Bielleser Höhenweg: Vom Rifugio Coda zum Rifugio Barma


Publiziert von LeiOaEisn , 12. November 2023 um 22:45.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum: 9 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 850 m
Strecke:6 km
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Delfo e Agostino Coda, Rifugio Barma

Der Monte Mars ist die höchste Erhebung der Bielleser Alpen und liegt mitten auf dem Bielleser Höhenweg. Auf dieser Etappe gingen wir vom Rifugio Coda zum Rifugio Barma bei bestem Wetter - wobei es eigentlich fast schon zu heiss war: Fast 20 Grad im Schatten auf 2000 m und Mücken bis auf Gipfelhöhe.

Nach einem Morgenspaziergang zur Punta Sella und dem Frühstück querten wir zum Colle Sella, nur um wieder einen fantastischen Blick zum Monte Rosa zu haben. Dort geht es auch gleich mit den ersten seilversicherten Passagen los. Weiter geht es im gemischten Gelände mit viel Fels und Blöcken immer unterhalb der Felswände entlang, wobei einige versicherte Kraxelstellen vorkommen. Im letzten Anstieg zum Grat kommt dann schon Klettersteigfeeling auf (B).

Auf der Sonnenseite angekommen, waren wir auch die Mücken los, da sie von den thermischen Hangwinden verscheucht wurden. Auf der rechten Seite geht es im Gehgelände weiter. Dann wechselt man mit Sicherungen wieder auf die linke Seite des Grats und kommt zur nächsten Scharte, wo man wieder auf der rechten Seite landet.

Nach etwas Abwärtskraxeln kommt die Schlüsselstelle, eine ausgesetzte Querung über einen Felsspitz, alles versichert (B). Bald danach ist man am Gipfel. Durch die Gegenabstiege und Kraxelpassagen dauerte das alles länger, als wir gedacht hatten, nämlich knapp 3 h - die angeschriebenen 1,5 h von der Hütte sind schon sportlich.

Der Abstieg zum Colle Chardon ist ähnlich alpin wie der Aufstieg. Es kommen einige kleine, teilweise ungesicherte Kletterstellen (I) und ein versicherter Gegenanstieg vor. Auf der unteren Hälfte des Grats befindet sich ausserdem der Klettersteig Ciao Miki (D), der sich aber nur in Aufstiegsrichtung lohnt; der Normalweg führt aber unterhalb entlang und es besteht keine Gefahr, versehentlich in den Klettersteig einzusteigen. Der Normalweg führt einen dann in ein Blockfeld, von dem man zum Colle Chardon wieder hinaufsteigen muss.

Der Weiterweg am Colle Chardon ist nicht ganz klar. Man folgt am besten einfach ungefähr dem Grat Richtung Monte Rosso. Ich entdeckte auf der rechten Seite auch ein paar Spuren, die mich zu einem steilen versicherten Aufschwung führten. Der Rest des Weges zum Gipfel ist recht einfach. Es gibt wohl auch einen einfacheren Weg direkt von Süden auf den Gipfel.

Beim Abstieg vom Monte Rosso (T4, I) hält man sich tendenziell auf oder etwas rechts vom Grat (blaue Markierungen), sonst muss man öfter kraxeln.
Möglicherweise steht man irgendwann oberhalb einer senkrechten Felswand; das ist der Dado del Monte Rosso, den man normalerweise von der anderen Seite erklettert, wenn man will (Bohrhaken, angeblich nur II). Der Weg führt aber einfach rechts am Felsen vorbei.
Dahinter kommt noch ein knackiger Seilaufschwung (B/C), dann geht es zügig zum Colle della Barma.

Der Abstieg zum Rifugio Barma ist schliesslich ein gut ausgebauter Weg (T2). Die Hütte ist architektonisch interessant und bietet neben Trinkwasser und sonstiger Verpflegung auch relativen Luxus wie Duschen. Die Hütte war gut besucht, denn es kommen nicht nur Gipfelaspiranten zu Besuch. In den umliegenden Seen kann man gut baden.

Die Etappe kann man je nach Bedarf variieren. Beispielsweise kann man, wie einige aus unserer Gruppe, direkt vom Colle Chardon zum Rifugio Barma absteigen (T3). Bei Schlechtwetter kann man auch alle Gipfel umgehen und über die Alta Via 1 zur Hütte wandern.
Ausserdem gibt es noch die Capanna Renata, beim Colle della Barma weiter, als Alternativstützpunkt. Diese Hütte hatte mitsamt der Seilbahn von Oropa 2023 geschlossen.
Wir waren froh, im Rifugio Barma untergekommen zu sein.

Übersichtsbericht: Bielleser Höhenweg extended
Vortag: Zum Rifugio Coda
Folgetag: Zum Rifuigo della Vecchia

Tourengänger: LeiOaEisn


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