Schibenstoll - Bike & Hike


Publiziert von rhenus , 9. September 2023 um 18:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Es hat sich so ergeben, dass diesen Sommer die Churfirsten etwas zu meinem Exkursionsgebiet wurden. Nachdem wir 4 Tage zuvor den Schibenstoll auf dem Schnüerliweg südseitig streiften, bestieg ich den etwas im Schatten des Zuestolls stehenden Churfirstengipfel heute über den Normalweg in einer Halbtagestour per Bike & Hike.

Wie die meisten anderen Churfirstengipfel habe ich auch den Schibenstoll im Jahre 1978 erstmals mit Manfred bestiegen und später immer wieder mal. Da ich ihn doch schon einige Jahre nicht mehr beachtete, war es an der Zeit, ihn wieder mal zu besuchen. Erneut radelte ich über die mir inzwischen bestens bekannte Alpstrasse mit dem Bike von Wildhaus über Iltios und Zinggen zum Schribersboden. Diesmal parkierte ich das Bike nahe beim Brunnentrog im Rügglizimmer. Bis auf die Steilpassagen vor Ilitos und vor dem Rügglizimmer ist das Strässchen leicht fahrbar. Das Gras war am Morgen vom Tau noch nass, abenso der Wegabschnitt westlich der Felsbarriere des Nordrückens. Auf ca. 2000m führt der Normalweg über eine grasige Steilstufe zum flacheren Gipfelaufbau. Erst spät erblickte ich im überscheinigen Gelände das neue Gipfelkreuz. Infolge deutlich feuchterer Luft als in den Vortagen und ständig sich neu bildendem Nebel an den obersten Spitzen der Churfirsten war der Blick zum Walensee und ins Seeztal leider verwehrt.

Ein Wingsuit-Pilot am Absprungspunkt "Sputnik" auf 2170m am gegenüberliegenden Hinterrugg-Südwestpfeiler wartete lange auf freie Sicht; sicher eine nervenaufreibende Sache. Ob er den Sprung überhaupt ausführen konnte, bekam ich nicht mehr mit, da ich nach einer halben Stunde wieder abstieg. "Sputnik" (erster Absprung im Sommer 2008 durch Moritz Schellenberg und Ueli Gegenschatz) ist neben "Fatal Attraction" und "High Trench" einer der 3 Absprungpunkte am Hinderrugg. In normalen Jahren kommt es am Hinderrugg gemäss der Swiss Base Association zu etwa 2000 bis 3000 Absprüngen pro Jahr. Leider sind am Hinderrugg bisher rund ein Dutzend Basejumper einer internationalen Szene bei ihrem risikoreichen Sport tödlich abgestürzt. Im Jahr 2017 war übrigens einige Tage auch eine 540m lange Highline zwischen dem Schibenstoll und dem Zuestoll gespannt. Der Zürcher Extremsportler Samuel Volery ist die komplette Distanz ohne einen Sturz im Sept. 2016 auf dem 2 cm breiten Band in 40 Minuten barfuss durchlaufen, nachdem im Vorjahr ein Blitz das Band zerstörte. 

Zurück zu meiner Wanderung: Da das Gras auch gegen den Schibenstoll-Westgipfel nass war, verzichtete ich auf dessen Besuch (T6; I) und stieg über den Normalweg zurück ins Rügglizimmer. Mit dem Bike war ich im Nu zurück in Wildhaus. Insgesamt begegnete ich am heutigen Samstag etwa 20 BerggängerInnen. Auf der flacheren, "hinteren" Seite der Churfirsten dürfte man an schönen Wochenenden kaum allein unterwegs sein.    


Tourengänger: rhenus


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