Überschreitung Glatten


Publiziert von rhenus , 30. Juni 2023 um 10:44.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:28 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe   CH-SZ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m

Die spannende und eindrückliche Wanderung führte uns über das grosse Karstplateau des Glatten im Kt. Uri. Im wasserlöslichen Kalkgestein bildeten sich im Laufe der Jahrtausende eindrückliche Karsthöhlen (wie dem Hölloch), Löcher, Spalten und Rillen bzw. Karren. Wir überschritten das Plateau des Glatten vom Firner Loch zum Balmer Grätli. Die Orientierung dürfte bei dichtem Nebel im weglosen und wilden Gelände sehr schwierig sein.

Nach der Fahrt ins hinterste Muota- bzw. Bisistal bei bedecktem Himmel und kühlem Wind begannen wir die Wanderung unterhalb des Gross Gade 1434m (kein Fahrverbot bis Alp Ruosalp 1498m). Wir folgten ab dem Alpgebäude Alp Gwalpeten Pt. 1523 dem bestens blau-weiss markierten Weg bis unter die Felswand beim Bockalpeli (dickes Tau zur Sicherung) und stiegen dann über dieses hinauf zum Firner Loch, wo wir das Karstplateau erstmals überblicken konnten. Hier begegneten wir auch dem einzigen Berggänger an diesem Tag, einem Einheimischen, der zu seinen Schafen schaute und wieder ins Tal abstieg. Nach der Mittagspause stiegen wir in einem grossen Bogen den zahlreichen aufgestellten Steinplatten entlang hinauf zum Glatten. Erstaunlicherweise lag in den Vertiefungen noch häufig Schnee, was angesichts der tiefen Spalten und Löcher doch einige Vorsicht und manchmal auch Umwege verlangte. Nach etwa einer Stunde gelangten wir zum grossen Steinmann mit Gipfelkreuz. Trotz der rauen Umgebung hielten sich einige Blütenpflanzen bis hinauf zum Gipfelplateau. Clariden & Co ennet dem Klausenpass waren in Wolken gehüllt. 

Der Abstieg zum Balmer Grätli war schwieriger zu finden als der Aufstieg vom Firner Loch. Anfangs folgten wir den vielen vorhandenen aufgestellten Steinplatten. Ab dem oberen Ende der "Erst Chälen" lag noch Schnee in den Mulden und dürfte allfällige Steinmannli oder Markierungen verdeckt haben. Wir wussten nur, dass wir die Felswand Pt. 2343 östlich des Balmer Grätlis irgendwo nördlich zu umgehen hatten. Wir folgten vermeintlich alten Spuren im Schnee und fanden über mühsames Blockgelände und "Ghüder" schliesslich zum Wanderweg, der vom Balmer Grätli zur Alp Ruosalp hinunterführt. Vermutlich wäre es besser gewesen, immer entlang der Wegspur am Fuss der erwähnten Felswand zu folgen, die wir infolge Schneebedeckung jedoch verloren. Der markierte Wanderweg führte uns zurück zum Auto im Gross Gade. Bei einem Umtrunk in der Beiz im Saaliboden liessen wir die eindrückliche Tour in einer wilden und faszinierenden Naturlandschaft ausklingen. 

Nachtrag: Bis auf Weiteres Sperrung des Wanderwegs Alp Gwalpeten bis Firner Loch
Wenige Tage nach unserer Begehung wurde der von uns begangene blauweiss markierte Wanderweg von der Alp Gwalpeten bis zum Firner Loch wegen Felsbewegungen gesperrt. Am 30.7.2023 donnerten 450'000 m3 Fels ins gesperrte Wandergebiet bei Gwalpeten ins Tal. Der von uns begangene Wanderweg ist daher bis auf Weiteres gesperrt. Augenzeugen haben das gewaltige Ereignis festgehalten:
https://www.srf.ch/news/schweiz/bergrutsch-im-bisisthal-muotathal-mehr-als-eine-million-tonnen-gestein-abgestuerzt

Tourengänger: rhenus


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