Grünstein (2661m) - Riffelrinne und Ostgrat

Nach der tollen Tour auf die Hochwand letztes Jahr sollte es heute wieder in die Mieminger gehen. Die Griesspitzen waren eigentlich geplant. Da wir jedoch keine Lust auf den Rückreiseverkehr mit Stau am Fernpass hatten, sind wir kurzerhand bei Biberwier schon abgebogen. Es sollte doch auf den Grünstein gehen.
Mit den Bikes geht es gemütlich den langen Fahrweg hinauf zum Marienbergjoch und zu Fuss weiter zum Hölltörl. Die Riffelrinne wird eindeutig durch ein großes Schneefeld angezeigt, über welches wir den Schuttteil der Rinne schnell hinter uns lassen und in teilweise bestem Fels direkt am Rinnengrund hinauf kraxeln. (bis II+ / III-).
Leider ist dieser Abschnitt viel zu schnell vorbei und es geht im steilen Schotterkar dem Gipfel entgegen. Die Wegführung ist hier eindeutig und ein paar wenige Steinmänner leiten bestens nach oben. Kurz unter dem Gipfel wird etwas nach links hinaus gequert, danach gibt es wieder einige Möglichkeiten.
Der Gipfel bietet eine wunderbare Rundumsicht und lädt zu einer längeren Pause ein.
Im Gipfelbuch findet man auch einige Einträge über andere Besteigungsmöglichkeiten, der Ostgrat und die Riffelrinne werden am häufigsten genannt. Der Westgrat und die Nordrinne, aber auch die Riffeltürme werden ab und an gemacht.
Für den Abstieg entscheiden wir uns nun für den langen Ostgrat. Dazu steigen wir zunächst ein Stück auf dem Aufstiegsweg wieder hinab und queren danach ein paar Rinnen. Man gelangt auf den Südgrat und quert von diesem die steile Schrofenflanke hinüber zum Ausstieg der Nordrinne.
Nun geht es auf dem Ostgrat in schönem Auf und Ab nach Osten.
Bald steigen wir auf eine höhrere Graterhebung auf, müssen auf der höchstem Punkt jedoch feststellen, das ein senkrecher Abbruch folgt. Auch ein Schlingenabseilstand ist hier bereits eingerichtet.
Wir klettern nun nach Süden ab, der Fels ist größtenteils fest, teilweise sogar richtig gut. (bis III-)
Über ein schmaler Band queren wir dann nach Norden in die Schotterflanke hinaus und steigen wieder auf den Grat auf. Hier stellen wir fest, das es nordseitig auch eine Umgehungsmöglichkeit gegeben hätte.
Der weitere Gratverlauf ist nun eindeutig, die Anzahl der Steinmanndl nimmt deutlich zu.
Auch im Abstieg zur Grünsteinscharte werden wir von einigen Steinmanndl gut durchgeführt, wobei hier nochmals etwas mehr geklettert werden muss.
Der Rest der Tour ist schnell erzählt:
Schneeabfahrt in die Hölle, nerviger 300hm Wiederaufstieg ins Hölltörl, auslaufen zum Bikedepot und tolle Abfahrt über die schön angelegten Flowtrails des Bikeparks ins Tal.

Fazit:
Schöne, ruhige Tour auf einen tollen Aussichtsgipfel.
Die Riffelrinne wurde heute inkl. uns beiden von 7 Bergsteigern begangen, am Ostgrat waren wir allein. Der Grünstein dürfte denk der meistgegangene hohe Mieminger sein.
Die Riffelrinne ist wirklich klasse (T4+) , der Ostgrat (T5, unsere Abstiegsvariante vom Gratturm T5+) schön, aber leider wenig zu klettern.