Große Fermeda 2873m - Unter der Madonna
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Schon von Weitem kann man, wenn man weiß wo, eine Madonna mit Jesukind in der Südwand der Großen Fermeda erkennen. Wir starten unsere Prozession sehr weit unter der Madonna, nämlich am Parkplatz Daunei in Wolkenstein. Damit sind wir nicht an die Seilbahnzeiten gebunden, sparen uns 19 Euro und stehen noch vor den "vielen" anderen Aspiranten auf der Cisleshochfläche. Das bezahlen wir dafür mit einem einstündigen Marsch bis zur Regensburger Hütte. Von dort wandern wir bequem zum offensichtlichen Einstieg links der Östlichen Fermedaschlucht und schauen zurück. Es folgen vier weitere Kletterer, aber niemand will mit uns auf die Große Fermeda!?
Uns soll es recht sein, so spielt Steinschlag anderer Seilschaften keine Rolle, dafür müssen wir mit uns und der Fermeda allein zurechtkommen. Nach nur zwei gemeinsamen Unternehmungen sind Dandl und ich schon ein eingespieltes Team, ein kurzer Blick, ein kurzes Wort genügen und wir beschließen, zunächst seilfrei anzusteigen.
Es beginnt mit einer grasig-erdigen Rinne, die in eine felsige Schlucht übergeht. Die ersten Zweierstellen lassen sich gut bewältigen, für die folgende 3er-Passage braucht es etwas Überwindung. Angeseilt zu gehen wäre hier durchaus angebracht, aber sinnvolle Sicherungsmöglichkeiten finden sich nicht. So steigen wir frei weiter, queren ausgesetzt aus der Rinne nach rechts und folgen den Steigspuren und gelegentlichen Schlingen unter der Madonna entlang. Ein paarmal wechselt die Richtung, aber es gibt Steinmänner und die Orientierung ist klar.
Natürlich darf man nicht bis zur Madonna aufsteigen, wir sind gewarnt. So kommen wir ohne Verhauer zu einer ausgesetzten Querung kurz vor der Schlüsselstelle der Tour. Hier seilen wir an, queren exponiert, aber in bestem Fels, unter eine schwarze Wand zur anspruchsvollsten Kletterpassage des Tages.
Dandl steigt vor und gewinnt zügig Höhe. Das sieht von unten locker aus, der Fels ist sehr gut, griffig, mit vielen Tritten. Trotzdem braucht es ordentlich Armkraft und man muss die einfachste Linie treffen. Mit III, wie bei Bernardi angegeben, ist es hier definitiv nicht mehr getan! Mit ein wenig mehr Mühe erreiche auch ich den Standplatz, wieder mal zeigt sich, wo mein klettertechnisches Limit liegt!
Doch damit ist die Große Fermeda nicht gerockt, die lustigsten Passagen kommen noch. An einer Scharte zieht die alternative Abseilpiste nach Nordosten und ein teuflisch ausgesetztes, rötliches Wandl links zum Gipfelgrat weiter. Wir queren mit äußerster Konzentration um ein plattiges Eck und stehen wenig später vor der sagenhaften Reitstelle, spektakulär!
Man muss nicht zwingend auf dem Hosenboden rüberrutschen, aber es sieht einfach besser aus und fühlt sich besser an ;-) Nach dieser ausgesetzten Schlusseinlage stehen wir am Gipfel und schauen ins Nichts. Die Nebel ziehen um die Fermeda und lassen keinerlei Blicke zu, noch dazu bläst ein eisiger Wind, schade. Unser Aufenthalt dauert knapp eine Apfellänge und schon sind wir wieder weg.
Die Abseilpiste nach Nordosten lassen wir aus, auch hier sind wir gewarnt, Danke
Michael26! Lieber steigen wir vorsichtig südseitig ab und nutzen den ersten Abseilring über der Schlüsselstelle. Für die folgende, sehr ausgesetzte Stelle finden wir keine sinnvolle Sicherungsmöglichkeit und steigen frei ab. Reine Nervensache, klettertechnisch max. II in bestem Fels. Über den letzten 10 steilen Metern lacht uns ein stabiler Ring an, den nutzen wir zum Abseilen in die diagonale Rinne unter der Madonna.
Weitere Abseilmöglichkeiten sehen wir leider nicht und so klettern wir teils im oberen 2er-Gelände ab und queren in die Einstiegsschlucht. Die anspruchsvolle Dreierpassage lässt sich dann wieder perfekt abseilen und damit wäre die Große Fermeda so gut wie erledigt. Es fehlen noch ein paar felsige Absätze (II) und die grasig-erdige Rinne, dann stehen wir am Stockdepot und gratulieren uns gegenseitig, es hat perfekt geklappt!
Wir schauen auf die Uhr, bis zur Deutschen Kaffeezeit schaffen wir es sowieso nicht mehr zur Regensburger Hütte, so nehmen wir die Piera Longia noch mit, auch Dandl ist von dem markanten Felsgebilde fasziniert. Während ich einen netten Fotostandort suche, springt er mal schnell hinauf, ich habe Mühe, rechtzeitig die Kamera einzustellen.
