Gaishorn 2247m und Rauhhorn 2240m - Wo die alpinen Gefahren beginnen


Publiziert von georgb , 17. August 2023 um 12:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:13 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m

Nach unserem Einstieg in die Welt der Tannheimer Berge, soll es heute dahin gehen, wo die alpinen Gefahren beginnen!? Zumindest steht es so auf dem Hinweisschild zum Rauhhorn, dazu später mehr...
Zunächst steigen wir von Tannheim auf einen der formschönsten Gipfel im Rund, das, oder wie Jock sie nennt, die Gaishorn. Schon bei der Anfahrt zeigt sich die markante Pyramide und ein Stück über der Roßalpe taucht sie noch imposanter auf, magisch.
Die Markierung zieht unter dem Schnurschrofen auf den respekteinflößenden Nordgrat zu, aber in der felsigen Flanke daneben versteckt sich ein gut begehbarer Zickzacksteig. In teils brüchigem Schrofengelände gewinnen wir Höhe und steigen am Südkamm entlang zum Gipfelkreuz.
Das könnte eigentlich leicht genügen, wäre da nicht das legendäre Rauhhorn daneben. Dorthin wagen sich nur die abgehärteten Bergwanderer und dort beginnen eben anscheinend auch die oben erwähnten "alpinen Gefahren".
Ich steige in den Sattel zur Vorderen Schafwanne und hier steht es schwarz auf gelb. Ich folge der deutliche Markierung und bald zieht der Steig in die Felsregionen. Hier müssen die Stöcke auf den Rucksack und die Hände aus den Hosentaschen. Es beginnt ein lustiges Kraxeln zwischen den Felszacken hindurch, um ein paar ausgesetzte Ecken und zum Finale durch eine abschüssige, seilversicherte Felswand zum Gipfel. Warum sie hier eine Klettersteigpassage eingebaut haben, verstehe ich nicht ganz, der Rest des Weges kommt ja auch ohne aus, sogar Trittbügel sind eingebohrt!?
Die Überschreitung nach Süden ist vergleichbar schwierig, es stehen immer wieder 2er Passagen zum Abklettern im Weg, ganz ohne Seilversicherung. Ich bin freudig überrascht, man hat den Steig ursprünglich belassen, woanders hätte man wohl kilometerlange Stahlseile eingehängt. So verlieren sich auf das Rauhhorn nur Menschen, die dem Gelände auch gewachsen sind!?
Leider muss ich meine Überschreitung mit einer elend langen Querung in der Ostflanke bezahlen, um zurück auf den Abstieg zum Vilsalpsee zu kommen. Es zieht sich ein wenig bis wir endlich an der Vilsalpe im Schatten sitzen. Das wohlverdiente Bierchen zischt, nur die Kuchen genügen unseren verwöhnten Ansprüchen nicht. Der letzte Bus zurück nach Tannheim fährt um 17:30, den haben wir natürlich lange verpasst. Doch Annett findet eine ebenso nette Mitfahrgelegenheit und chauffiert uns wenig später zurück zum Ausgangspunkt, weit ab von den alpinen Gefahren.

Tourengänger: georgb, joachimrei, tennab


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