SKT Grünsteinumfahrung - mit Abstecher Wankspitze (2209m)


Publiziert von AIi , 10. Februar 2016 um 18:17.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:30 Januar 2016
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Die Grünsteinumfahrung in den Miemingern ist ein absoluter Klassiker unter den Skitouren der Nördlichen Kalkalpen, vereint sie doch gigantische Landschaft mit schönen und schneesicheren Abfahrten. Einziges Mankow ist auf den ersten Blick das Fehlen eines richtigen Gipfels, mit dem Zusatz der Wankreisn auf die Wankspitze ändert sich dies jedoch.
Insgesamt ist die Tour landschaftlich genial, konditionell anspruchsvoll (2000hm), technisch Mittelschwer (bis 35°) und zum Glück schneesicher!


Von der Talstation der Marienbergbahn in Bieberwier steigen wir als erste Etappe der Tour knapp 800hm über die Skipiste zum Marienbergjoch auf. Die Steigung ist angenehm und am frühen Morgen kommen wenig Alpinfahrer entgegen.

Am Marienbergjoch angekommen eröffnet sich ein schöner Weitblick nach Süden übers Inntal in die Ötztaler Alpen. Nun wird die Piste verlassen und in südöstlicher Richtung entlang des Hangs leicht aufsteigend durch Latschen zum Hölltörl gequert.  Wer noch einen kleinen Gipfel mitnehmen möchte, kann vom Sattel direkt südlich über eine kurze steilere Stufe zum aussichtsreichen Höllkopf aufsteigen.

Dort wird anschließend zum ersten Mal abgefellt (es sollten noch drei weitere Male hinzukommen) und die Abfahrt in die Hölle beginnt. Das erste Teilstück hinab ins Hölltörl war eher Mau wegen viel zu wenig Schnee und einem spitzen Stein unter den Brettern, zusätzlich musste man im Törl nochmals kurz über aperes Gelände tragen. Das anschließende ostseitige Kar hinunter in die Hölle war dafür recht nett zu fahren, leider war der Schnee aber meist hart. Die Steigung im Kar beträgt maximal gegen 30°.

In der Hölle angekommen (es war schön warm und sonnig) fellten wir erneut an, stiegen aber noch nicht hinauf zur Grünsteinscharte sondern in das schöne westseitige Kar an der Wankspitze, auch bekannt als Wankreisn. Also von der Hölle vorbei an einem Latschenhang und anschließend in vielen Spitzkehren den Hang hinauf. Am oberen Ende des Kars befinden sich mehrere Rinnen, wobei die ganz rechte angepeilt wird um den Grat zu erreichen. Wir machen unser Skidepot am unteren Anfang der Rinne, bei besserer Schneelage lohnt es sich evtl. die Ski mitzunehmen. Bei unseren Verhältnissen war die Rinne unten mit Schnee gefüllt und oben raus aper mit Kletterei bis I. Am Grat angekommen, wendet man sich nach links und steigt noch 5 Minuten über einfaches Gelände zum aussichtsreichen Gipfel der Wankspitze.
Zurück zum Skidepot geht es identisch, anschließend folgt die schönste Abfahrt des Tages wieder hinab in die Hölle. Die Steilheit beträgt maximal 35°.

In der Hölle wird zum dritten mal für den letzten größeren Anstieg in die Grünsteinscharte angefellt, die knapp 500hm in der warmen Nachmittagssonne zogen sich bei mir allerdings schon etwas. In der Scharte angekommen, fellten wir ungünstiger Weise wieder aber und fuhren ein kleines aber steiles Stück nach Norden hinab um danach mit Geschwindigkeit Richtung Tajatörl zu queren. Da man so oder so nochmals ca. 50hm ins Tajatörl aufsteigen muss wäre es zeitlich besser die Felle direkt draufzulassen und auf die kurze Abfahrt zu verzichten, wir erkannten dies aber zu spät. 

Im Tajatörl angekommen wird ein letztes Mal abgefellt und die Abfahrt durchs große Brendlkar begann. Um kleinen Zwischenansteigen zu entgehen hielten wir uns ganz links an den Hängen der Tajaköpfe, der Schnee im Kar war besser als erwartet. Am Ende des Kars hielten wir uns weiterhin links (westlich) und folgten den Spuren durch einen steilen Latschengürtel hinab und anschließend durch eine freie, ebene Fläche zur Unterstandshütte Ganghofers Rast an der Loipe. 
Ganz ohne Rast folgten wir der Loipe nach rechts (Osten) teils skatend, spätestens am Ende aber tragend Richtung Ehrwalder Alm. Vor der Alm kann zum Glück wieder gefahren werden, da die Loipe in einer Serpentine mit Gefälle hinab ins Skigebiet führt. Die Abfahrt über die Piste zur Talstation der Almbahn ist der sanfte Ausklang einer anstrengenden Tour.

Schwierigkeiten:
Marienbergbahn Talstation - Marienbergjoch: L
Querung zum Hölltörl: L  Latschen, leicht ansteigend 
Gipfelanstieg Höllkopf: WS
Abfahrt in die Hölle: WS bis 30°
Wankreisn: ZS- bis 35° Rinne oben I
Anstieg in die Grünsteinscharte: WS-
Querung ins Tajatörl: zuerst kurz WS+, dann WS-
Abfahrt durchs Brendlkar zur Erhrwalder Alm: bis WS+
Piste Ehrwalder Alm: L

Mit auf Tour:
Reiner, Bernhard, Bianca, Stefan

Tourengänger: AIi


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