Drei Schwestern und Saminatal


Publiziert von Delta Pro , 21. Juni 2023 um 21:24.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:20 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 2240 m
Strecke:29.6 km

Die letzte Lücke im Ländle endlich geschlossen - und ein kleines Paradies entdeckt

Nach meinem (logischerweise) erfolglosen Versuch vor drei Jahren alle Gipfel des Liechtensteins an einem Tag zu besteigen, war für mich das Fürstentum quasi abgeschlossen. Allerdings hatte ich Beginn und Ende des rund 15 km langen Bergkamms mit den Drei Schwestern, und damit ein paar Gipfelchen noch nie besucht. Diese Lücke konnte ich nun endlich schliessen auf einem sehr lohnenden, aber bei der Hitze - wie ich fand - ziemlich anstrengenden Trailrun. Dazu kam wohl der knappe Schlaf aufgrund einer Arbeits-Reise früh morgens am Vortag nach Wien und mit dem Nachtzug wieder zurück... 
Als Highlight der Tour empfand ich aber nicht den bekannten und sehr aussichtsreichen Grat über Schwestern, Garsellikopf, Alpspitz etc. sondern das Saminatal, das den oberen Teil des Ländles entwässert. Das Tal ist fast 15 km lang und vor allem im oberen Teil absolut unberührt: Keine Landwirtschaft, keine Hütten, neben einem schmalen, teils steilen Pfad nur unberührte Natur und Einsamkeit.


Als ich nach 8 Uhr beim Wanderparkplatz oberhalb Ammerlügen meine Wasserflaschen befülle, läuft der Schweiss schon. Regen kurz zuvor hat die Luftfeuchtigkeit passend in die Höhe geschraubt, doch nun brennt die Sonne. Das wird heiss heute... Auf einem effizienten Weg hinauf zur Feldkircher Hütte auf zuerst wenig spannend auf einem Fahrsträsschen weiter. Schliesslich folge ich im etwas kühleren Wald direkt der Landesgrenze (gute Wegspuren) zum Frastanzerstand. Anschliessend über den Wiesenkamm über Saroja und Sattelköpfle auf den Schwestern-Steig, der blauweiss markiert ist. Dies kommt von einigen Leitern im oberen Teil. Der Aufstieg ist aber unschwierig (T3-T4). Nachdem ich vor 15 Jahren die Mittlere Schwester schon einmal erklettert hatte, kann ich jetzt nicht passen und deponiere die Stöcke. Tatsächlich ist der Aufstieg recht exponiert, weist aber durchgehend gute Griffe auf (II, ca. 15m). Aktuell hängt ein neues Fixseil, bei dem ich mir nicht sicher war, ob es die Sache sicherer oder unsicherer macht.

Nach einer Rast auf der Grossen Schwester folgt das Herzstück der Tour. Der ausgetretene Bergweg führt über Garselllikopf, Kuegrat etc. zum Chemi. Anschliessend auf einem nicht markierten, aber deutlichen Weglein zum Alpspitz. Meine Wasservorräte neigen sich dem Ende zu und es wird immer heisser. Der Kamm ist aber noch nicht fertig. Über die sanften Hügel Sebi und Plattaspitz erreiche ich den Wendepunkt beim alten Tunnel bei Kulm. Die Tour ist nun eigentlich fertig, nur noch zurück zum Ausgangspunkt... Dumm nur, dass die Tour quasi eindimensional war - nur nach Süden. Damit verbleiben nun nochmals deutlich über 10 km Wegstrecke. Beim Sulzboden verlässt man die letzten Weiden und steht bald darauf in der Wildnis des Saminatals. Ausser einem Pfad ist hier nichts erschlossen und die Natur wird mit jedem Schritt eindrücklicher. Ich hatte mir gemäss Karte vorgestellt, dass man einfach auslaufen könnte. Doch das ist bis zur Österreichischen Grenze nicht so: Unzählige kleine Gegensteigungen folgen um unpassierbaren Stellen des steilen Ufers der Samina auszuweichen. Dutzende Schwemmkegel müssen gequert werden. Zwischendurch ist der Weg auch immer wieder mal steiler und durch Fixseile gesichert. Die Route ist ein Genuss (wenn es etwas weniger heiss wäre). Ab der Grenze gibt es dann ein Fahrsträsschen und ich komme schneller voran bis zum abschliessenden Aufstieg zurück nach Ammerlügen.
 
Durchgangszeiten:
Ammerlügen: 8.25
Frastanzerstand: 9.20
Grosse Schwester (inkl. Mittlere Schwester): 10.12
Alpspitz: 11.14
Ammerlügen (via Plattaspitz/Kulm und Saminatal): 13.39

Tourengänger: Delta


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