Der Abstecher hat trotzdem nochmal Zeit gekostet, nichts wie ab zur verdienten Einkehr. Wir queren über die herrlichen Cisleswiesen hinab zur Hütte, die Terrasse hat sich inzwischen geleert. Der beste Platz ist frei, wir genehmigen uns ein leckeres Stück Erdbeertorte und strecken die Beine aus. Wir waren sehr zügig unterwegs, trotzdem werden es am Ende 11 Stunden, eine lange Wallfahrt unter der Fermedamadonna.
Uns soll es recht sein, so spielt Steinschlag anderer Seilschaften keine Rolle, dafür müssen wir mit uns und der Fermeda allein zurechtkommen. Nach nur zwei gemeinsamen Unternehmungen sind Dandl und ich schon ein eingespieltes Team, ein kurzer Blick, ein kurzes Wort genügen und wir beschließen, zunächst seilfrei anzusteigen.
Es beginnt mit einer grasig-erdigen Rinne, die in eine felsige Schlucht übergeht. Die ersten Zweierstellen lassen sich gut bewältigen, für die folgende 3er-Passage braucht es etwas Überwindung. Angeseilt zu gehen wäre hier durchaus angebracht, aber sinnvolle Sicherungsmöglichkeiten finden sich nicht. So steigen wir frei weiter, queren ausgesetzt aus der Rinne nach rechts und folgen den Steigspuren und gelegentlichen Schlingen unter der Madonna entlang. Ein paarmal wechselt die Richtung, aber es gibt Steinmänner und die Orientierung ist klar.
Natürlich darf man nicht bis zur Madonna aufsteigen, wir sind gewarnt. So kommen wir ohne Verhauer zu einer ausgesetzten Querung kurz vor der Schlüsselstelle der Tour. Hier seilen wir an, queren exponiert, aber in bestem Fels, unter eine schwarze Wand zur anspruchsvollsten Kletterpassage des Tages.
Dandl steigt vor und gewinnt zügig Höhe. Das sieht von unten locker aus, der Fels ist sehr gut, griffig, mit vielen Tritten. Trotzdem braucht es ordentlich Armkraft und man muss die einfachste Linie treffen. Mit III, wie bei Bernardi angegeben, ist es hier definitiv nicht mehr getan! Mit ein wenig mehr Mühe erreiche auch ich den Standplatz, wieder mal zeigt sich, wo mein klettertechnisches Limit liegt!
Doch damit ist die Große Fermeda nicht gerockt, die lustigsten Passagen kommen noch. An einer Scharte zieht die alternative Abseilpiste nach Nordosten und ein teuflisch ausgesetztes, rötliches Wandl links zum Gipfelgrat weiter. Wir queren mit äußerster Konzentration um ein plattiges Eck und stehen wenig später vor der sagenhaften Reitstelle, spektakulär!
Man muss nicht zwingend auf dem Hosenboden rüberrutschen, aber es sieht einfach besser aus und fühlt sich besser an ;-) Nach dieser ausgesetzten Schlusseinlage stehen wir am Gipfel und schauen ins Nichts. Die Nebel ziehen um die Fermeda und lassen keinerlei Blicke zu, noch dazu bläst ein eisiger Wind, schade. Unser Aufenthalt dauert knapp eine Apfellänge und schon sind wir wieder weg.
Die Abseilpiste nach Nordosten lassen wir aus, auch hier sind wir gewarnt, Danke

Weitere Abseilmöglichkeiten sehen wir leider nicht und so klettern wir teils im oberen 2er-Gelände ab und queren in die Einstiegsschlucht. Die anspruchsvolle Dreierpassage lässt sich dann wieder perfekt abseilen und damit wäre die Große Fermeda so gut wie erledigt. Es fehlen noch ein paar felsige Absätze (II) und die grasig-erdige Rinne, dann stehen wir am Stockdepot und gratulieren uns gegenseitig, es hat perfekt geklappt!
Wir schauen auf die Uhr, bis zur Deutschen Kaffeezeit schaffen wir es sowieso nicht mehr zur Regensburger Hütte, so nehmen wir die Piera Longia noch mit, auch Dandl ist von dem markanten Felsgebilde fasziniert. Während ich einen netten Fotostandort suche, springt er mal schnell hinauf, ich habe Mühe, rechtzeitig die Kamera einzustellen.
Der Abstecher hat trotzdem nochmal Zeit gekostet, nichts wie ab zur verdienten Einkehr. Wir queren über die herrlichen Cisleswiesen hinab zur Hütte, die Terrasse hat sich inzwischen geleert. Der beste Platz ist frei, wir genehmigen uns ein leckeres Stück Erdbeertorte und strecken die Beine aus. Wir waren sehr zügig unterwegs, trotzdem werden es am Ende 11 Stunden, eine lange Wallfahrt unter der Fermedamadonna.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)