Brünnstein inklusive diverser Erkundungen - ab Parkplatz Gießenbach


Publiziert von Bahoe , 18. September 2023 um 17:05.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:24 August 2023
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 950 m
Unterkunftmöglichkeiten:Brünnsteinhaus
Kartennummer:DAV BY 16 Mangfallgebirge Ost - Wendelstein, Großer Traithen

Nach meiner gelungenen Pendlingtour vom Mittwoch konnte ich den Donnerstag optimal ausnützen und mir einen weiteren Wunsch erfüllen. Mein Auto hatte ich vom Sonntag noch dreckig belassen, denn auf der Forststraße ins Gießenbachtal staubt es ordentlich - ein Besuch der Waschstraße danach wäre obligatorisch. Somit wurde wieder ins Gießenbachtal gefahren, um mir den zweiten Jägersteig anzuschauen.

Von Wanderparkplatz auf 750 m die gut einhundert Höhenmeter zum Naturfreundehaus (Gießenbachhütte), wo ich kurz danach gleich mal die Abzweigung des gewünschten Jägersteigs übersah und nach dem Geraderausmarsch bergauf bald von einem kleinen Steig wieder hinabgeleitet wurde. Schnell war klar, dass ich nur falsch sein konnte. Nichtsdestotrotz habe ich in Summe eine halbstündige Extrarunde absolviert, bei der festgestellt wurde, dass der Steig, auf ich vor vier Tagen unterwegs war, bereits von der Jägerschaft mit Ästen etc. verrammelt und mit Hindernissen versehen worden war, damit es für viele Wanderer unattraktiv würde, dort weiterzugehen.

In der Karte nochmal nachgeschaut, was Sache ist bzw. sein sollte, hatte es dann im zweiten Anlauf geklappt und es ging Richtung Steilenalm. Der Steig hat mir sehr gefallen und bei der wohl entsprechenden Abzweigung (vielleicht gibt es auch mehrere) bin ich nicht weiter nach Norden aufgestiegen, sondern arbeitete mich wesentlich weiter nach Westen vor. Es wäre noch weiter gegangen, aber einmal habe ich mich dann doch für einen Aufstieg entschieden (nachdem bereits einige Höhenmeter wieder hergeschenkt worden waren). Letztendlich sah ich sogar vier Markierungen. Auf die Forst- bzw. Fahrstraße traf ich also irgendwo zwischen Unterbergalm und Steilenalm.

Bei meinem Weiterweg nach Osten stand ich beim Gatter sprichwörtlich wie der Ochs vor dem Tor und schaffte es nicht auf Anhieb, dieses zu öffnen. Gar nicht lang mit dem Mechanismus auseinandergesetzt, einfach drübergeklettert und von der anderen Seite die ganze Konstruktion angesehen. Die letzten zwei Jahre konnte ich in beide Richtungen noch normal auf- und zumachen, mittlerweile schien das Gatter stärkstens zu hängen und ich hätte es entsprechend anheben müssen. Nächstes Jahr kann es wieder ganz anders ausschauen.
 
Auf den Brünnstein war ich bisher fast immer auf dem Dr. Julius Mayer Kletterstieg gegangen, abgestiegen ausschließlich am leichteren ebenfalls seilversicherten Normalweg. Diesmal sollte endlich der Abstieg am Eisenweg direkt zur Hütte erfolgen. So Hitzetage sind ideal durch außerordentlich niedrige Frequentierung, mir kam gerade mal ein Aufsteigender entgegen.

Nach Getränke- und Kuchenkonsumation unspektakulär auf der im Winter als Rodelbahn genutzten Fahrstraße hinab bis zur entsprechenden Abzweigung, wo sich auch bald ein Weiderost befindet. Den ursprünglichen Plan, noch zur Herrenalm zu schauen und von dort wieder zurück (weil mir das Stück als wohl noch nie begangen fehlt), gab ich aber auf, sondern nahm gleich den Schlepperweg links. Der Kaufmannkaser entpuppte sich als „Kavalleriestützpunkt“ mit lauter großen Warmblutpferden (sieben zählte ich). Den ausreichend markierten Wanderpfad hatte ich zwar nicht verlassen, aber die Entfernung zum Gebäude war gering genug, um den dort anwesenden Hund neben seinen Besitzern lautstark bellen zu lassen.

Ich persönlich finde den Steig hinab zur Schmiedalm (= Jagdhütte) weniger exponiert als den von der Herrnalm hinab, durch die große Trockenheit und kaum eine rutschige Stelle äußerst angenehm zu begehen an diesem Tag. Die rote Buchtour mit dem Aufstieg über die Herrnalm hat nur eine Gehzeit von 4:45, mit meinem Verhauer am Anfang, einer anderen Routenführung (längere Schleife), großer Hitze und der Tatsache, erzwungenermaßen wie auf rohen Eiern unterwegs sein zu müssen (Stichwort multipler Fersensporn) ergab sich inklusive Pausen mein individueller Zeitbedarf von neuneinhalb Stunden.
Aber 2023 nur Schwimmen und Radfahren ging und geht halt gar nicht…

Fazit:
Die Vorfreude auf eine Kombination beider Jägersteige mit weiterer Pfaderkundung ist groß, den Brünnstein könnte ich dann ruhig mal auslassen, wenn ich mich exzessiv auf den Spuren der Waidmänner austobe.
 
Schlussbemerkungen: 
Der von mir begangene Steig zwischen Gießenbachhütte und Steilenalm wird im Bericht von Peter Dietz (2015) auf roberge als Maiglöckchensteig bezeichnet.

Da ich mir sicher bin, auf dem höchsten Punkt gewesen zu sein, wählte ich den hikr Wegpunkt Hauptgipfel. Nach meiner Interpretation handelt es sich um die beiden besuchten Erhebungen mit Stoamandln um den Peter- und Paulskopf bzw. doppelgipfeligen Westgipfel – in Anlehnung an den roberge-Bericht.
Mit den Beschreibungen und Bezeichnungen von Hauptgipfel, Westgipfel, Peter- und Paulskopf auf hikr ergaben sich für mich abseits des Rotwandlspitz vier verschiedene Erhebungen, die ich im Gelände aber nicht vorzufinden glaube.

Richtig mitreden kann ich aber eh erst nach der Absolvierung der kompletten Länge zwischen Brünnstein Ostgipfel bzw. Kapelle und Brünnsteinschanze, sei es von West nach Ost oder Ost nach West. Natürlich nicht zu vergessen auf den Nordsteig…

Tourengänger: Bahoe


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