Starosti, Modrý vrch/Bobří vrch a Hamry
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Berge am Rand des České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge)
Bei der letztwöchigen Tour zeigte sich bei der Landschaftsbetrachtung weiterer Klärungsbedarf. So begebe ich mich erneut an den Übergang des rechtselbischen České středohoří zum Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland).
Die Anfahrt führt mich zum Ausgangspunkt meiner Wanderung nach Kravaře (Graber). Hier stelle ich das Auto auf dem dreieckigen Marktplatz ab. Der geschichtsträchtige Ort wurde zwischen 1175-1178 erstmals urkundlich erwähnt. Es gab mehrere schwere Ortsbrände, dennoch oder gerade deshalb ist eine sehenswerte Baustruktur vorhanden. Aus diesem Grund ist der Ort auch komplett als dörfliche Denkmalzone ausgewiesen. Ich mache einen Rundgang entlang der Reste der Ortsbefestigung und verlasse den Ort auf der Straße Richtung Konojedy (Konoged). Unterwegs biege ich nach rechts auf einen verwachsenen Flurweg ab. Ab dem Waldeintritt ist er besser begehbar. Ich laufe bis zum Rettungspunkt LT 041 und biege nach rechts auf einen verwachsenen Waldweg ein. Zum mittlerweile dritten Mal suche ich den Mečový kámen (Schwertstein), ein Sühnemal von 1492. Bei meinem Zweitbesuch hatte ich unbemerkt davorgestanden und entdeckte ihn nachträglich auf einem der angefertigten Umgebungsfotos. Die (mittlerweile umgefallene) Erklärungstafel befindet sich in etwa 10 m Entfernung! Nach dem diesmaligen Erfolg laufe ich den Weg weiter bergwärts und überschreite dabei den abgeflachten bewaldeten Bínov (Bin Berg). Eine alte Karte verwendet hier auch den Namen Kesselberg. Heute lässt sich lediglich der Flurname Kotlina (Kessel) an einer vorgelagerten Hangmulde belegen. Da der Berg keinen TP hat, lasse ich die eigentliche Gipfelsuche aus und begebe mich zum benachbarten Berg Starosti. Zu diesem finde ich keine deutsche Entsprechung, auf alten Karten war er namenlos. Der TP soll sich in einer Steinreihe/einem Steinwall befinden, aufgrund jüngster großflächiger Rodungsarbeiten finde ich ihn nicht. Ich ziehe eine Schleife zur Wüstung Starosti (Sorge) und nähere mich dem Berg nochmals von Westen über eine Rodungsfläche. Holz- und Astwälle sowie Verkrautung und Brombeerverbuschung machen dies äußerst mühsam, verbessern das Suchergebnis aber auch nicht. Der gezeichnete Track ist insofern bereinigt. Ich gehe zurück bis zu einem asphaltierten Forstweg und lasse mich erschöpft auf eine Sitzgruppe fallen.
Nach einer Pause wieder gestärkt, laufe ich nun steil talwärts hinunter. An der Straße angekommen, biege ich nach links. In einer scharfen Rechtskurve gehe ich nach links einen Flurweg hinein. Im Bereich einer Quelle setze ich zu einem weglosen Aufstieg an und komme, zum Schluss über Blockwerk gehend, zum bewaldeten Gipfel des Modrý vrch/Bobří vrch (Blauer Berg/Bieber Berg). Hier kann ich den TP lokalisieren, nicht zuletzt weil an drei darum herumstehenden Bäumen rote Pfeile nach unten zeigen. Weglos gehe ich ostwärts bis zur Straße. In etwa gegenüber geht ein Flurweg ab. Dieser kreuzt zunächst landschaftstypische baum- und steinwallgesäumte Wiesenkammern, bevor er gänzlich in den Wald eintritt. Am letzten Steinwall biege ich auf einem Pfadansatz nach links und gehe auf einen Kammverlauf hinauf. Der Pfad wird zum Wildwechsel und verliert sich. Im Kammverlauf gibt es einzelne Gipfelkuppen, eine Blockhalde und Blockgrate. Diese sind zunächst gut begehbar. In Richtung eigentlichen Gipfel ist es zunehmend verkrautet. Zur Begehung von Blockwerk ist neben Balance eigentlich gute Sicht unabdingbar, wenn man nicht sieht, wo man hintritt wird es heikel. Zudem „wohnen“ im Kraut unzählige Insekten, auch lästige Hirschläuse fallen über mich her. Ausweichen nach links oder rechts ist auch keine Option, so stochere und stelze ich in Zeitlupentempo durchs Grün. In einem Steinhaufen steckt plötzlich eine Markierungstange und weist auf das Erreichen des Gipfels des Hamry (Hammerberg/Sommerberg) hin. Etwa 20 m entfernt ist in gewachsenem Boden der dazugehörige TP