des Gebirgskriegs vor hundert Jahren lag. Österreicher und Italiener lagen sich hier jahrelang gegenüber. Österreichisch-ungarische Truppen hielten damals den Nord-“Gipfel“ des Plateaus, den Monte Piano, derweil sich die Italiener tief in den Monte Piana, den südlichen Teil des Hochplateaus, eingruben. Erreicht wurde damit nichts, ausser dass am Ende insgesamt rund 14.000 Soldaten die Radieschen von unten anschauten. Heute gleicht der Berg einem Freilichtmuseum.

 

Wir vollzogen die im Rother-Wanderführer „Dolomiten 5 / Sexten-Toblach-Prags“ vorgeschlagene Rundwanderung in umgekehrter Richtung und liefen via Cappella Carducci zur Forcella dei Castrati, die Sonne im Nacken – und dahinter dunkelgraue Wolken. Kurz vor dem Toblacher Kreuz verzweigte sich der Weg. Wir bogen nach links ab und erreichten bald einen Tunnel, durch den wir weiter abstiegen. Eine Stirnlampe ist hier empfehlenswert. In der Flanke verliefe jedoch auch eine Treppe. Nach dem Tunnel stiegen wir ein kurzes Stück auf dem Pionierweg ab und bogen gleich rechts herum auf schmalem Weg unter den Gipfelfels ab (gräulich-bläulich markiert). Vor hundert Jahren klebte hier ein Barackendorf der Österreicher in den Felsen, wovon immer noch viele Überreste herum liegen und hängen. Einen Helm zu tragen, wäre hier nicht falsch gewesen, doch hatten wir keinen dabei.

 

Schmal und steil, jedoch einfach, ging es weiter um den Gipfel herum. Als sich das Gelände etwas neigte, stiegen wir kurz zum Plateau und zum Toblinger Kreuz hoch. Regen hatte eingesetzt und der Wind wurde immer stürmischer. So verzogen wir uns schnurstracks wieder in die Ostflanke, wo wir vom Wind fast nichts zu spüren bekamen. Vorbei an unzähligen Kavernen und Stollen liefen wir auf schmalen Felsbändern weiter und weiter, bis wir schliesslich wieder bei der Forcella dei Castrati landeten. Unterwegs hatte es zum Teil Drahtseile, wo der Weg etwas gar eng ist.

 

Nach der Forcella dei Castrati, der einstigen Frontlinie, bogen wir westwärts zur Piramide Carducci ab. In und entlang von Schützengräben erreichte wir das westliche Ende des Plateaus, wo dieses jäh abbricht. Weiter ging es nun auf einem schmalen Weg, gesäumt von Kavernen aus der Kriegszeit. Der Wind wurde nun derart stürmisch, dass es uns fast umblies. Glücklicherweise blies er uns eher aufs Plateau hoch statt die Felswand hinunter. Kurz vor dem Rifugio Maggiore Angelo Bosi trafen wir wieder auf die Wandererautobahn. Für die Rundtour benötigten wir insgesamt etwa drei Stunden (inklusive Pausen).


Tourengänger: أجنبي


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