Hochtour ab Rifugio Somma Lombardo zum Blinnenhorn, Grattour zu den Ritzhörnern


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 28. August 2023 um 15:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   Gruppo Grieshorn   I 
Zeitbedarf: 15:00
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Bruno

Nachdem ich ungeplant auf dem Rifugio Somma Lombardo hatte übernachten müssen, kam mir die Idee, eine Hochtour zum Blinnenhorn zu unternehmen. Da ich das Frühstück erst kurz nach 06.30 Uhr hatte einnehmen können (am Vorabend hatte mir der Hüttenwirt zunächst gesagt, dass es ab 07.00 Uhr Frühstück gibt), startete ich kurz nach 07.00 Uhr: nach dem Abstieg zum Lago del Sabbione wanderte ich über den nördlich über dem See langsam ansteigenden Steig zum Rifugio Claudio del Sabbione. Dort machte ich eine Pause, bevor ich über Wegspuren Richtung Blinnenhorn aufstieg. Nach dem Schneefällein am 06.08. und in der folgenden Nacht. waren nach oben hin die Hänge mehr und mehr mit Neuschnee bedeckt. Mehrere Wanderer waren an diesem Morgen zum Blinnenhorn unterwegs. Diese traten dann alle den Abstieg über dieselbe Route an, während ich in der mit Plattenschutt bedeckten und ganz oben wegen feuchter und etwas Neuschnee rutschiger Schieferfelsen des Blinnenhorns vorsichtig zur folgenden, 3245m hoch gelegenen Scharte abstieg. Auf deren anderer Seite folgte ein kurzer und unschwieriger Anstieg zum Klein Blinnenhorn.

Da bereits eine Beschreibung von "Delta" vorliegt, der kaum mehr als 3 Wochen vor mir diesen Grat begangen hatte, erspare ich mir eine weitere!

Vom Klein Blinnenhorn ging es weiter über einen unbenannten Geröllgipfel,der direkt über dem Gletscherrand aufragt, zur Merezbachschije, auf der ein kleines Kreuz steht. Über den Grat wanderte ich weiter über die folgende namenlose Erhebung mit 3110m Höhe, die laut Karte beidseitig die jeweilige Scharte um knapp über 30hm überragt und deshalb für mich den Rang eines Gipfel erreicht. Einige Zeit später überschritt ich den folgenden, 3123m hohen, ebenfalls namenlosen Gipfel, der höher als die Ritzhörner ist.

Vom Hauptgipfel der Ritzhörner konnte ich überraschend einfach über überwiegend wenig steile Hänge -  im Bereich der auf der Schweizer Schneesportkarte eingetragenen Skiroute - zur blanken Zunge des Griesgletschers absteigen. Leider machte ich dann den Fehler, nicht nach ganz rechts zum Ende der Gletscherzunge zu marschieren - die Wanderkarte, die ich dabeihatte, reicht nicht viel weiter nach Osten, als das Blinnenhorn gelegen ist - von wo ich über unschwierige, geröllbedeckte Hänge zum Griespass hätte wandern können. Auf der italienischen Seite, zu der ich über den Griespass gehen musste, war etwas unterhalb des Lago di Morasco mein Auto abgestellt. Stattdessen ging ich auf der linken Seite zum Ende der Zunge. Hinter dem Ende des Eises versank ich erst einmal im Schlamm, auf dem Steine liegen. Ca. 20 Meter weiter konnte ich dann mit den verschlammten Schuhen über festen Grund weitergehen. Bis zum Griessee fand ich keine Möglichkeit, den Gletscherbach - mindestens trockenen Fußes - zu überschreiten! Also begab ich mich zum Westufer, über dem ich weglos im teils etwas schwierig und daher unangenehmen Gelände mir eine Route suchen musste. Schließlich fand ich eine Wegspur und zuletzt einen Weg vor, über den ich die Staumauer erreichte. Auf deren anderer Seite musste ich über einen Fahrweg aufsteigen. Bald stieß ich auf einen Wegweiser, dem ich Richtung Griespass folgte. Etwas unterhalb von diesem Übergang steuerte ich eine Biwakhütte an, in dem sich ein junger Italiener aufhielt. Sie ist ohne Matratzen und Decken ausgestattet, einen Schlafsack hatte ich auch nicht dabei, weshalb eine Übernachtung darin nicht in Frage kam. Von hier kann man gut den Lago di Morasco sehen. Beim Abstieg zu diesem Stausee begann es zu dämmern. Er nahm mehr Zeit in Anspruch, als ich eingeschätzt hatte. Mit eingeschalteter Stirnlampe kam ich schließlich an seinem Ufer an. Nach der langen und anstrengenden Tour empfand ich es als lästig, noch fast 2km an seinem Ufer entlang und danach über die Staumauer gehen zum müssen, um dahinter über den kurzen Schotterweg zum Auto zu gelangen!



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