eingesetzt. Der bewaldete Berg ist durch seinen langen Gratrücken ein lohnendes Ziel, aber entgegen dem Zweitnamen besser nicht im Sommer! Auf den nach Osten auslaufenden Grat habe ich unter den heutigen Bedingungen keine Lust mehr und versuche nach Süden abzusteigen. Auch hier gilt es Geröll, Kraut und Fallholz zu überwinden. Nach einer ganzen Weile treffe ich auf einen verwachsenen Weg. Alle auffindbaren/in jedweden Karten verzeichneten Wege an der Südseite des Berges werden momentan nicht aktiv genutzt und sind mit Holz zugefallen und verwachsen. Ich finde eine halbwegs akzeptable Rampe die talwärts führt. Sie verläuft etwas direkter als beabsichtigt. Am Ortsrand ist der alte Pfad von wackligen Zäunen gesäumt, was eine gewisse Durchgängigkeit suggeriert. Zwischen einem umzäunten Wohngrundstück und einer Scheune endet der Pfad in schulterhohem Gras. Eine Abgangsmöglichkeit Richtung Ort ist nicht erkennbar. Ich pirsche nach rechts und sehe einen gemähten Obstgarten, der nach hinten nicht umzäunt ist. Unten sind ein Zaun und dahinter ein Dorfweg zu erkennen. In kurzen Sprüngen eile ich hinunter und finde ein Gartentor, das nur mit einer Drahtschlaufe eingehangen ist. Phuhh, raus auf den Weg und leise pfeifend den Sonntagsstaat richten. Dann durchquere ich das sehenswerte Rané (Morgendorf), das komplett als dörfliche Denkmalzone ausgewiesen ist. Entlang einer Fahrstraße wandere ich anschließend nach Kravaře zurück.
Die weglosen Gipfelaufstiege zu Modrý vrch und Hamry sind mit der Schwierigkeit T3, der restliche Weg als T1 zu bewerten. Die begangene Route ist größtenteils unmarkiert. Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min. Der Ort Rané sollte beim Abstieg vom Hamry zunächst ggf. nordöstlich umgangen werden.
Bei der letztwöchigen Tour zeigte sich bei der Landschaftsbetrachtung weiterer Klärungsbedarf. So begebe ich mich erneut an den Übergang des rechtselbischen České středohoří zum Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland).
Die Anfahrt führt mich zum Ausgangspunkt meiner Wanderung nach Kravaře (Graber). Hier stelle ich das Auto auf dem dreieckigen Marktplatz ab. Der geschichtsträchtige Ort wurde zwischen 1175-1178 erstmals urkundlich erwähnt. Es gab mehrere schwere Ortsbrände, dennoch oder gerade deshalb ist eine sehenswerte Baustruktur vorhanden. Aus diesem Grund ist der Ort auch komplett als dörfliche Denkmalzone ausgewiesen. Ich mache einen Rundgang entlang der Reste der Ortsbefestigung und verlasse den Ort auf der Straße Richtung Konojedy (Konoged). Unterwegs biege ich nach rechts auf einen verwachsenen Flurweg ab. Ab dem Waldeintritt ist er besser begehbar. Ich laufe bis zum Rettungspunkt LT 041 und biege nach rechts auf einen verwachsenen Waldweg ein. Zum mittlerweile dritten Mal suche ich den Mečový kámen (Schwertstein), ein Sühnemal von 1492. Bei meinem Zweitbesuch hatte ich unbemerkt davorgestanden und entdeckte ihn nachträglich auf einem der angefertigten Umgebungsfotos. Die (mittlerweile umgefallene) Erklärungstafel befindet sich in etwa 10 m Entfernung! Nach dem diesmaligen Erfolg laufe ich den Weg weiter bergwärts und überschreite dabei den abgeflachten bewaldeten Bínov (Bin Berg). Eine alte Karte verwendet hier auch den Namen Kesselberg. Heute lässt sich lediglich der Flurname Kotlina (Kessel) an einer vorgelagerten Hangmulde belegen. Da der Berg keinen TP hat, lasse ich die eigentliche Gipfelsuche aus und begebe mich zum benachbarten Berg Starosti. Zu diesem finde ich keine deutsche Entsprechung, auf alten Karten war er namenlos. Der TP soll sich in einer Steinreihe/einem Steinwall befinden, aufgrund jüngster großflächiger Rodungsarbeiten finde ich ihn nicht. Ich ziehe eine Schleife zur Wüstung Starosti (Sorge) und nähere mich dem Berg nochmals von Westen über eine Rodungsfläche. Holz- und Astwälle sowie Verkrautung und Brombeerverbuschung machen dies äußerst mühsam, verbessern das Suchergebnis aber auch nicht. Der gezeichnete Track ist insofern bereinigt. Ich gehe zurück bis zu einem asphaltierten Forstweg und lasse mich erschöpft auf eine Sitzgruppe fallen.
