Hohe Wand - von Pfitsch - gescheitert??
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Wenn ich eine Bergtour - unabhängig von Art oder Schwierigkeit - unternehme, gibt es für mich nur ein Ziel: gesund wieder zu Hause anzukommen. Weder der Gipfel, noch die Rückkehr zum Parkplatz bzw. Ausgangspunkt sind das Ziel - das Ziel ist zu Hause! Diesem Ziel ordne ich alle anderen, vermeintlichen Ziele unter. Der Gipfel ist für mich nur ein Zwischenziel - von Gipfelsieg zu sprechen mag ich übrigens überhaupt nicht!
So passiert es auch mir hin und wieder, dass ich einen Gipfel nicht erreiche. Dies kann mehrere Gründe haben: Wetterbedingungen, fehlende/falsche Ausrüstung, "Vergehen" (d.h. den falschen Weg einschlagen), unerwartete Bedingungen usw. sind nur einige Punkte.
Um es auf einen Punkt zu bringen: umzukehren ist für mich kein Problem.
Es ist mir schon klar, dass das für jemanden der die Berge vor der Haustür hat ein geringeres Opfer darstellt, als für jemanden, der hier im Urlaub ist. Nach dem Motto: "Wenn es heute nicht geht, dann gehe ich halt morgen oder nächste Woche."
Themenwechsel:
Ich halte die Ausgabe #122 von bergundsteigen (Frühling 2023) in Händen - Titelthema "Scheitern". Noch denke ich mir nichts dabei. Sobald ich jedoch die Artikel durchlese, kommt mir spontan die abgebrochene Tour auf die Hohe Wand vom Herbst 2022 in den Sinn. Vor allem mit zwei Aussagen kann ich mich voll und ganz identifizieren:
1. Pauli Trenkwalder: "...Selbst wenn ich den Gipfel nicht erreiche, den ich als Ziel gewählt habe, kann das Resümee positiv sein, wenn es mir vorrangig darum geht, einen schönen Tag in der Natur zu haben..."
2. Tamara Lunger: "...Ein Scheitern wäre es für mich gewesen, wenn ich.....ums Leben gekommen wäre. Doch ich hatte die Klarheit, meiner Intuition zu folgen. Das ist für mich kein Scheitern. Im Gegenteil. Die Intuition hat mich dazu gebracht, in den jeweiligen Situationen das Richtige zu tun..."
Die Natur genießen. Das Richtige tun.
Zwei kurze, einfache Sätze, doch in der Umsetzung gar nicht so einfach!
Doch nun zu meinem Tourenbericht:
Ich bereite mich wie immer gut vor, lese mehrere Berichte. Der kurze Gletscherübergang sollte auch alleine keine Gefahr bringen und gut möglich sein.
Ich parke beim letzten Parkplatz an der Pfitscher-Joch-Straße vor dem Durchfahrtsverbot. Im Aufstieg gehe ich zuerst kurz über die Straße zurück und dann links weg über den Steig zum Pfitscher-Joch-Haus.
Ich steige direkt zum Haus auf und sehe erst später, dass das gar nicht notwendig gewesen wäre, man könnte auch zwischen Haus und See vorbei gehen. Es geht weiter zum Pfitscher Joch und dann links weg auf den Weg 4b Richtung Schneescharte. Der Weg ist durchgehend markiert und führt zuerst über Wiesen, später über Blockgestein aufwärts. Am See, kurz vor der Schneescharte, geht der markierte Weg links vorbei zur Schneescharte. Der Weg zur Hohen Wand (wie auch zum Schrammacher) führt am See rechts vorbei. Ab dem See befinden sich keine Markierungen mehr, aber dafür Steinmännchen. So gehe ich bis zum Anfang des Gletschers. Dieser ist aper und somit eisig und mit Steinen und Geröll übersäht. Kurz gehe ich über den Gletscher. Steigeisen habe ich keine dabei, auch die Fußketten habe ich erst vor Kurzem aus dem Rucksack heraus getan, weil ich sie immer mitgeschleppt aber nicht gebraucht habe! Nach ca. 30 Metern weiche ich nach links in die Felsen aus um dort weiter zu gehen. Diese sind aber sehr glatt und teilweise nass. Nach oben würde ich wahrscheinlich kommen, aber ich mache mir Sorgen über den Abstieg. Der vorhergesagte Sonnenschein bleibt auch aus und es zieht immer mehr zu. Die Kombination aus schlechter werdendem Wetter, nicht idealen Bedingungen und fehlender Ausrüstung machen mir die Entscheidung leicht: ich drehe um.
Im Abstieg, kurz vor dem See stoße ich auf eine größere Gruppe. Sie sind auf dem Weg zum Schrammacher. Einige von ihnen waren auch schon auf der Hohen Wand. Sie bestätigen mir, dass ich dort am Gletscher schon richtig war, nur müsste ich diesem noch weiter folgen. Als sie damals gegangen sind, war der Gletscher schneebedeckt. Sie haben keine Steigeisen benötigt und sich auch nicht am Seil gesichert.