Nach einer Pause wieder gestärkt, laufe ich nun steil talwärts hinunter. An der Straße angekommen, biege ich nach links. In einer scharfen Rechtskurve gehe ich nach links einen Flurweg hinein. Im Bereich einer Quelle setze ich zu einem weglosen Aufstieg an und komme, zum Schluss über Blockwerk gehend, zum bewaldeten Gipfel des Modrý vrch/Bobří vrch (Blauer Berg/Bieber Berg). Hier kann ich den TP lokalisieren, nicht zuletzt weil an drei darum herumstehenden Bäumen rote Pfeile nach unten zeigen. Weglos gehe ich ostwärts bis zur Straße. In etwa gegenüber geht ein Flurweg ab. Dieser kreuzt zunächst landschaftstypische baum- und steinwallgesäumte Wiesenkammern, bevor er gänzlich in den Wald eintritt. Am letzten Steinwall biege ich auf einem Pfadansatz nach links und gehe auf einen Kammverlauf hinauf. Der Pfad wird zum Wildwechsel und verliert sich. Im Kammverlauf gibt es einzelne Gipfelkuppen, eine Blockhalde und Blockgrate. Diese sind zunächst gut begehbar. In Richtung eigentlichen Gipfel ist es zunehmend verkrautet. Zur Begehung von Blockwerk ist neben Balance eigentlich gute Sicht unabdingbar, wenn man nicht sieht, wo man hintritt wird es heikel. Zudem „wohnen“ im Kraut unzählige Insekten, auch lästige Hirschläuse fallen über mich her. Ausweichen nach links oder rechts ist auch keine Option, so stochere und stelze ich in Zeitlupentempo durchs Grün. In einem Steinhaufen steckt plötzlich eine Markierungstange und weist auf das Erreichen des Gipfels des Hamry (Hammerberg/Sommerberg) hin. Etwa 20 m entfernt ist in gewachsenem Boden der dazugehörige TP eingesetzt. Der bewaldete Berg ist durch seinen langen Gratrücken ein lohnendes Ziel, aber entgegen dem Zweitnamen besser nicht im Sommer! Auf den nach Osten auslaufenden Grat habe ich unter den heutigen Bedingungen keine Lust mehr und versuche nach Süden abzusteigen. Auch hier gilt es Geröll, Kraut und Fallholz zu überwinden. Nach einer ganzen Weile treffe ich auf einen verwachsenen Weg. Alle auffindbaren/in jedweden Karten verzeichneten Wege an der Südseite des Berges werden momentan nicht aktiv genutzt und sind mit Holz zugefallen und verwachsen. Ich finde eine halbwegs akzeptable Rampe die talwärts führt. Sie verläuft etwas direkter als beabsichtigt. Am Ortsrand ist der alte Pfad von wackligen Zäunen gesäumt, was eine gewisse Durchgängigkeit suggeriert. Zwischen einem umzäunten Wohngrundstück und einer Scheune endet der Pfad in schulterhohem Gras. Eine Abgangsmöglichkeit Richtung Ort ist nicht erkennbar. Ich pirsche nach rechts und sehe einen gemähten Obstgarten, der nach hinten nicht umzäunt ist. Unten sind ein Zaun und dahinter ein Dorfweg zu erkennen. In kurzen Sprüngen eile ich hinunter und finde ein Gartentor, das nur mit einer Drahtschlaufe eingehangen ist. Phuhh, raus auf den Weg und leise pfeifend den Sonntagsstaat richten. Dann durchquere ich das sehenswerte Rané (Morgendorf), das komplett als dörfliche Denkmalzone ausgewiesen ist. Entlang einer Fahrstraße wandere ich anschließend nach Kravaře zurück.
Die weglosen Gipfelaufstiege zu Modrý vrch und Hamry sind mit der Schwierigkeit T3, der restliche Weg als T1 zu bewerten. Die begangene Route ist größtenteils unmarkiert. Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min. Der Ort Rané sollte beim Abstieg vom Hamry zunächst ggf. nordöstlich umgangen werden.
Tourengänger:
lainari

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