Ich verabschiede mich von ihnen und steige weiter ab. Noch bevor ich das Pfitscher Joch erreiche beginnt es zu regnen.
Ich kann mir ein inneres Lächeln nicht verkneifen: Gipfel nicht erreicht aber trotzdem alles richtig gemacht!
So passiert es auch mir hin und wieder, dass ich einen Gipfel nicht erreiche. Dies kann mehrere Gründe haben: Wetterbedingungen, fehlende/falsche Ausrüstung, "Vergehen" (d.h. den falschen Weg einschlagen), unerwartete Bedingungen usw. sind nur einige Punkte.
Um es auf einen Punkt zu bringen: umzukehren ist für mich kein Problem.
Es ist mir schon klar, dass das für jemanden der die Berge vor der Haustür hat ein geringeres Opfer darstellt, als für jemanden, der hier im Urlaub ist. Nach dem Motto: "Wenn es heute nicht geht, dann gehe ich halt morgen oder nächste Woche."
Themenwechsel:
Ich halte die Ausgabe #122 von bergundsteigen (Frühling 2023) in Händen - Titelthema "Scheitern". Noch denke ich mir nichts dabei. Sobald ich jedoch die Artikel durchlese, kommt mir spontan die abgebrochene Tour auf die Hohe Wand vom Herbst 2022 in den Sinn. Vor allem mit zwei Aussagen kann ich mich voll und ganz identifizieren:
1. Pauli Trenkwalder: "...Selbst wenn ich den Gipfel nicht erreiche, den ich als Ziel gewählt habe, kann das Resümee positiv sein, wenn es mir vorrangig darum geht, einen schönen Tag in der Natur zu haben..."
2. Tamara Lunger: "...Ein Scheitern wäre es für mich gewesen, wenn ich.....ums Leben gekommen wäre. Doch ich hatte die Klarheit, meiner Intuition zu folgen. Das ist für mich kein Scheitern. Im Gegenteil. Die Intuition hat mich dazu gebracht, in den jeweiligen Situationen das Richtige zu tun..."
Die Natur genießen. Das Richtige tun.
Zwei kurze, einfache Sätze, doch in der Umsetzung gar nicht so einfach!
Doch nun zu meinem Tourenbericht:
Ich bereite mich wie immer gut vor, lese mehrere Berichte. Der kurze Gletscherübergang sollte auch alleine keine Gefahr bringen und gut möglich sein.
Ich parke beim letzten Parkplatz an der Pfitscher-Joch-Straße vor dem Durchfahrtsverbot. Im Aufstieg gehe ich zuerst kurz über die Straße zurück und dann links weg über den Steig zum Pfitscher-Joch-Haus.
Ich steige direkt zum Haus auf und sehe erst später, dass das gar nicht notwendig gewesen wäre, man könnte auch zwischen Haus und See vorbei gehen. Es geht weiter zum Pfitscher Joch und dann links weg auf den Weg 4b Richtung Schneescharte. Der Weg ist durchgehend markiert und führt zuerst über Wiesen, später über Blockgestein aufwärts. Am See, kurz vor der Schneescharte, geht der markierte Weg links vorbei zur Schneescharte. Der Weg zur Hohen Wand (wie auch zum Schrammacher) führt am See rechts vorbei. Ab dem See befinden sich keine Markierungen mehr, aber dafür Steinmännchen. So gehe ich bis zum Anfang des Gletschers. Dieser ist aper und somit eisig und mit Steinen und Geröll übersäht. Kurz gehe ich über den Gletscher. Steigeisen habe ich keine dabei, auch die Fußketten habe ich erst vor Kurzem aus dem Rucksack heraus getan, weil ich sie immer mitgeschleppt aber nicht gebraucht habe! Nach ca. 30 Metern weiche ich nach links in die Felsen aus um dort weiter zu gehen. Diese sind aber sehr glatt und teilweise nass. Nach oben würde ich wahrscheinlich kommen, aber ich mache mir Sorgen über den Abstieg. Der vorhergesagte Sonnenschein bleibt auch aus und es zieht immer mehr zu. Die Kombination aus schlechter werdendem Wetter, nicht idealen Bedingungen und fehlender Ausrüstung machen mir die Entscheidung leicht: ich drehe um.
Im Abstieg, kurz vor dem See stoße ich auf eine größere Gruppe. Sie sind auf dem Weg zum Schrammacher. Einige von ihnen waren auch schon auf der Hohen Wand. Sie bestätigen mir, dass ich dort am Gletscher schon richtig war, nur müsste ich diesem noch weiter folgen. Als sie damals gegangen sind, war der Gletscher schneebedeckt. Sie haben keine Steigeisen benötigt und sich auch nicht am Seil gesichert.
Ich verabschiede mich von ihnen und steige weiter ab. Noch bevor ich das Pfitscher Joch erreiche beginnt es zu regnen.
Ich kann mir ein inneres Lächeln nicht verkneifen: Gipfel nicht erreicht aber trotzdem alles richtig gemacht!
Tourengänger:
Dandl
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